Freitag, 2. November 2012
Murmeltiertage
Fühle mich wie ein Murmeltier, das sich mit den anderen Murmeltieren in seine Höhle zurückgezogen hat und getrost dem Winter entgegensieht.

Ich mag meinen Job mit allem, was dazu gehört. Aber er ist anstrengend und gerade in Zeiten wie diesen fliehe ich wie ein kleines Tier in sein sicheres Nest, um die Akkus wieder aufzuladen. Die letzten Wochen waren eher Notstrombetrieb. Der Gedanke, dass ich schon am Montag wieder raus in die Welt muss, erzeugt ein ungutes Kribbeln in Bauchraum.

Das kleine Dorf am Rande der Stadt ist perfekt für den Rückzug auf Zeit. Wir machen auf Bilderbuchfamilie. Gemeinsame Gartenarbeit, Sauna, gemeinsames Kochen, Sonntagsbraten, Kirchgang mit Friedhofsbesuch, Nachmittagsspaziergang. Komme mir vor wie in einem Werbespot einer Partei, die ich niemals wählen würde. Gestern war zeitweise sogar der Himmel weiß-blau.

Lieder zu den Tagen – klingt wie ob-Werbung - gibt`s viele. Ist der Mann zuhause, beschallt er einen ungefragt den ganzen Tag, er ist nämlich ein musikalischer Diktator. Und obwohl wir auch bei diesem Thema oft im Gleichklang (Wortspiel!) sind, hier einen meiner melancholische Lieblinge, in einer ganz besonders schönen Version.


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