Freitag, 20. September 2013
And you're the only one who knows
  • Man würde eigentlich gerne über "Ein ganzes halbes Jahr" schreiben, findet aber nicht die richtigen Worte, was schade ist. Denn man hat richtig viel über das Buch nachgedacht über persönliche Freiheit und Loslassen und dass Liebe eben doch nicht alles überwinden kann. So ein schönes Buch! Hätte ich es nicht verliehen, würde ich es gleich nochmal lesen.
  • Morgen steht ein Mädelsausflug nach Regensburg an, weil eine liebe Freundin gebührend gefeiert werden muss. Alle freuen sich schon sehr. Wir sind ehemalige Kollegen und auch dreizehn Jahre, nachdem uns die plötzliche feindliche Übernahme unseres Arbeitgebers unserer Arbeitsplätze beraubt hat, treffen wir uns noch regelmäßig und es ist jedes Mal so vertraut, als ob wir uns noch immer täglich sehen würden. Das ist auch nicht selbstverständlich.
  • Ein großes Plus des aktuellen Arbeitgebers ist das umfangreiche Mitarbeiterfortbildungsprogramm, welches ich auch regelmäßig nutze. Aktuell "Stressabbau durch Achtsamkeit" oder so ähnlich. Nachdem ich eine Stunde da war muss ich leider sagen, dass es mir nicht besonders gut gefällt, denn es ist überwiegend gemeinsames Atmen nach Ansage. Hinterher sagt jeder der möchte, was er dabei empfunden. Sowas hasse ich. Ich habe einmal zusammen mit dem Hystimann einen VHS-Kurs „Progressive Muskelentspannung“ gemacht, das war der absolute Horror und wurde nach 2 oder 3 Stunden abgebrochen. Man kann wohl sagen, dass ich nicht wirklich der Body and Mind Typ bin. Stress baue ich ab, indem ich mich körperlich auspowere oder indem im mir Musik zuführe, am liebste live. Und ich möchte dabei nicht bewusst atmen, und falls der Fremde neben mir bewusst atmen möchte, steht ihm das frei, aber ich möchte nicht wissen, was er dabei fühlt.
  • Für den oben genannten Mädelsausflug Schinkenhappen gebacken und nicht bemerkt, dass da irgendwas nicht stimmt. Der Mann wirft einen Blick auf die fertigen Exemplare und sagt "Da fehlt das Grüne." Betrübt muss Frau Hysti eingestehen, dass sie von immerhin 4 Zutaten der Füllung eine vergessen hat, nämlich einen Bund Petersilie. Man kann nicht wegdiskutieren, dass diese kleine Schlamperei das Backergebnis sowohl optisch als auch geschmacklich negativ beeinflusst hat.



  • Dafür ist die heutige Zwetschgenmarmelade richtig gut geworden. Eine nette Nachbarin hat perfekte Zwetschgen vorbei gebracht, welche zwar optisch nicht schön aber unglaublich geschmackvoll waren. Das Resultat ist eine 1A Marmelade nicht zuletzt deshalb, weil Frau Hysti dieses Jahr daran gedacht hat, die mitgekochten Zimtstangen vor dem Einsatz des Zauberstabs zu entfernen. Letztes Jahr wurden die Zimtstangen aufgrund fortschreitender geistiger Umnachtung der Hausfrau nämlich leider mitpürriert, was die Marmelade zwar unerwartet knusprig, aber nicht wirklich leckerer gemacht hat.

    Die heutige Marmeladen stilecht abgefüllt in englische Erdbeermarmeladengläser vom letzten Inselurlaub. Denn nur wo Erdbeere draufsteht ist auch Zwetschge drin. Klar, oder?



  • Hystis haben heute Hochzeitstag und Frau Hysti sitzt abends alleine auf dem Sofa und bloggt. Das ist nicht etwa ein Zeichen des schleichenden Verfalls der Hystiehe sondern vielmehr ein Zeichen der außerordentlichen Toleranz der Frau Hysti gegenüber ihrem Partner, der heute anderweitig unterwegs ist, mit dem ausdrücklichen Segen seiner Angetrauten. Und da diese morgen selbst ohne Anhang außerhäusig ist, wurde der obligatorische Hochzeitstags-Stammjapanerbesuch kurzerhand auf Sonntag verschoben. Stillschweigend wird Frau Hysti ihre großzügige Geste in Sachen Hochzeitstagsfreigang des Mannes natürlich sicher abspeichern um diesen Joker bei nächster Gelegenheit für eigene Zwecke auszuspielen. Nichts ist im Leben umsonst und in der Ehe schon gar nicht.
  • Netterweise hat der Mann einen Strauß Bauernblumen mitgebracht, was Frau Hysti freut. Sie mag nämlich keine pompösen Schnittblumensträuße, weil diese nämlich total unnatürlich und dazu noch teuer sind. Für das Geld dann bitte lieber CDs oder Bücher oder Eintrittskarten. Aber so ein kleiner, hübscher Strauß vom städtischen Bauernmarkt geht immer.



  • Um dem Tag doch noch einen romantischen Anstrich zu geben ein wunderwunderschönes Lied des Tages, nämlich Billy Joel mit "And so it goes".
    Wenn ich es mir so recht überlege, würde ich es zu den 5 schönsten Liedern der Welt zählen.

    Ich habe das Lied zum ersten Mal bei einem Konzert des hochgeschätzten Kollegen gehört, vorher kannte ich es gar nicht. Hinterher zuerst auch nicht, deshalb musste ich den Herrn Kollegen auch fragen, wie das Lied heißt, in dem das Wort "Sanctuary" vorkommt, weil das das einzige Wort war, das ich mir merken konnte, emotional mitgenommen, wie ich war. Seitdem mache ich auch Mitarbeiterfortbildung in Englisch, damit mir nichts mehr entgehen kann.



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