Freitag, 25. Januar 2013
Glücklich und dankbar...
...muss man dafür sein, dass bei Twitter die gequirlte Scheiße, die bei der Aktion #Aufschrei von sich gegeben wird, naturgemäß auf 140 Zeichen beschränkt ist. Das ist in diesem Fall aktive Schadensbegrenzung. Meike Lobo bringt hier ganz wunderbar auf den Punkt, wozu mir momentan Zeit, Kraft und Nerven fehlen. Da ich diesem Posting überwiegend zustimme kann ich mich entspannt zurücklehnen, mich noch ein bisschen weiter ärgern und meinen Gedanken nachhängen. Warum nur kaufen Millionen und Abermillionen FRAUEN Bücher über Kerle mit großen Geldbeuteln, Autos und Beulen in der Hose und gleichzeitig absolut vorsintflutlichem Frauenbild? Vom bequemen Opfersessel aus schimpft es sich leicht auf den machtbesessenen Vorgesetzten, der seine Position ausnutzt und dabei wird gerne verschwiegen, dass offen zur Schau getragene Macht auf einige Damen durchaus aphrodisierende Wirkung hat. Da zieht der nette und politisch korrekte aber finanziell weniger potente Mitbewerber schon mal den Kürzeren. Und wenn man es so sehr hasst, auf seine weiblichen Attribute reduziert so werden, warum schießen dann Nagelstudius aus dem Boden wie Pilze, warum wird den Botox-Spritzern die Bude eingerannt und warum nur wird man im kommenden Sommer Probleme haben, Schuhe ohne 15cm Stilettoabsätze zu bekommen? Fragen über Fragen.

Sexismus ist doof. Es wäre besser, wenn es ihn nicht gäbe, was natürlich auch für alle anderen Arten von respekt- und morallosem Verhalten gilt. Die kurzfristige virtuelle Welle, zu der ein jeder Trottel unreflektiert und beifallsheischend seinen Senf zugibt, wird uns davor aber nicht retten.

Und jetzt schaue ich weiter "Queer as Folk" und ärgere mich darüber, dass kein Mensch wegen der unglaublichen Vorgänge gegen Lesben und Schwule in Russland #aufgeschrien hat.

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