Mittwoch, 18. Dezember 2013
Winselpost
Ich bin krank. Das zu dieser Jahreszeit ja zuerst einmal nichts Besonderes. Mein blöder Infekt zieht sich aber jetzt schon seit über zwei Wochen hin. Zuerst Halsschmerzen, wie ich sie selten erlebt habe. Nach zwei Tagen alles vorbei, man ist frohen Mutes. Dann, von jetzt auf gleich, die Stimme weg. Stimme kommt zögerlich wieder, man glaubt, man sei übern Berg, nur um von einem bösartigen Reizhusten befallen zu werden. Kortisoninhalation ist das Mittel der Wahl, der Reizhusten bessert sich schlagartig, man atmet auf und fährt nach Wien. In Wien ist alles gut, man freut sich und denkt, Punktlandung, kurz vor der finalen Weihnachtswahnsinnswoche wieder alles gut. Und schon kitzelt es in der Nase, was man geflissentlich ignoriert. Einen halben Tag später liegt man in einem Rotzfahnenmeer auf der Couch, hustet sich wieder die Lungen aus dem Leib und fragt sich, ob die Schläfen von einer Beißzange in die Mangel genommen werden oder ob es doch nur die fucking Stirnhöhlen sind, die da drücken.

Der Mann ist nicht da, er ist auf der bestimmt 10.000sten Weihnachtsfeierlichkeit in diesem Jahr. Wenn soll man bitteschön anwinseln, wenn keiner da ist, wenn die Zeiten echt mal schlecht sind? Der Sohn betrachtet einen zwar mitleidig, zieht aber dann aber doch die Einsamkeit seiner Räuberhöhle der Gesellschaft seiner schniefenden Mutter vor.

Während ich das hier gerade schreibe, verspüre ich einen leichten Schmerz im rechten Ohr. Wie gut, dass ich gerade die Infrarotlampe aus dem Keller geholt habe, so können neben den Stirnhöhlen auch gleich noch die Ohren bestrahlt werden. Alles definitiv ziemlich scheiße heute.

Morgen ist ein Durchhaltetag, krank sein ist quasi aus gesellschaftlichen Gründen nicht drin. Danach werde ich aber bis einschließlich 6.1. in aller Ruhe krank sein und jammern und meine Wunden lecken. Alles halt, was man im Urlaub gerne tut!

Lied des Tages: Die Toten Hosen, „Alles was war“

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