Donnerstag, 10. Oktober 2013
Hate is just a 4 letter word
  • Ein Herr, der wie ich an der fremdsprachlichen Mitarbeiterqualifizierung teilnimmt, löst sehr, sehr starke Emotionen in mir aus, und es sind leider keine romantischen Gefühle, eher das absolute Gegenteil. Ein wahnsinnig langweiliger, spießiger Besserwisser! Ich bin ganz sicher, dass er die Vorlage für den Klugscheißerman meiner geliebten Ärzte war. Noch beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich die Krätze, wenn ich wieder an die heutige Stunde denke. Seit drei Jahren besuchen wir unglücklicherweise zusammen diesen Kurs und seit drei Jahren finde ich ihn gleich ätzend. Wie er aussieht, wie er über seine eigenen langweiligen Einwürfe selbst lacht, einfach alles, das Gesamtpaket ist sowas von schrecklich, dass ich manchmal laut schreien möchte, wenn`s sein muss, auch auf Englisch! Was ich natürlich nicht tue, mein Ausbruch endet immer in Ironie oder Zynismus, beides in einer Fremdsprache nicht gerade die leichteste Übung. Und wie um meine Qualen zu potenzieren, hat er zu diesem Kursabschnitt auch noch einen seiner Kollegen mitgebracht, quasi sein 20 Jahre jüngeres Abbild. Klugscheißerman im Quadrat, optisch gleich, Aussagen gleich, Ausstrahlung gleich. Manchmal möchte ich gerne meinen Kopf auf den Tisch schlagen oder den beiden auf irgendeine mir momentan noch nicht bekannte Art und Weise körperlichen Schaden zufügen. An Ideen hierfür sollte es einem kranken Geist wie meinem eigentlich nicht mangeln! Bleiben Sie dran, es gibt nämlich auch noch eine Dame, die mich brutal nervt, sie könnte die Gattin von Klugscheißerman sein, ist es aber nicht, wahrscheinlich göttliche Intervention, das genetische Material soll nicht vermischt werden, das Ergebnis wäre sonst wahrscheinlich nicht mehr menschlich. Darüber mehr wenn es demnächst hier wieder einmal heißt: „Neues aus der Anstalt“.
  • Daheim angekommen empfängt einen die greise Hystimutter mit der alljährlich wiederkehrenden Klage, dass der Wein vor dem Haus seine wunderschönen Blätter verliert und das macht Dreck. Meine Mutter hat schon sehr, sehr viele Herbste erlebt und könnte sich daraus auch erschlossen haben, dass dieses Problem erstens keines ist und zweitens nur sehr, sehr zeitlich begrenzt besteht. Ausnahmsweise mal ruhig geblieben und nicht gesagt, was man denkt, ein Vorgehen, das der Hystimann geduldig einfordert, um die ständig wiederkehrenden häuslichen Konflikte aufgrund von Nichtigkeiten zu umgehen. Recht hat er, so schwer ist es gar nicht, man beißt sich nur mal eben die Zunge zu 75% ab, und schon ist die Situation entschärft.





  • Wirklich Dreck gemacht hat der Saubauer nicht sehr rücksichtsvolle Agrarökonom, der vorgestern Nacht bis nach 24:00 Uhr Mais eingebracht hat, dabei stundenlang mit ca. 80 Sachen durch unsere Zone-30-Straße gefahren ist und die Hälfte seiner Ernte gleichmäßig auf der Straße und den draußen geparkten Autos verteilt hat. Auch das Hystiauto war auf der Straße geparkt. Um nicht die ganze Schuld auf den Landwirt abzuwälzen sei fairerweise gesagt, dass der oben genannte Wein ein Carport schmückt, welches in der besagten Nacht aber leer blieb, weil die Besitzerin des Carports zu faul war, ihren PKW abends von der Straße zu holen und unterzustellen.





  • Gestern Nachmittag liebe Freundinnen zum Kaffee da gehabt und dabei eine Scheißnachricht erhalten, nämlich dass sich schon wieder Menschen aus meinem Dunstkreis getrennt haben. Nette Menschen, niemand, bei dem die böse Stimme im Hysti-Kopf gleich wieder sagt, kein Wunder, bei den Idioten. Blöd und belastend für Frau Hystis zartes Seelchen, man hat mal wieder mit der Währung Nachtschlaf bezahlen müssen, weil man Nachrichten dieser Art gerade wöchentlich bekommt und man langsam das Gefühl hat, die eigene kleine, heile Welt gerät ein bisschen aus den Fugen.





  • Nichts desto trotz auch Spaß mit den Freundinnen gehabt und ihnen auch einen 1a verbrannten Zwetschgendatschi serviert. Zwetschgendatschi stürzt die Hysti regelmäßig in ein Dilemma, weil, der Teig soll dünn sein und die Zwetschgen sollen schön weich werden, zwei Wünsche, die sich manchmal ausschließen, je nach Zwetschgenqualität. Deshalb hatte der gestrige Datschi sehr, sehr viele Röstaromen, dafür aber auch sehr weiche Zwetschgen. Der Mann wollte heute Abend die Kuchenreste aufessen, konnte aber nur die Früchte vom Boden picken, weil der Rest (O-Ton) zu scheiße schmeckte. Undankbares Pack!
Lieder des Tages gäbe es heute viele. Everybody’s changing (and I don’t know why), weil ich das gestern Abend nach der Scheißnachricht in sehr, sehr melancholischer Stimmung in der Endlosschleife gehört habe. Oder "Precious", das gerade im Supermarkt lief und man hat sich darüber sehr gefreut, weil man den Satz "Precious and fragile things need special handeling" so sehr mag. Oder "The Voice", ein sehr guter und mehrfacher Begleiter auf dem heutigen Arbeitsweg.


Es wird aber "Bleibt alles anders" von Herbert Grönemeyer und es ist für den geschätzten Kollegen, dem Lichtblick an diesem sonst eher bescheidenen Tag. Außerdem ist es schon lange Frau Hystis persönliches Geschätzter-Kollege-Lied. (Text NICHT Komposition!!!!)






Thron über Konvention, das Leben kommt von vorn,
stehst unter einem hellen Stern.

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