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Freitag, 2. November 2012
Was wir nicht wissen wollen
frau hysti, 11:16h
Gerade an der Supermarktkasse die Kassiererin darauf hingewiesen, dass die von mir bevorzugten Fruchtsäfte seit mehreren Tagen ausverkauft sind, was praktisch ständig der Fall ist.
Daraufhin von der Dame mit kunterbunter Stickkappe hinter mir den absolut überragenden Tipp bekommen, der Familie doch gar keinen Saft, sondern nur Wasser zu kredenzen, da Wasser ja schließlich so gesund ist. Ich habe die Dame gar nicht um ihre Meinung gebeten. Die Kassiererin dagegen fand den Gutmenschenratschlag total klasse und hat beifallsheischend erklärt, ihre Familie würde natürlich auch nur Wasser trinken und ihr Sohn würde ein Stück Kohlrabi einem Stück Schokolade jederzeit vorziehen. Meiner natürlich auch, eh klar!
Mir einfach verkniffen zu erklären, dass ich das Oberhaupt einer verwahrlosten Bande bin. Wir trinken SAFT und ALKOHOL und essen massenhaft Süßes und Saures. Wir lassen unseren Spross brutale Ballerspiele spielen, nehmen ihn mit auf Punkkonzerte, spielen den ganzen Tag verdorbenes Liedgut ab und jedes zweite meiner ausgesprochenen Worte ist "Fuck". Die gedachten Worte sollen hier unerwähnt bleiben. Wenn es mit schmecken würde, würde ich sicher noch genussvoll rauchen, meinen Mitmenschen mitten ins Gesicht. So!
Die Arzte: Grotesksong
"Wenn ich Lust dazu hab, scheiß ich die Nordsee zu
Und dann zieh ich mir ein Robbensteak rein
Auf einem Teller aus Elfenbein
Und dann leg ich die Schlampen von Greenpeace flach
Eine nach der andern, die ganze Nacht - und ich lach!"
Daraufhin von der Dame mit kunterbunter Stickkappe hinter mir den absolut überragenden Tipp bekommen, der Familie doch gar keinen Saft, sondern nur Wasser zu kredenzen, da Wasser ja schließlich so gesund ist. Ich habe die Dame gar nicht um ihre Meinung gebeten. Die Kassiererin dagegen fand den Gutmenschenratschlag total klasse und hat beifallsheischend erklärt, ihre Familie würde natürlich auch nur Wasser trinken und ihr Sohn würde ein Stück Kohlrabi einem Stück Schokolade jederzeit vorziehen. Meiner natürlich auch, eh klar!
Mir einfach verkniffen zu erklären, dass ich das Oberhaupt einer verwahrlosten Bande bin. Wir trinken SAFT und ALKOHOL und essen massenhaft Süßes und Saures. Wir lassen unseren Spross brutale Ballerspiele spielen, nehmen ihn mit auf Punkkonzerte, spielen den ganzen Tag verdorbenes Liedgut ab und jedes zweite meiner ausgesprochenen Worte ist "Fuck". Die gedachten Worte sollen hier unerwähnt bleiben. Wenn es mit schmecken würde, würde ich sicher noch genussvoll rauchen, meinen Mitmenschen mitten ins Gesicht. So!
Die Arzte: Grotesksong
Und dann zieh ich mir ein Robbensteak rein
Auf einem Teller aus Elfenbein
Und dann leg ich die Schlampen von Greenpeace flach
Eine nach der andern, die ganze Nacht - und ich lach!"
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Murmeltiertage
frau hysti, 08:17h
Fühle mich wie ein Murmeltier, das sich mit den anderen Murmeltieren in seine Höhle zurückgezogen hat und getrost dem Winter entgegensieht.
Ich mag meinen Job mit allem, was dazu gehört. Aber er ist anstrengend und gerade in Zeiten wie diesen fliehe ich wie ein kleines Tier in sein sicheres Nest, um die Akkus wieder aufzuladen. Die letzten Wochen waren eher Notstrombetrieb. Der Gedanke, dass ich schon am Montag wieder raus in die Welt muss, erzeugt ein ungutes Kribbeln in Bauchraum.
Das kleine Dorf am Rande der Stadt ist perfekt für den Rückzug auf Zeit. Wir machen auf Bilderbuchfamilie. Gemeinsame Gartenarbeit, Sauna, gemeinsames Kochen, Sonntagsbraten, Kirchgang mit Friedhofsbesuch, Nachmittagsspaziergang. Komme mir vor wie in einem Werbespot einer Partei, die ich niemals wählen würde. Gestern war zeitweise sogar der Himmel weiß-blau.
Lieder zu den Tagen – klingt wie ob-Werbung - gibt`s viele. Ist der Mann zuhause, beschallt er einen ungefragt den ganzen Tag, er ist nämlich ein musikalischer Diktator. Und obwohl wir auch bei diesem Thema oft im Gleichklang (Wortspiel!) sind, hier einen meiner melancholische Lieblinge, in einer ganz besonders schönen Version.
Ich mag meinen Job mit allem, was dazu gehört. Aber er ist anstrengend und gerade in Zeiten wie diesen fliehe ich wie ein kleines Tier in sein sicheres Nest, um die Akkus wieder aufzuladen. Die letzten Wochen waren eher Notstrombetrieb. Der Gedanke, dass ich schon am Montag wieder raus in die Welt muss, erzeugt ein ungutes Kribbeln in Bauchraum.
Das kleine Dorf am Rande der Stadt ist perfekt für den Rückzug auf Zeit. Wir machen auf Bilderbuchfamilie. Gemeinsame Gartenarbeit, Sauna, gemeinsames Kochen, Sonntagsbraten, Kirchgang mit Friedhofsbesuch, Nachmittagsspaziergang. Komme mir vor wie in einem Werbespot einer Partei, die ich niemals wählen würde. Gestern war zeitweise sogar der Himmel weiß-blau.
Lieder zu den Tagen – klingt wie ob-Werbung - gibt`s viele. Ist der Mann zuhause, beschallt er einen ungefragt den ganzen Tag, er ist nämlich ein musikalischer Diktator. Und obwohl wir auch bei diesem Thema oft im Gleichklang (Wortspiel!) sind, hier einen meiner melancholische Lieblinge, in einer ganz besonders schönen Version.
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