Mittwoch, 4. April 2012
Überraschung!!!
Toll ist auch, wenn man ein geheimes Geschenk für den Lebensabschnittspartner online kauft, alle verräterischen Mails auf dem oft gemeinsam genutzten Laptop löscht, und dann genau dieses Geschenk als Werbeeinblendung auf praktisch jeder angesurften Website zu sehen ist.
Finde den Fehler!!!

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Dienstag, 3. April 2012
Sinnfrage
Und warum um alles in der Welt folgt man Leuten auf Twitter, die man absolut scheiße findet? Wo jeder neue Tweet den Blutdruck in die Höhe treibt und man am liebsten gleich eine Runde kotzen gehen würde. Und das Tag für Tag. Und trotzdem folgt man der dummen Gans weiter. Krank. Geisteskrank sogar!

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Schaun, was los is in der Welt
Unser Lieblingswirt hat seine Öffnungszeiten drastisch eingeschränkt und zwar so, dass wir praktisch nur noch an zuhause verbrachten Urlaubstagen (selten!) hin können. So wie heute. Keine Abende mehr und keine Wochenenden. Unsere Frage nach dem Warum wurde mit "I will schaun was los is in der Welt" beantwortet.
Sehr gute Antwort, die einzig richtige, eigentlich. Aber wer so gut und kreativ kocht, und mit seinem Rauschebart mit in der Gaststube sitzt und mit den Gästen ratscht, der muss ja ein Guter sein.

Wir trauern schon sehr um die geliebten Ammerseesommerwochenenden, die immer mit einem Besuch beim Wastl abgeschlossen wurden. Aber wer schaun will, was los is in der Welt, den darf man nicht aufhalten.

Heute dann noch einen See weiter geschaut und im Buchheim-Museum in Bernried gewesen. Ganz, ganz toll! Umwerfend schönes Seegrundstück, außergewöhnliche Architektur und eine Expressionistensammlung, die sich wirklich sehen lassen kann.
Kommen Sie, schauen Sie, es lohnt sich zweifellos.

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Dienstag, 27. März 2012
"Die Lanpe in Wohzimir ist runter gefahren"
Diese Nachricht hat heute auf meinem Küchentisch geduldig auf meine Wiederkehr gewartet. Sie stammt von meiner Putzhilfe und wer meine Putzhilfe kennt weiß, diese Nachricht bedeutet nicht etwa, dass wir eine supermoderne Standleuchte im Wohnzimmer haben, die sich selbst - je nach Lichtverhältnissen - rauf- und runterfährt. Diese Nachricht bedeutet mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass eine Putzhilfenaktion für die Wohnzimmerlampe nicht sehr gut ausgegangen ist.
Es soll nicht zuviel verraten oder gar lamentiert werden. Nur soviel: Ich habe gerade einen Sack Scherben im Altglascontainer versenkt.

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Im Job sollte gestern auf dem mir naheliegendsten Parkplatz ein von mir bestellter und bezahlter Container abgeholt werden. Glasklar und schriftlich vorhanden die Anweisung "Container von Parkplatz P 8 abholen". Heute Morgen steht der Container gut gefüllt und offensichtlich nicht abgeholt auf dem Parkplatz.

Anruf bei der Containerfirma, die Sachbearbeiterin informiert mich darüber, dass der Container gestern abgeholt und der sich darin befindliche Unrat bereits gewogen wurde. Ich sehe den Container samt Inhalt aus meinem Fenster auf dem Parkplatz stehen und zweifle diese Aussage deshalb an. Ein wenig hektisches Hin und Her auf der Gegenseite. Oh, Entschuldigung, der Fahrer hat versehentlich den Container, der auf Parkplatz P 6 stand, abgeholt und gewogen und das Ganze mir verrechnet.

Kein Problem, der Arbeitgeber ist zwar ziemlich, ziemlich groß, viele, viele Menschen arbeiten hier, ein sehr großes Areal mit 9 großen Parkplätzen. Sehr viele Kollegen könnten theoretisch einen Container bestellt haben, aber Frau Hysti klemmt sich natürlich sehr gerne ans Telefon um den armen Idioten zu suchen, der verzweifelt mit den Armen voller Müll vor seinem plötzlich verschwundenen Container auf Parkplatz 6 steht und sich fragt, ob er jetzt spinnt oder die anderen. Und wenn ich ihn dann endlich gefunden habe, fallen wir uns weinend in die Arme - den Müll muss er dann natürlich fallen lassen - und beklagen die Tatsache, dass die Welt so schlecht ist.

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Trotz all des Ungemachs nachmittags Korkenzieherpappeln, Weidenkätzchen und Buchs dekorativ in Vasen verteilt und mit bunten Eiern behängt. Der Versuchung, einem kleinen Dekohasen die Ohren oder gleich den ganzen Kopf abzubrechen, widerstanden. Übe mich in Sanftmut, weil diese für`s Abendevent noch gebraucht wird.

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Freitag, 2. März 2012
(Scheiß-) Tage wie dieser
Und dann wieder solche Tage, an denen man glaubt, man sei von einer wilden Horde Geisteskranker umgeben. Und auch die Umstände, die man keinem Mitmenschen in die Schuhe schieben kann, sind nicht gerade rosig.

Kein Lichtblick, nirgends.

Bleibt nur die Lieblingsserie, zum 10.000sten Mal. Kopfhörer auf und abtauchen und erst na 5 - 6 Folgen am Stück wieder zum Luftholen nach oben kommen.

Früher wär`s eine Tüte Chipsfrisch ungarisch gewesen, aber solche kalorienhaltige Späße sind heutzutage nicht mehr drin.

Sowas nennt man dann übrigens Pain Management.

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Sonntag, 26. Februar 2012
Die Guten und die Bösen
Papiertaschentücher. Es gibt die, die sich beim versehentlichen Mitwaschen in 10.000 kleinste Einzelfasern verwandeln und damit eine komplette Maschine dunkle Wäsche kontaminieren. Und dann gibt`s die anderen, die sich in der Waschmaschine zu einem langen, festen Strang drehen und von der tüchtigen, erleichterten Hausfrau mit einem Griff entfernt werden können. Die Wäsche bleibt unversehrt.

Heute war es eines der Guten. Glück gehabt! Nach 8 gewaschenen und 4 noch ausstehenden Maschinenladungen Winterurlaubsschmutzwäsche ist das Nervenkostüm dünn. Da kann es schon mal vorkommen, dass man seinem Namen alle Ehre macht, wenn einem so ein Drecksfusseltuch in der Quere kommt. Da wird dann der schuldige Hosentaschennichtentleerer gesucht, gestellt und zur Verantwortung gezogen. Diesem Schicksal sind sie heute nochmal entronnen, die lieben Hasen.

Goodbye Du zarte Winterzaubermelancholie – hallo Alltagswahnsinn.

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Samstag, 25. Februar 2012
Stimmen
Eine weise innere Stimme sagt "Nicht heimfahren.". Das sagt sie jedes Mal, das törichte Ding, und doch ist es morgen wieder soweit. Erfolgreich ausgeblendete Alltagsdetails schieben sich schon heute wieder leicht ins Blickfeld, man kann sie aber durch heftiges Blinzeln nochmal zurückdrängen. Und so stiehlt man sich noch einen wunderbaren Tag, an dem heitere, freundliche Menschen für einen sorgen, die saubere Wäsche aus dem Tischlein-deck-dich-Schrank kommt und man sich um nichts anderes als die gewünschte Tagesaktivität - Spazieren gehen + Sauna - kümmern muss.

Kein Wunder also, dass die leise, kleine Stimme an diesem Zustand festhalten möchte und nicht zurück will in den alltäglichen Wahnsinn, wo niemand Zeit und Lust und Nerven hat, auf ihre ständigen Zwischenrufe zu hören. Tröstend wirft die Hausherrin ein, dass es nicht nur dieser inneren Stimme so geht, ganz im Gegenteil, andere kleine Stimmen trifft es noch viel härter. Die müssen nämlich mit hässlichen, dunklen Leben zurechtkommen und unseres ist doch die allermeiste Zeit hell und schön. Weil wir erkennen können, wenn Menschen oder Orte gut für und zu uns sind.

Die Stimme schweigt jetzt und denkt über diesen Einwurf nach. Das ist eine ihrer guten Eigenschaften, sie ist immer aufgeschlossen für sachliche Argumente und auch nicht besonders penetrant. Sie lässt sich leicht beruhigen. Insgeheim glaube ich aber, dass die kleine Stimme ein eher sentimentales Naturell hat, das ist aber nur eine Annahme.

Und so denke ich, dass der Stimme die folgenden Zeilen von Karoline von Günderrode gefallen werden:

Das Leben ist uns doch aus der Hand genommen,
es wird für uns gelebt.
Ein Teil von uns lebt es stellvertretend
für den größeren anderen mit,
der im Halbschlaf gehalten wird
uns sich in den kurzen Augenblicken,
da er hellwach wird,
in Sehnsucht verzehrt.

Die Frau von Günderrode! Wollte immer frei sein und ihr Ding machen, nur leider war sie ihrer Zeit da um Längen voraus. Konsequenterweise ging sie dann auch irgendwann, von einer unglücklichen Liebe gequält, in die Wasser des Rheins. Vorher erdolchte sie sich noch. Ein stilvoller Abgang. Davon könnten sich andere Jammerlappen gerne eine Scheibe abschneiden.

Wenn das mal nicht eine schöne Geschichte für eine unzufriedene, sentimentale, innere Stimme ist!

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Freitag, 24. Februar 2012
Smartphonedilemma
Ich denke verstärkt über Smartphones nach. Das liegt daran, dass mittelfristig unser Mobilfunktarif gekündigt werden muss, weil er nicht mehr zeitgemäß , sprich viel zu teuer, ist. Außerdem bloggt die Dame des Hauses ja jetzt wieder, dabei wäre so ein neues Telefon sicherlich von Vorteil.

Kurz gesagt, bald wäre die Gelegenheit, die vorherrschende Situation zu ändern, wenn man das denn wollte. Und genau hier liegt der Hund begraben, denn ich kann mich nicht entscheiden, ob ich das wirklich will. Denn ich sehe erhebliche Nachteile, besonders für internetaffine Menschen wie mich. Ich habe praktisch ganztags laufende Rechner mit Internetzugang um mich herum, ich denke, ich brauche für die relativ kurzen Zwischenzeiten nicht auch noch Zugriff auf das Ganze. Genauer gesagt, möchte ich es auch gar nicht. Ich habe sehr gerne meine Ruhe, könnte aber der Versuchung ganz sicher nicht wiederstehen, ständig Mails, soziale Netzwerke und sonstigen unwichtigen Kram zu checken. Zeitvernichter, die vom Wesentlichen ablenken.

Die smarten Biester haben nämlich ziemlich fiese Auswirkungen, wenn es um situationsbedingt Wichtiges und Unwichtiges geht. Ich finde zum Beispiel, es sollte in Restaurants ein Smart-und Sonstigesphoneverbot geben, genauso wie es ein Rauchverbot gibt. Nur wenig ist nerviger als eine Begleitung, die während eines gemeinsamen Essen ständig an dem dummen Ding rummacht. Eventuell mitlesenden Personen, die sich vielleicht angesprochen fühlen, kann ich aber versichern, dass ich ihre ansonsten so bereichernde Gesellschaft auch dann noch suchen würde, wenn sie gleichzeitig während des Essens smartphonen und kettenrauchen und ihre Nägel maniküren würden.
Außerdem hasse ich es, wenn Menschen – und das tun gar nicht so wenige – nicht die Höflichkeit besitzen, ihr mtvklingeltonklingelndes Telefon außerhalb der guten Gaststube abzunehmen und stattdessen alle Anwesenden an ihrer tiefschürfenden Unterhaltung teilhaben lassen. Menschliches Fehlverhalten, welches sicher nicht dem Gerät angelastet werden darf, aber trotzdem!

Zurück zum Thema: Meiner Meinung nach erzeugen besagte Teile viel zu viel Ablenkung und Stress und unwesentliche Informationen, was Zeit und Geist verschleudert.

Und trotzdem ist das Entsagen relativ anstrengend, wenigstens für mich. Die schlimmsten Auswüchse des Smartphonens sind ja wohl Facebook und Twitter. Ich kann nicht fassen, dass die Leute alle wissen lassen, dass sie gerade auf dem Klo von Flughafen xyz eingecheckt haben oder jeden Tag ein beknacktes Foto ihres Morgenkaffees mit der halben Netzwelt teilen. Und trotzdem logge ich mich täglich mindestens einmal in besagte Netzwerke ein, um mir meine Ration Menschheitsgrusel abzuholen. Und wahrscheinlich würde ich irgendwann vom momentanen Readyonly-And-Wonder-Status abkommen und das arme Internet ebenfalls mit all diesen abermillionen Nichtigkeiten zumüllen, wenn ich denn die technischen Möglichkeiten dazu hätte.

Und deshalb möchte ich – wahrscheinlich erstmal – überhaupt kein Smartphone.

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A fesches Gwand
Der neue Job des Mannes erfordert dann und wann sein Aufschlagen bei Veranstaltungen mit typisch bayerischem Charakter. Veranstaltungen also, die wir bisher geflissentlich gemieden haben. Deshalb musste die Frage des Oberchefs nach einer Lederhose auch mit „noch nicht“ beantwortet werden.

Dem haben wir abgeholfen und den gestrigen Nichtganzsoschöneswettertag zum Shopping im ortsansässigen Trachtenfachgeschäft, der sogenannten Gwandstubn genutzt. Dabei eine Von-Kopf-Bis-Fuß-Vollausstattung erworben, die kritischen Blicken wirklich standhalten kann und von der sehr kompetenten Verkäuferin als fesch bezeichnet wurde. Von mir übrigens auch.
Deshalb meine Hoffnung, dass es dann und wann vielleicht weiblicher Begleitung bedarf und mein Dirndl zum Einsatz kommt, weil ich das wirklich sehr gerne anziehe. Dafür würde ich dann auch mal Rumsdada-Musik und Volksfestpöbel kurzzeitig ertragen. Und wenn der Fall auftreten sollte, dass der Mann des Öfteren eskortiert werden müsste, hätte ich gestern auch schon ein ganz wunder-wunderschönes Zweitdirndl ausgemacht. Wirklich sehr schön! Ich könnte mich glatt in Rage schreiben über die Schönheit, besonders die der Schürze!

Warum kann man solche Kleidungsstücke eigentlich nur unter solch erschwerten Bedingungen wie Volks- und Schützenfesten oder folkloristischen Hochzeiten tragen? Ich plädiere für die alltägliche Freischaltung der Tracht, ich will im Dirndl zum Aldi oder in die Waschstraße!

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Mittwoch, 22. Februar 2012
Am Arsch der Welt
Der schlimme Fuß hat ein Machtwort gesprochen. Er möchte weder lange bergauf oder auf unebenen Grund gehen, noch in einen Skischuh gequetscht werden und beim Schlagwort Schneeschuh hört sich alles auf. Zuwiderhandlungen werden mit kleinen Messerstichen in die Ferse bei jedem Schritt und bösem Anschwellen geahndet. Dies schränkt den Aktionsradius bei einem eher sportlich geprägten Urlaub im Bergland etwas ein, ist aber kein Grund, den Kopf in den Schnee zu stecken.

Die Männer ganztags auf die Piste geschickt und sich selbst bei allerbestem Wetter zu einer mehrstündigen Talwanderung ohne nennenswerte Steigung aufgemacht. Bach im Ohr – HIWI 1 sei Dank – den Lieblingsweg in den Ort genommen. Interner Name: Lonely-Ladies-Road. Dieser wunder-wunderschöne Weg am Waldrand und direkt am talwärts fliesenden Gebirgsbach wird überwiegend von einsamen Spaziergängerinnen frequentiert. Wahrscheinlich frönen deren Reisebegleiter – genau wie meine – währenddessen weitaus maskulineren Freizeitbeschäftigungen. Was dem weiblichen Wanderspaß aber keinen Abbruch tut, man grüßt sich mit einem verstehenden Nicken und versinkt wieder ins gedankliche Nichts, das sich durch das gleichmäßige Gehen, die Musik im Ohr und durch das Glitzern rundherum schnell einstellt.

Ein kleiner Ratsch mit der Bäckereifachverkäuferin im Ort, die meint, sie würden hier ja am Arsch der Welt Leben. Was man durchaus so sehen kann, aber nicht sollte. Für mich ist es einer der schönsten Plätze überhaupt. Fast zwanghaft verbringen wir Jahr für Jahr mindestens zwei Wochen hier. Das Gesamtpaket ist so stimmig, die Leute sind unverkrampft, nichts ist pseudoschick oder aufgeblasen. Ich kann mich nicht erinnern, in fast 20 Jahren auch nur einem unfreundlichen Einheimischen begegnet zu sein. Die Menschen sind bodenständig und heimatverbunden und verbiegen sich nicht für den Gast, den sie auch wirklich als solchen behandeln. Sie suchen sofort das Gespräch, erzählen, hören zu und berufen sich immer mal wieder auf den Herrgott, der hier durch kleine private Kapellen, Kruzifixe in Wohn- und Gaststuben und an Wegesrändern allgegenwärtig ist. „Da Herrgott hods so wolln.“ Was mir daheim zu viel wäre, rührt mich hier eher.

Ein kleiner Wehmutstropfen sind die winters in Horden einfallenden Niederländer. Sie sind überwiegend laut, an Liften ungeschickt bis rücksichtslos und die Damen ziehen sich auf der Piste zuweilen an, als wären sie nicht beim Sport sondern beim Anschaffen, und so schminken sie sich auch. Aber da sie nicht wirklich böse sind und man ihnen abseits der Pisten auch prima aus dem Weg gehen kann, stört sich keiner wirklich dran.

Was das Leben hier für mich unmöglich machen würde sind nicht die Holländer – die nebenbei bemerkt auch kräftig auf dem hiesigen Immobilienmarkt mitmischen – sondern die Tatsache, dass das nächste Kino 60 Kilometer entfernt ist, genauso wie das nächste Gymnasium. Von Theatern und Kleinkunstbühnen gar nicht zu reden. Und auch einen entsprechenden Landeierclub, in dem man so richtig schön stilvoll Weiberfasching feiern kann, habe ich hier noch nicht gefunden. Und deshalb muss ich leider am Sonntag wieder heim fahren und erst im Sommer wiederkommen.

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Dienstag, 21. Februar 2012
Marginale
Gerade eben anstatt "Stechuhren" "Stechhuren" gelesen und mich sofort über den rüden Ton bei Spiegel Online gewundert. Wohl doch zu lange in der hochalpinen Sonne gewesen.

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Montag, 20. Februar 2012
Mit Legolas im Schnee vergnügen
Der Mann ist auf dem Schneeschuh-Trip. Er sagt, er würde wie Legolas über das massenhaft vorhandene Weiß schweben. Selbstbild und Realität differieren hierbei erheblich. Ich gebe aber zu, dass es unglaublich schön ist, mit Schneeschuhen durch einsame, total verschneite Bergwälder zu stapfen. Es ist so ruhig da, dass einem die Stille schon fast unheimlich vorkommt. Hinterher schwillt der schlimme Fuß zwar an wie blöd, aber was ist schon perfekt auf dieser Welt? Eben!
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In weiser Voraussicht eines verletzungsbedingt eher unsportlichen Winterurlaubs 4 Bände Harry Potter im englischen Original und 2 Staffeln der Lieblingsserie mitgenommen. Man will ja nicht im Zimmer sitzen und weinen, während die Männer sich auf der Piste tummeln. Den Laptop eigentlich nur zum Ansehen besagter Serie mitgenommen, weil wir hier seit gefühlten 1000 Jahren herkommen und es im Nebenhaus kein Internet gibt. Und wir wohnen immer im Nebenhaus. Aber, surprise, surprise, schon gleich beim ersten Schritt über die Schwelle hat der Mann mit geübtem Blick den neuen Router gesehen! Jetzt gibt`s auch hinter den Bergen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen WIFI. Zwar lahm, aber immerhin. Sieht nicht gut aus für Herrn Potter diese Woche.
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Gestern haben Tourengeher ein Schneebrett losgetreten. Großer Bahnhof, gesperrte Straßen, 3 Helikopter. Ein Verschütteter konnte nur noch tot geborgen werden. Ich versuche, nicht zu oft und zu genau darüber nachzudenken.
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Der Sohn ist erkältet und versucht, dieses Schicksal heroisch zu tragen. Manchmal bleibt`s beim Versuch. Seine Strategie für eine baldige Heilung: Sich im Zimmer verbarrikadieren, stundenlang Playstation spielen, wenig frische Luft, dafür umso öfter Mutters homöopathische Tröpflein mit 57% Alkohol. Die brennen die Krankheit einfach weg.
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Schlafen wie ein Murmeltier. Nachts und nachmittags, stundenlang. Heute original Murmeltiersalbe gesehen, gegen praktisch jedes Gebrechen, auch welche, die nicht mal ich habe. Kurz nachgedacht, dann vom Kauf Abstand genommen.

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Samstag, 18. Februar 2012
Marginale
Lange gab es auf der Damentoilette des Stammtürken eine charmante Eigenart:
In dem fensterlosen Raum sollte ein Bewegungsmelder für adäquate Beleuchtung während des Toilettengangs sorgen. Nun war es leider so, dass besagter Bewegungsmelder das Licht ausmachte, sobald Frau anatomiebedingt in die Knie ging. Also, Knie beugen - Licht aus, Knie wieder strecken - Licht an. Während des intimen Akt des Toilettengangs war deshalb absolute Dunkelheit garantiert.

Heute waren wir wieder da und ich musste feststellen, dass jemand den Bewegungsmelder in Rente geschickt hat, jetzt gibt`s ein langweiliges, immerbrennendes Licht. Schade, früher war pinkeln da lustiger, bewegungsfreudige Toilettengeherinnen konnten mit wenig Körpereinsatz eine persönliche Lightshow initiieren.

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Weiberfasching, gestrippt
Mit den Mädels zum Weiberfasching in einem Club, der bekanntermaßen eher das ländliche, ältere und uncoole Publikum anzieht. Also uns.

Ich bin Faschings-, Ü-30-Party- und sonstige Großveranstaltungenmuffel. Ein kurzer schwacher Moment hat mich meine Prinzipien über Bord werfen und eine Eintrittskarte erstehen lassen.

Während der Vorglüh- und Kostümanziehrunde – alle im Einheitslook, eine große Eisbärenherde, quasi – im Wohnzimmer einer der Damen schon erste Zweifel meinerseits.

Das lag wahrscheinlich daran, dass ich aufgrund erforderlicher Medikamenteneinnahme und meiner Funktion als Fahrer nur bedingt vorglühen konnte. Deshalb der nüchterne Blick auf den aufkommenden Wahnsinn, der mit wildem Wechseln der Kostümunterziehwäsche begann und in der in der Frage gipfelte, wieso ein Arsch in einem zum Eisbärenkörper umfungierten Malereinwegkittel aus dem Baumarkt denn ums Verrecken nicht sexy aussieht. Kurzfristig überlegt, die befreundeten Damen vor der Dissentüre abzusetzten und dann einfach heim zum Gatten aufs Sofa zu flüchten.

Gedacht, aber nicht getan, sondern guten Mutes rein ins bunte Treiben. Musik war okay, die Liveband sogar ziemlich gut. Dann einer der Hauptacts der rauschenden Ballbacht, Menstrip. Menstrip, Part 1 hat mich zumindest nicht weiter gestört, obwohl ich die orgastische Begeisterung vieler Anwesender nicht wirklich nachvollziehen konnte. In solchen Situationen kommt es mir so vor, als würde ich als völlig Unbeteiligte vor zwei Bildschirmen sitzen, auf denen zwei verschiedene Programme laufen. Programm 1 der Stripper, Programm 2 die aufgekratzte Weibermeute. Ich total außen vor. Aber egal, Strip 1 hat nicht weh getan, Stripper 1 war sehr niedlich, ganz im Gegensatz zu Stip 2 samt Stripper 2, beides ganz, ganz schlimm. Stripper 2 war ein in die Jahre gekommener Herr mit Orangenhaut am Hintern. Ich hätte ihm sehr gerne meinen gesäßverdeckenden Eisbärenoverall zur Verfügung gestellt. Das Schlimmste aber war, dass Stripper 2 sich als Bühnengespielin eine Dame aus dem Publikum auserkoren hat, die von der Natur offensichtlich in mehrerlei Hinsicht etwas benachteiligt wurde. Zudem hatte sie ein sehr unvorteilhaftes Kostüm an, extrem unvorteilhaft sogar. Sofort setzte bei mir massives Fremdschämen, gepaart mit Mitleid für die arme Frau ein, ähnlich, wie wenn man versehentlich ins Unterschichten-TV zappt und ungläubig hängenbleibt. Natürlich weiß ich nicht, ob die Gute nicht vielleicht wild mit den Armen wedelnd in der ersten Reihe stand um eine Auswahl ihrerseits zu provozieren, weil es ihr Lebenstraum war, sich von einem widerlichen, abgeschmackten Typen vor einer wildkreischenden Horde mal zu richtig demütigen zu lassen. Und wir sprechen hier von richtig demütigen, wir sprechen von Arschgrapschen, Sprühsahne von Brustwarzen und Lenden lecken und sonstigen Dingen, welche ich – wenn überhaupt – lieber in angemessenem Rahmen und mit ansehnlichen Protagonisten sehen möchte. Ich habe jedenfalls gehofft, dass entweder eine Gruppe von Amnesty-Aktivisten die Bühne stürmen und vehement auf §1 hinweisen, oder aber der Veranstalter eingreifen würde. Nichts dergleichen geschah aber leider bis zum Ende des Spaßes. Da hat Stripper 2 – inzwischen völlig entblößt – sein primäres Geschlechtsmerkmal zwischen die Oberschenkel geklemmt und ist von dannen gewatschelt. Ich war baff.

Es folgte Erschütterung über die Menschheit im Allgemeinen und die Faschingsgesellschaft im Besonderen. Einhergehend mit der Überlegung, ob sich Stripper 2 wohl absichtlich immer die hässlichsten Trullas auf die Bühne holt, um triebbedingte Körperreaktionen - in seinem Fall wohl Berufsrisiko -möglichst gering zu halten.

Es gab dann noch erstaunlich gute Musik, erstaunlich viel Tanz meinerseits, aufkreuzendes Mannsvolk nach 24:00 Uhr mit erstaunlich blöden Baggersprüchen („Seid ihr Eisbären?!?“, gedachte, aber nicht ausgesprochene Antwort: “Bist Du dämlich?“.)Und ganz spät ein erstaunlich eingesperrtes Frau-Hysti-Auto. Das Privatgrund-Schild war bei der Einfahrt (großer Supermarktparkplatz) nicht zu sehen, es wurde nämlich offensichtlich seinerzeit von einem Beknackten angebracht. Gute Mächte oder ebensolches Karma oder was auch immer hatten eine Lösung für dieses knifflige Problem parat.

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