Mittwoch, 14. November 2012
Frau Bofrost taut auf
  • Bei einer Beerdigung gewesen und dabei fast erfroren. Keine Ahnung, warum Kirchen immer so verdammt kalt sein müssen, wo Menschen wie unsereins doch schließlich seit jeher Kirchensteuer zahlen. Einen Teil davon in Heizstoffe zu investieren wäre aus meiner Sicht eine gute Sache. Sonst sterben die wenigen verbliebenen Gläubigen noch vorschnell den kalten Tod und das bringt die Sache ja auch nicht wirklich weiter.
    Zudem macht der Organist viele Fehler und kein Mensch singt mit. Schön ist auch anders.
  • Auf dem Friedhof dann eine dem Anlass entsprechende Stimmung. Ein kalter Wind treibt trockenes Laub herum und das raschelt sehr herbstlich. Vom hochgelegenen Gottesacker den unverbauten Blick ins trübe Flusstal hinunter, manche nennen das Heimat. Wer heute hier Regie geführt hat, versteht sein Handwerk jedenfalls.
  • Daheim versucht, die bereits abgestorbenen Extremitäten fachgerecht zu erwärmen. Das gelingt anfangs nur zögerlich. Um von innen ebenfalls warm zu werden, den vom männlichen Feierwahn übriggebliebenen Eierlikör in eine Heiße Oma verwandelt, mit einem überaus großzügigen Mischverhältnis. Das Ergebnis ist super, wärmt, erheitert und ist darüber hinaus die optimale Resteverwertung. Macht kurzum glücklich, fancy Fernsehköche nennen sowas heutzutage Soulfood, glaub ich.
    Wenn man "heiße Oma" googelt, bekommt man interessante Ergebisse.
  • Den Abendsport kurzerhand abgesagt. Keine Kraft mehr, die müden Knochen aufzuraffen. Bin keine heiße, sondern eine müde Oma. Das kann am nächtlichen Herumgeistern liegen, Genaueres weiß man aber nicht.
  • Draußen vor der Tür ein Lichtlein angezündet, damit der Mann das Zuhause auch wirklich findet. Reiner Selbstzweck, ich brauche dringend jemanden, den ich anjammern kann.



  • Der Mann erzählt dann auch noch lustige Geschichten aus dem Job und der Sohn empfiehlt uns , ihn doch in der nächsten Babyklappe zu entsorgen, sollte er zuküntig wieder einmal sehr anstrengend sein. Bei der Vorstellung, das 1,85 m große Kindelein durch die Klappe zu pressen, verschwindet auch der letzte Rest Melancholie. Manchmal ist es gar nicht schlecht, in einer Wohngemeinschaft mit unsensibelem Mannsvolk zu leben.


Lied des Tages: Draußen vor der Tür, Die Toten Hosen





Mein Lieblingssong vom aktuellen Album. Ein wunderschönes Vater-Sohn- bzw. Eltern-Kind-Lied.
Sehr gut gemacht!

Leider singt Kuddel in diesem Clip, als wäre er eben erst entmannt worden. Halte ihm die Daumen, dass das nicht so ist.

Übrigens habe ich ein Date mit Campi + Co. am 2.12. in Stuttgart. Ich und ca. 10.000 andere. Kein Wunder, dass da alle hinrennen, Campino ist echt ein ziemlich heißer Opa!

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