Montag, 29. Oktober 2012
Ich wünsche mir ein Gegenüber
Die Überschrift dieses Spiegelartikels zum Thema Partnersuche ist einfach schön und hallt nach. Bin vielleicht in Zeiten zerbrechender Beziehungen um mich herum auch einfach sensibel dafür.

Frage mich, ob die Sache tatsächlich so viel schwieriger ist als zu meiner aktiven Zeit. Rückblickend erscheint mir alles so einfach, weil so eindeutig, gewesen zu sein. Die Kämpfe ringsherum sprechen eine andere Sprache.

Ich scheue regelmäßig davor zurück, in diesem Zusammenhang von Glück zu sprechen, denn ich denke, dass das zu einfach gedacht ist. Der eine hat halt Glück gehabt und der andere nicht und ist deshalb zum Alleinsein verdammt. Ich glaube nicht, dass die Sache so funktioniert.
Aus der Position einer offensichtlich Glücklichen hinsichtlich des gefundenen Gegenübers heraus, begibt man sich ja schnell auf dünnes Eis, wenn man seine Meinung kundtut, weil man rasch in die Selbst-Schuld-Falle tritt. Und ich bestreite nicht, dass ein gewisses Maß an Glück/Fügung was Ort und Zeit und beiderseitig richtig ausgerichtete Antennen von Vorteil ist.

Aber es bleibt auch noch ein sehr großer Rest, der sich aus realistischer Selbstwahrnehmung, realistischen Erwartungen, Ertragen können, Grenzen setzen, Toleranz, Durchhaltevermögen und noch viel mehr zusammen setzt. Das Ganze ist auch für uns Glücklichen keine riesengroße rosa Zuckerwatte, die wir bekommen haben und die anderen halt nicht. Es ist Arbeit und Anstrengung und Überwindung und ich frage mich wie einer, der sich mit 30 Jahren nicht mal den ersten Schritt zu machen traut, den ganzen wirklichen Mist, den die Welt nach dem ersten Hallo bereithält, schaffen soll. Vielleicht ist ihm ja auch einfach noch nicht klar, dass es auch innerhalb einer Beziehung so etwas wie Zurückweisung und Kränkung gibt, das sind ja keine einmaligen Hürden auf dem Weg ins ewige Paradies sondern ständige Begleiter.

Die Tatsache, dass der Gute noch Jungfrau ist würde ich nicht überbewerten. Diesbezügliche Fähigkeiten haben sich in meinem Dunstkreis schon des öfteren als unzureichendes Bindemittel erwiesen.

Ich werde mir die entsprechende Doku auf jeden Fall ansehen, wenn ich sie in die Finger bekomme.

Ein nie enden wollendes Thema, ich muss jetzt aber leider das Bad putzen.

Lied des Tages: The Cure, „There is no if“, welches mein Gegenüber und ich sehr schätzen.



”If you die" you said "so do I" you said
but it ends the day you understand
There is no if... just and.

... comment