Freitag, 24. Februar 2012
Smartphonedilemma
Ich denke verstärkt über Smartphones nach. Das liegt daran, dass mittelfristig unser Mobilfunktarif gekündigt werden muss, weil er nicht mehr zeitgemäß , sprich viel zu teuer, ist. Außerdem bloggt die Dame des Hauses ja jetzt wieder, dabei wäre so ein neues Telefon sicherlich von Vorteil.

Kurz gesagt, bald wäre die Gelegenheit, die vorherrschende Situation zu ändern, wenn man das denn wollte. Und genau hier liegt der Hund begraben, denn ich kann mich nicht entscheiden, ob ich das wirklich will. Denn ich sehe erhebliche Nachteile, besonders für internetaffine Menschen wie mich. Ich habe praktisch ganztags laufende Rechner mit Internetzugang um mich herum, ich denke, ich brauche für die relativ kurzen Zwischenzeiten nicht auch noch Zugriff auf das Ganze. Genauer gesagt, möchte ich es auch gar nicht. Ich habe sehr gerne meine Ruhe, könnte aber der Versuchung ganz sicher nicht wiederstehen, ständig Mails, soziale Netzwerke und sonstigen unwichtigen Kram zu checken. Zeitvernichter, die vom Wesentlichen ablenken.

Die smarten Biester haben nämlich ziemlich fiese Auswirkungen, wenn es um situationsbedingt Wichtiges und Unwichtiges geht. Ich finde zum Beispiel, es sollte in Restaurants ein Smart-und Sonstigesphoneverbot geben, genauso wie es ein Rauchverbot gibt. Nur wenig ist nerviger als eine Begleitung, die während eines gemeinsamen Essen ständig an dem dummen Ding rummacht. Eventuell mitlesenden Personen, die sich vielleicht angesprochen fühlen, kann ich aber versichern, dass ich ihre ansonsten so bereichernde Gesellschaft auch dann noch suchen würde, wenn sie gleichzeitig während des Essens smartphonen und kettenrauchen und ihre Nägel maniküren würden.
Außerdem hasse ich es, wenn Menschen – und das tun gar nicht so wenige – nicht die Höflichkeit besitzen, ihr mtvklingeltonklingelndes Telefon außerhalb der guten Gaststube abzunehmen und stattdessen alle Anwesenden an ihrer tiefschürfenden Unterhaltung teilhaben lassen. Menschliches Fehlverhalten, welches sicher nicht dem Gerät angelastet werden darf, aber trotzdem!

Zurück zum Thema: Meiner Meinung nach erzeugen besagte Teile viel zu viel Ablenkung und Stress und unwesentliche Informationen, was Zeit und Geist verschleudert.

Und trotzdem ist das Entsagen relativ anstrengend, wenigstens für mich. Die schlimmsten Auswüchse des Smartphonens sind ja wohl Facebook und Twitter. Ich kann nicht fassen, dass die Leute alle wissen lassen, dass sie gerade auf dem Klo von Flughafen xyz eingecheckt haben oder jeden Tag ein beknacktes Foto ihres Morgenkaffees mit der halben Netzwelt teilen. Und trotzdem logge ich mich täglich mindestens einmal in besagte Netzwerke ein, um mir meine Ration Menschheitsgrusel abzuholen. Und wahrscheinlich würde ich irgendwann vom momentanen Readyonly-And-Wonder-Status abkommen und das arme Internet ebenfalls mit all diesen abermillionen Nichtigkeiten zumüllen, wenn ich denn die technischen Möglichkeiten dazu hätte.

Und deshalb möchte ich – wahrscheinlich erstmal – überhaupt kein Smartphone.

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A fesches Gwand
Der neue Job des Mannes erfordert dann und wann sein Aufschlagen bei Veranstaltungen mit typisch bayerischem Charakter. Veranstaltungen also, die wir bisher geflissentlich gemieden haben. Deshalb musste die Frage des Oberchefs nach einer Lederhose auch mit „noch nicht“ beantwortet werden.

Dem haben wir abgeholfen und den gestrigen Nichtganzsoschöneswettertag zum Shopping im ortsansässigen Trachtenfachgeschäft, der sogenannten Gwandstubn genutzt. Dabei eine Von-Kopf-Bis-Fuß-Vollausstattung erworben, die kritischen Blicken wirklich standhalten kann und von der sehr kompetenten Verkäuferin als fesch bezeichnet wurde. Von mir übrigens auch.
Deshalb meine Hoffnung, dass es dann und wann vielleicht weiblicher Begleitung bedarf und mein Dirndl zum Einsatz kommt, weil ich das wirklich sehr gerne anziehe. Dafür würde ich dann auch mal Rumsdada-Musik und Volksfestpöbel kurzzeitig ertragen. Und wenn der Fall auftreten sollte, dass der Mann des Öfteren eskortiert werden müsste, hätte ich gestern auch schon ein ganz wunder-wunderschönes Zweitdirndl ausgemacht. Wirklich sehr schön! Ich könnte mich glatt in Rage schreiben über die Schönheit, besonders die der Schürze!

Warum kann man solche Kleidungsstücke eigentlich nur unter solch erschwerten Bedingungen wie Volks- und Schützenfesten oder folkloristischen Hochzeiten tragen? Ich plädiere für die alltägliche Freischaltung der Tracht, ich will im Dirndl zum Aldi oder in die Waschstraße!

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