Dienstag, 13. November 2012
Wenn ich groß bin werd ich Radarfallensteller
Auf dem Heimweg einen Herren beim Aufbau einer Radarfalle beobachtet und mir gewünscht, dass das mein Job wäre. Den ganzen Tag über Leute in die Pfanne hauen würde mir auch großen Spaß machen.

Um die durchaus aggressive Grundstimmung mit Hilfe von Sonnenbestrahlung loszuwerden, vor dem Haushaltswahnsinn einen kleinen Nachmittagsspaziergang eingeschoben. Der Plan ging voll auf, anstatt aggro ist die Dame des Hauses jetzt eher blue – im englischen Sinne des Wortes, natürlich. Fragen Sie mich nicht, was besser ist!

Muss wohl noch das eine oder andere Stückchen Zwischenmenschliches verarbeitet werden.

Einen unglaublich gefärbten Baum entdeckt. Mit Pink, für die Mädchen!! Grandios!



Passend zur Stimmung das
Lied des Tages: Mama Cass Eliott, Dream a little dream of me

Das Lied vorhin im Supermarkt gehört, was ja an sich nicht so wahnsinnig romantisch ist.

Der Youtube-Clip ist aber der Hammer, so viel schöner als all der Casting-Mist mit Proleten-Jury heutzutage. Ich glaube, ich bin in die falsche Zeit hineingeboren worden. Beam me back, Scotty.

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Montag, 12. November 2012
Unfaires Rotweinhuhn
  • Weil frische Kräuter wegmüssen (Petersilie, Rosmarin + Thymian) heute ein Coq au vin zum Abendessen fabriziert. Leckerst, einfach genau ans Rezept halten.
    Man sollte jedoch einen wirklich guten Rotwein nehmen. Der beste Freund ist ein toller Kerl und ich küsse normalerweise den Boden, auf dem er geht, aber er ist leider gar kein Weinkenner und hat mir deshalb einmal einen ganz miserablen Rotwein (aus seinem Heimatland, Osteuropa!!!) geschenkt. Mit diesem Fusel habe ich damals ein Rotweinhuhn zubereitet und man konnte das Resultat praktisch sofort in die Tonne klopfen, alle Rettungsversuche schlugen fehl. Der Mann ist seitdem traumatisiert und fragt vorsichtshalber immer nach, ob das Huhn mit Slowakenwein zubereitet wurde. Das heutige nicht, allerdings mit unfairem Supermarkthuhn, weil der Hähnchenbauer meines Vertrauens montags keine frische Ware hat. Ich schäme mich dafür.


  • Der Literaturtipp der Kollegin ist heute angekommen. Weil vergriffen, gebraucht gekauft. Obwohl der Artikelzustand eigentlich gut sein sollte, ist das Buch ganz schön versifft. Wahrscheinlich passend zum Inhalt. Ich werde berichten.

  • Der Terminkalender im Dezember kann einen in den Wahnsinn treiben. Bin kräftig am Verschieben und Organisieren. Ein Phänomen für jemanden, der nur 8 Facebook-Freunde hat und eigentlich ein sozialer Outlaw sein sollte.
  • Mit dem Mann Bilder des größten Ballevents der Heimatstadt online angesehen. Dabei festgestellt, dass viele Damen in großen Ballroben und Abend-Makeup nicht so glücklich aussehen. Die meisten grinsen dämlich und unvorteilhaft in die Kamera. Kommentar des Mannes: "Das ist nicht der Presse- sondern der Fresseball."
Lied des Tages: Midge Ure, Breathe





Vergangenes Jahr live in einem relativ kleinen Club in der Heimatstadt gehört. Ganz großes Kino!

Dem Club, in dem auch der verstörende Weiberfasching war, übrigens.

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Samstag, 10. November 2012
Frau Datenschutz greift durch
  • Aufgrund einer heute anstehenden Reklamation einen Kaufbeleg aus der Belegemappe gefischt und dabei diese Mappe mal wieder ausgemistet. Der Paranoia Tribut gezollt – Kreditkartenbelege gehören nicht in den Papiermüll - und die aussortieren Belege nach Hausfrauenart entsorgt. Nämlich alles in eine Tüte gesteckt, heißes Wasser + Spülmittel drauf und die Masse kräftig durchgeknetet. Potentielle Datendiebe werden sich jetzt eher schwer tun. Bin stolz und zufrieden.


  • Die oben genannte Reklamation verlief eher schleppend, wegen uneinsichtigem Verkaufspersonals. Die junge Dame hat erst mal versucht, den offensichtlichen, doppelt aufgetretenen Mangel weg- und später kleinzureden. Sie hat die Schule wohl nicht lange genug besucht, um jemals von Verbraucherrechten gehört zu haben. Als von meiner Seite auf die offensichtliche Unsinnigkeit der getätigten Aussagen hingewiesen wurde – die Fehler waren deutlich zu sehen, die beiden Kleidungsstücke keine drei Wochen alt und bis auf die offensichtlichen Mängel nagelneu – wurde Madame schnippisch und zickig. Was ich bei einem Unternehmen der oberen Mittelklasse nicht akzeptieren kann, ich habe schließlich nicht bei Takko eingekauft, was sich am höheren Preis, aber leider nicht an den Manieren der Mitarbeiter bemerkbar macht.

    Bevor ich wirklich unangenehm werden musste, hat die Gute die Kohle dann aber doch rausgerückt, nicht ohne eine Gesicht zu ziehen, als ob sie den Betrag aus der eigenen Tasche zahlen müsste. Doofe Kuh.

    Dem anwesenden Sohn eingeschärft, sich niemals einfach abwimmeln zu lassen, wenn man im Recht ist, selbst wenn die Stimmung kurzfristig eisig wird.
  • In der Innenstadt Fußballwahnsinn, viele Fremdmannschaftsfans unterwegs. Der gut gelaunte Mann dichtet deren Fangesänge sehr lustig um und überlegt, den Fragenden die falsche Straßenbahnlinie zu nennen, so dass diese anstatt zum Stadion zum Großfriedhof fahren. Ich finde diese Idee sehr gut.
  • Der Teenager muss in die große innenstädtische Indoor-Shopping-Mall um dem angefressenen Apfel noch mehr Geld in den Rachen zu werfen. Das Einkaufsparadies ist total überlaufen, es riecht nach Mensch in Winterjacke, China-Imbiss und Nordsee-Frittat. Der sofort einsetzende Fluchtreflex verwandelt sich beim Tangieren des Douglas-Shops in einen Würgereflex, der Pafümtester-Mix gibt mir den Rest. Den Magen mühevoll vorm Umdrehen und mich selbst vorm Durchdrehen bewahrt und den Rückzug angetreten.
  • Beinahe einen blöden Facebook-Anfängerfehler gemacht und damit die familiäre Abendplanung verkackt. Auf der FB-Seite einer befreundeten Band nämlich gelesen "Heute Konzert im Musikclub xy" und mir gleich gedacht, dass das ja ganz nett wäre. Erst später bemerkt dass das "Heute" von einem Posting vom September war. Hätte zukünftig gerne nur noch eindeutige Heutes.

    Jetzt satt und zufrieden (Lieblingsitaliener!!) auf dem Sofa und nix zu tun. Auch mal schön.
Lied des Tages: Depeche Mode, Personal Jesus

Eine fast 30-jährige Liebe. Bin froh und dankbar, dass Dave Gahan es auch in den schlimmsten Zeiten nicht geschafft hat, den großen Abgang zu machen, obwohl er alles dafür getan hat (Pulsadern geöffnet, fast tödliche Überdosis, Herzinfarkt vor 50.000 Zuschauern). Jetzt scheint aber seit vielen Jahren alles stabil zu sein und das ist auch gut so, denn er begeistert die Massen heute noch genauso wie vor 30 Jahren und das kann schließlich auch nicht jeder von sich sagen.

Leider einen hysterischen Anfall bekommen weil wir beim nächsten Konzert in der näheren Umgebung im Ausland sind. Der Mann tröstet damit, dass es sicher noch Nachspieltermine geben wird. Wenn nicht, bin ich erledigt!



"Reach out and touch faith!"

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Mittwoch, 7. November 2012
Ich hätte fast geweint
  • Der sehr geschätzte Chef erzählt mir von einer Situation, die ihn beinahe vom Glauben an die Intelligenz abfallen lies, und endet mit dem Satz: "Ich hätte fast geweint."

    Freue mich sehr, dass er von diesen Augenblicken auch nicht verschont bleibt und überlege, diesen wahren Satz in übergroßen Lettern an die Wand meines Büros zu schreiben.
  • Der Mann feiert betriebliche Gegebenheiten wie Aus- und Einstände in einem Rahmen, wie andere Leute ihre Hochzeiten. Morgen ist es mal wieder soweit!
    Raten Sie dreimal, wer seit Stunden in der Küche steht und zu allem Überfluss gerade eine von mehreren Nachspeisen in den Sand gesetzt hat.
    Kleiner Tipp: Er nicht, ein wichtiger beruflicher Termin ist dazwischengekommen!
  • Obwohl in genau diesem Augenblick mit der Gesamtsituation unzufrieden, bringt mich die gestern Abend gesehene Reportage "Auf der Achterbahn der Gefühle" über das Leben als Geliebte doch von der Idee ab, diese oder eine andere Lebensform wären eine gute Alternative zu meiner. Schwanke zwischen Mitleid und Unverständnis ob der dargestellten Naivität. „Er hat mir das Gefühl gegeben, seine Göttin zu sein, mich absolut umworben, blablabla … - und dann per SMS mitgeteilt, dass er seine Frau doch nicht verlässt.“
    So eine Überraschung aber auch. Jagdhunde kehren nach erfolgreichem Beutezug auch gerne in die warme heimische Stube zurück.
  • Eine logistische Meisterleistung vollbracht: 9 Weiber, jede mit mehr oder weniger vollem Terminkalender, in weniger als 24 Stunden zu einem gemeinsamen Kinoabend zusammengebracht. Twilight 5, der geneigte Leser hat bestimmt schon bemerkt, dass Niveau in meinem Umfeld keine große Rolle spielt.
    Um die Organisation kurz und schmerzlos zu erledigen, meinen sprichwörtlichen virtuellen Verfolgungswahn unterdrückt und eine Doodle-Umfrage zur Hilfe genommen. Natürlich ohne Nennung von Ort und Zeit und mit sehr kryptischem Veranstaltungsnamen, man darf den virtuellen Wohltätern einfach nicht trauen. Praktisch sind sie manchmal aber doch, die Biester.
Lied des Tages: "Long Train Running", hier in einer wunderbaren A-Capella-Version, um Längen besser als das Original.




"Without love, where would you be now?"

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Dienstag, 6. November 2012
Kurz und schmerzhaft unter Freunden
  • Vor dem Drogeriemarkt meines Vertrauens zufällig die sehr gute Freundin getroffen und kurz und effektiv den Herren bewertet, mit dem sie ihr letztes Date hatte. Um nicht in die Indiskretion abzurutschen sei nur erwähnt, dass unsere kurze Konversation hautsächlich aus Augenrollen und den gezielten Einsätzen des F-Wortes (ich) bzw. des P-Wortes (sie) bestand. Besagter Herr und seine einseitigen Beweggründe kamen im Gespräch jedenfalls gar nicht so gut weg, obwohl wir für den zufälligen Betrachter wahrscheinlich das Bild zweier sich höflich unterhaltender Damen mittleren Alters abgegeben haben. Der Schein muss ja schließlich gewahrt werden. Die Freundin ist seit jeher einer meiner Lieblinge, der Herr kann nicht ganz zurechnungsfähig sein!
    Seinetwegen hat sie den gemeinsamen Pigor + Eichhorn-Besuch verpasst, was eine Schande ist, denn die Jungs sind einfach grandios, jeder sollte sie mindestens einmal gesehen haben.
  • Im Drogeriemarkt den besten Kauf seit Langem getätigt, nämlich lilafarbenes WC-Gel. Ich wusste gar nicht, wie gern ich sowas schon immer haben wollte, bevor ich es eben sah! Es korrespondiert farblich auch ganz hervorragend mit meinen favorisierten Halsbonbons. Das muss ein Zeichen sein.

    Gleich mal 3 Flaschen gekauft, die sofort nach dem Posten dieses Beitrags in allen von mir betreuten Toiletten ausgebracht werden.
  • Von der hier mitlesenden Kollegin während des gemeinsamen Besuchs des Kopierraums auf meine Erfahrungen mit "Shades of Grey" angesprochen wurden. Die Intimität des besagten Raumes – wir waren alleine da – sofort zum Fachsimpeln genutzt, bei gemeinsamen Teambesprechungen kommt dieses Thema meistens zu kurz.
    Fazit: Die Shades lassen unsere Ohren nicht erröten, und das keinesfalls, weil wir so ausgebuffte Luder sind, sondern weil der Stoff so bieder ist. Von der Kollegin einen weiterführenden Literaturtipp bekommen, der natürlich mittelfristig einer eingehenden Prüfung unterzogen wird.
  • Vor der Bäckerei einen wartenden, ganz bezaubernden Beagle gesehen und nur mit Anstrengung dem Zwang widerstanden, das gute Tier einfach mitzunehmen. Viele Damen im Bekanntenkreis haben die aufkommende Leere durch sich verselbständigende Brut mit Hunden betäubt. Ich verstehe die Beweggründe, habe aber den festen Vorsatz, den ersehnten Hund erst im Rentenalter anzuschaffen. Vielleicht kommt dieser Zeitpunkt ja durch die immer schneller voranschreitende Unzurechnungs- und die damit einhergehende baldige Berufsunfähigkeit schneller, als man derzeit noch denkt.

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Sonntag, 4. November 2012
Sonntagssplitter
  • Beim vormittäglichen Training einen brutalen Stinker auf dem Laufband neben mir gehabt. Er war – wie ich – beim Aufwärmen, also kann man die Ausdünstungen nicht vorhergegangenen körperlichen Anstrengungen anlasten. Ich vermute schwer, dass er seine Synthetikleibchen verschwitzt in sein Sportsäckchen packt, damit sie darin trocknen können und beim nächsten Training praktischerweise gleich wieder zur Hand sind. Pfui Teufel.
  • Wäscheberge in die Waschmaschine verfrachtet. 3 Trainierende und danach Saunierende je 2 x die Woche => sehr viel Wäsche. Kurz überlegt, doch die Stinker-Strategie zu übernehmen.
  • Der Mann nennt die heutige Beilage bezugnehmend auf mein gestriges Missgeschick und meine literarischen Vorlieben "Blutkraut". Er ist nicht ganz normal im Kopf.
    Vom Mann benanntes Sonntagsmahl:
    Blutkraut + Bratenschwein

  • Überhaupt wechselt er an Wochenenden und in Urlauben seine Persönlichkeit und ist fast krankhaft gut gelaunt und deshalb schwer im Zaum zu halten. Seine Kommentare zum furchtbaren Herrn Lanz beim gestrigen „Wetten dass..“ hatten aber hohen Unterhaltungswert, ähnlich wie die im Spiegel. Ich halte dem Herrn Lanz aber zu Gute, dass er sehr gut aussieht. Der Mann lässt das so nicht gelten und behauptet, er selbst würde mindestens ebenso gut aussehen. Was, und das tut keinem so leid wie mir, nicht stimmt.
  • Der Kollege ist momentan mal wieder in einer besonders aufmüpfigen Phase und hat den virtuellen Fehdehandschuh geworfen. Er unterstellt mir Verfolgungswahn, obwohl mein Counter (haha, Insiderwitz!) eine andere Sprache spricht. Suche noch nach einer passenden Retourkutsche, aber außer heimlich Ritalin in seinen Tee zu kippen ist mir noch nicht viel dazu eingefallen.
  • Um die anstrengenden Kerle mal für ein paar Stunden zu vergessen heute Mädelsabend mit Umtrunk und Musikkabarett. Nur so ist der Gedanke auf die kommende Woche überhaupt zu ertragen.

Lied des Tages: The Killers, "Human", obwohl ich wirklich nicht weiß, was uns der Text sagen soll. Bin aber ziemlich gut damit beim Singstar. Das ist aber eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.


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Samstag, 3. November 2012
Fast schon das Meer sehen
Beim Hobeln eines Kopfes Rotkraut für dieses Rezept ein großes Stück der Daumenkuppe angehobelt. An- nicht abgehobelt, es hängt noch. Ohne sich weiter in ekelhaften Details zu verlieren sei hier erwähnt, dass der Schnitt bis zum Kochen geht und blutet wie blöd. Das böse F-Wort kam mehrmals zum Einsatz.

Dem Kochergebnis hat das nicht geschadet, das Blaukraut schmeckt prima.
Eventuellen Nachkochern sei geraten, die Nelkenmenge drastisch zu verringern, sonst wird’s nach unserem Geschmack zu weihnachtlich, was bei meinem ersten Versuch der Fall war. Damals blieb der Daumen aber ganz.




Während des nachmittäglichen Stadtbummels nach langer Zeit mal wieder Maledivas "Ab heute verliebt" im Ohr gehabt. Ein ganz ausgezeichnetes Kleinkunstprogramm, völlig zu Recht mit dem Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Leider kamen die Nachfolgeprogramme aus meiner Sicht nicht mehr ganz ran. Beim Besuch des aktuellen Programms habe ich deshalb sogar sowas wie Abschiedsschmerz gespürt, als ob sich unsere Wege jetzt trennen würden. Ob das so kommt, wird man sehen.

Das macht "Ab heute verliebt" aber nicht weniger schön, deshalb hier mein absolutes Lieblingsstück:



Das perfekte Lied für lange Spaziergänge am andalusischen Lieblingsstrand. Ein ganz wunderbares Stückchen Erde, während des Schreibens kommt sofort Sehnsucht auf.

Die untenstehenden Bilder wurden während Urlauben im Januar und Juni gemacht und beide Male konnte man fast allein am Strand sein. So wie`s Frau Hysti gern hat.



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Freitag, 2. November 2012
Was wir nicht wissen wollen
Gerade an der Supermarktkasse die Kassiererin darauf hingewiesen, dass die von mir bevorzugten Fruchtsäfte seit mehreren Tagen ausverkauft sind, was praktisch ständig der Fall ist.

Daraufhin von der Dame mit kunterbunter Stickkappe hinter mir den absolut überragenden Tipp bekommen, der Familie doch gar keinen Saft, sondern nur Wasser zu kredenzen, da Wasser ja schließlich so gesund ist. Ich habe die Dame gar nicht um ihre Meinung gebeten. Die Kassiererin dagegen fand den Gutmenschenratschlag total klasse und hat beifallsheischend erklärt, ihre Familie würde natürlich auch nur Wasser trinken und ihr Sohn würde ein Stück Kohlrabi einem Stück Schokolade jederzeit vorziehen. Meiner natürlich auch, eh klar!

Mir einfach verkniffen zu erklären, dass ich das Oberhaupt einer verwahrlosten Bande bin. Wir trinken SAFT und ALKOHOL und essen massenhaft Süßes und Saures. Wir lassen unseren Spross brutale Ballerspiele spielen, nehmen ihn mit auf Punkkonzerte, spielen den ganzen Tag verdorbenes Liedgut ab und jedes zweite meiner ausgesprochenen Worte ist "Fuck". Die gedachten Worte sollen hier unerwähnt bleiben. Wenn es mit schmecken würde, würde ich sicher noch genussvoll rauchen, meinen Mitmenschen mitten ins Gesicht. So!

Die Arzte: Grotesksong



"Wenn ich Lust dazu hab, scheiß ich die Nordsee zu

Und dann zieh ich mir ein Robbensteak rein

Auf einem Teller aus Elfenbein

Und dann leg ich die Schlampen von Greenpeace flach

Eine nach der andern, die ganze Nacht - und ich lach!"

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Murmeltiertage
Fühle mich wie ein Murmeltier, das sich mit den anderen Murmeltieren in seine Höhle zurückgezogen hat und getrost dem Winter entgegensieht.

Ich mag meinen Job mit allem, was dazu gehört. Aber er ist anstrengend und gerade in Zeiten wie diesen fliehe ich wie ein kleines Tier in sein sicheres Nest, um die Akkus wieder aufzuladen. Die letzten Wochen waren eher Notstrombetrieb. Der Gedanke, dass ich schon am Montag wieder raus in die Welt muss, erzeugt ein ungutes Kribbeln in Bauchraum.

Das kleine Dorf am Rande der Stadt ist perfekt für den Rückzug auf Zeit. Wir machen auf Bilderbuchfamilie. Gemeinsame Gartenarbeit, Sauna, gemeinsames Kochen, Sonntagsbraten, Kirchgang mit Friedhofsbesuch, Nachmittagsspaziergang. Komme mir vor wie in einem Werbespot einer Partei, die ich niemals wählen würde. Gestern war zeitweise sogar der Himmel weiß-blau.

Lieder zu den Tagen – klingt wie ob-Werbung - gibt`s viele. Ist der Mann zuhause, beschallt er einen ungefragt den ganzen Tag, er ist nämlich ein musikalischer Diktator. Und obwohl wir auch bei diesem Thema oft im Gleichklang (Wortspiel!) sind, hier einen meiner melancholische Lieblinge, in einer ganz besonders schönen Version.


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Mittwoch, 31. Oktober 2012
Was vom Sommer übrig blieb


Hier zu sehen die Reste des Rosenbeets, die Rosen wurden heute offiziell in den Winterschlaf geschickt.

Da wir nicht da waren, um potentiellen Süßes-oder-Saures-Forderern zu öffnen, ich aber ordentlich Süßkram eingekauft habe, liege ich jetzt auf dem Sofa, esse nicht verschenkte Schokolade und trinken einen wahnsinnig guten Prosecco dazu. So was Leckeres! Werde die Flasche fotografieren und das Bild archivieren, Zwecks Nachkauf.

Vorhin in der Exilsauna – die Stammsauna ist immer noch geschlossen, ich habe Heimweh - zwei wahnsinnig dicke Frauen gesehen. Wirklich sehr dick, wir reden hier nicht über Zickereien ob jetzt Größe 38 oder 40, das war eine ganz andere Liga. Eventuell wird die nicht verschenkte Halloweenschokolade doch den Kollegen mitgebracht.

Jetzt Vampirlektüre, man gönnt sich ja sonst nichts.

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Dienstag, 30. Oktober 2012
Vorsicht, spricht die Frau Mama


Der Übernachtungsgast des Sohnes hat folgendes Proviant mitgebracht:
  • 4 Halbliterdosen Energydrink
  • 1 Packung Haribo saures Gummizeug
  • 1 Packung Chips
  • 1 Packung Salzstangen
  • 1 doppellagige Packung Toffifee
Das gute Kind wird nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag bei uns bleiben, es wurde bisher immer von einer Nacht gesprochen. Ausserdem hat wohl noch nie ein Gast unsere vier Wände hungrig verlassen.

Um im Bedarfsfall keine Diskussionen führen zu müssen hat Frau Hysti angekündigt, dass umständehalber auftretende Kotze selbst aufgewischt werden muss. Mama hat jetzt nämlich Urlaub.

Mir ist daran gelegen, dass die werte Leserschaft nicht vom Aussehen des Sohnschreibtisches auf den übrigen Haushalt schließt.
Die Kreissaalverwechselung, Sie erinnern sich vielleicht!

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Was vom Tage übrigblieb
  • Um 4:00 Uhr morgens aus dem Schlaf geschreckt wegen des Traums, die 59-jährige Kollegin wäre schwanger und ich müsste deren Arbeit auch noch mit erledigen. Alarmstufe rot.
  • Natürlich nicht mehr einschlafen können, deshalb früh zu arbeiten begonnen. Trotzdem nicht zu dem gekommen, was heute auf der gedachten To-Do-Liste stand.
  • Probleme mit dem neuen Telefon gehabt, ich kann es nicht immer wirklich gut bedienen, sprich, damit telefonieren. Der Mann und der Kollege lachen über mich, anstatt zu helfen. Überlege mir stillschweigend, wie ich das jedem einzelnen heimzahlen kann.
  • Nachmittags mit dem Teenager Klamotten bei H&M gekauft, wie geschätzt 10.000 andere Mütter auch, alle im gleichen Laden, danach ca. 1 Tonne Tortilla Chips plus Dips für die nächste Stufe des Geburtstagsmarathons des Sprosses. Fühle mich an das Diamantene Thronjubiläum der Queen erinnert, welches wir diesen Sommer in Fragmenten in London miterlebt haben. Die Londoner können noch von uns lernen!
  • Zum Dank nörgelt der Sohn an der Musik im Auto herum, er möchte bitte nicht die ganze Fahrt über ununterbrochen Father Figure hören. Pech gehabt, wer fährt, schafft an! Schlage ihm vor, er solle doch auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen, was er aus gegebenem Anlass auch nicht möchte. Denke kurz an eine mögliche Verwechslung im Kreissaal und daran, dass ich auf ihm sitzenbleiben könnte, wenn er sich weiterhin so anstellt, wie er sich gerade anstellt. Auch kein schöner Gedanke.
  • Jetzt fünf freie Tage am Stück, meine innere Göttin jubiliert. Diese dämliche Formulierung resultiert aus der vollendeten Lektüre aller drei "Shades of Greys". Ich hasse sie – die Formulierung - genauso wie den idiotischen Begriff „postkoitales Haar", welcher ebenfalls inflationär gebraucht wurde. Möchte eigentlich nicht länger darüber nachdenken, was das eigentlich sein soll, tue es aber natürlich doch.
    Trost für mich ist, dass alle Bände schon von einer befreundeten Geisteswissenschaftlerin vereinnahmt wurden, die das Ganze nach dem ersten Band "nicht so schlecht" findet. Wenn ich demnächst in die Klapse einziehe, bin ich wenigstens nicht lang allein dort.

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Montag, 29. Oktober 2012
Ich wünsche mir ein Gegenüber
Die Überschrift dieses Spiegelartikels zum Thema Partnersuche ist einfach schön und hallt nach. Bin vielleicht in Zeiten zerbrechender Beziehungen um mich herum auch einfach sensibel dafür.

Frage mich, ob die Sache tatsächlich so viel schwieriger ist als zu meiner aktiven Zeit. Rückblickend erscheint mir alles so einfach, weil so eindeutig, gewesen zu sein. Die Kämpfe ringsherum sprechen eine andere Sprache.

Ich scheue regelmäßig davor zurück, in diesem Zusammenhang von Glück zu sprechen, denn ich denke, dass das zu einfach gedacht ist. Der eine hat halt Glück gehabt und der andere nicht und ist deshalb zum Alleinsein verdammt. Ich glaube nicht, dass die Sache so funktioniert.
Aus der Position einer offensichtlich Glücklichen hinsichtlich des gefundenen Gegenübers heraus, begibt man sich ja schnell auf dünnes Eis, wenn man seine Meinung kundtut, weil man rasch in die Selbst-Schuld-Falle tritt. Und ich bestreite nicht, dass ein gewisses Maß an Glück/Fügung was Ort und Zeit und beiderseitig richtig ausgerichtete Antennen von Vorteil ist.

Aber es bleibt auch noch ein sehr großer Rest, der sich aus realistischer Selbstwahrnehmung, realistischen Erwartungen, Ertragen können, Grenzen setzen, Toleranz, Durchhaltevermögen und noch viel mehr zusammen setzt. Das Ganze ist auch für uns Glücklichen keine riesengroße rosa Zuckerwatte, die wir bekommen haben und die anderen halt nicht. Es ist Arbeit und Anstrengung und Überwindung und ich frage mich wie einer, der sich mit 30 Jahren nicht mal den ersten Schritt zu machen traut, den ganzen wirklichen Mist, den die Welt nach dem ersten Hallo bereithält, schaffen soll. Vielleicht ist ihm ja auch einfach noch nicht klar, dass es auch innerhalb einer Beziehung so etwas wie Zurückweisung und Kränkung gibt, das sind ja keine einmaligen Hürden auf dem Weg ins ewige Paradies sondern ständige Begleiter.

Die Tatsache, dass der Gute noch Jungfrau ist würde ich nicht überbewerten. Diesbezügliche Fähigkeiten haben sich in meinem Dunstkreis schon des öfteren als unzureichendes Bindemittel erwiesen.

Ich werde mir die entsprechende Doku auf jeden Fall ansehen, wenn ich sie in die Finger bekomme.

Ein nie enden wollendes Thema, ich muss jetzt aber leider das Bad putzen.

Lied des Tages: The Cure, „There is no if“, welches mein Gegenüber und ich sehr schätzen.



”If you die" you said "so do I" you said
but it ends the day you understand
There is no if... just and.

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Gesucht: Sohn Kondom
Meine Referrer sagen mir, dass jemand durch diese Googlesuche auf meine Seite gekommen ist.

Das zeigt, dass es noch beknacktere Mütter gibt als mich, so etwas würde nichtmal ich googeln.

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Sonntag, 28. Oktober 2012
Frau Hystis Worte zum Sonntag
Den Anfall seniler Bettflucht dazu genutzt, Kuchen für die nachmittägliche Geburtstagsnachfeier des geliebten Kindes zu backen. Mutiere langsam wegen derzeitiger Häufung von Festen und Gästen zur inoffiziellen Innungsmeisterin des Backgewerbes. Dabei bin ich darauf gar nicht wirklich erpicht.



Der Linke ist vermutlich nicht optimal geworden, ich konnte ihn aber zumindest optisch noch einigermaßen retten. Gleich mal wieder ein Lehrstück für die erwarteten Teenagergäste:

Wer oder was gut aussieht, muss nicht zwingend gut sein, das Leben ist voller Mogelpackungen.

Das war dann auch Frau Hystis Wort zum Sonntag.

Der Mann wird mit der munteren Gästeschar nach dem gepflegten Kaffeeklatsch zu einer sportlichen Großveranstaltung aufbrechen, worüber ich gar nicht traurig bin.

Traurig sehen aber meine Rosen aus, die ich vergangenen Donnerstag zurückschneiden und winterfest machen wollt. Die Hystimutter hat mich davon abgehalten, es wäre noch zu früh. Daraus ergibt sich das zweite Wort zum Sonntag:

Höre niemals auf das, was Deine Mutter Dir rät!

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Merksatz der ausklingenden Nacht
Wer sich um 23:00 Uhr noch eine ganze Pizza zuführt, schläft in der folgenden Nacht schlecht bzw. nicht!

Bitte beachten Sie hierzu auch den Zeitpunkt des Postens. Die alte Bauernregel: „Nach dem Essen sollst Du ruhn….“ hat den Praxistest jedenfalls nicht bestanden. Mein Magen kann das bestätigen.

Trotzdem einen ausgesprochen schönen Abend in ausgesprochen netter Gesellschaft gehabt und diesen dann in einer Pizzeria!!!! ausklingen lassen.

Der Kollege singt ganz ausgezeichnet und hatte gestern noch ein paar Leute um sich geschart, die es ihm gleichtun. Großartig!

Hystis Hit des Abends: Georges Michaels „Father Figure“.



Was soll man zu George Michael, manngewordener Sex, noch sagen?!? Allein beim Kopieren des obigen Links könnte ich mich stundenlang auf Youtube verlieren. Einer der Wenigen, der würdevoll älter und wirklich immer besser wird und nicht 25 Jahre später als Schatten seines früheren Selbst auf drittklassigen Veranstaltungen herumwinselt.

Und weil er so toll ist soll ihm hier noch ein weiteres Video gegönnt sein, nämlich mein absolutes George-Michael-Lieblingslied.

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Samstag, 27. Oktober 2012
Wo bist Du?
Gestern das Irrenhaus frühestmöglich verlassen, daheim schnell einen herbstlichen Kuchen gebacken,



und dann das Sofa nicht mehr verlassen. Schön!

Für das neue Telefon Klingeltöne für die anrufenden Lieben gebastelt, was der Mann irgendwann auch witzig fand und sich angeschlossen hat, er hat nämlich das gleiche neue Telefon und kann damit selbst basteln.

Neidlos muss ich anerkennen, dass er den besten Klingelton erschaffen hat. Wir beklingeln uns jetzt gegenseitig mit Rammsteins "Wo bist Du?".



Such ich dich hinter dem Licht
Wo bist du?
Wo bist du?
So allein will ich nicht sein
Wo bist du?
Wo bist du?

Ich such dich unter jedem Stein
Wo bist du?
Wo bist du?
Ich schlaf mit einem Messer ein
Wo bist du?
Wo bist du?

Wenn das mal nicht romantisch ist!

Der Sohn ruft mich mit Reinhard Meys "Keine ruhige Minute an".



Keine ruhige Minute
ist seit dem mehr für mich drin,
und das geht sowie ich vermute,
bis ich 100 Jahre bin."
.


Wenn das mal nicht realisitsch ist.

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Donnerstag, 25. Oktober 2012
Igele, Igele schau mal ins Spiegele
Igelleichen pflastern den frühmorgendlichen Arbeitsweg.

Es muss wohl unbemerkt Herbst geworden sein.

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