Freitag, 4. Januar 2013
KzH
Wenn man krank zu Hause ist, hat man nicht besonders viel zu erzählen bzw. zu bloggen. Außer vielleicht, dass man hohe Summen für pflanzliche Medikamente ausgibt. Ein Antibiotikum wäre zwar für 5 Euro Rezeptgebühr zu bekommen, aber erstens ist die Hausarztpraxis urlaubsbedingt geschlossen und man will nicht zur Vertretung oder zur zentralen Notfallpraxis in der Großstadt. Und zweitens kann man sich während seines Urlaubs auch mal den Luxus gönnen, eine Bronchitis langsam auszukurieren, besonders, wenn sie nicht fiebrig ist, so wie meine. Also viel Schlaf, viel Tee, viele Tröpfchen und Pastillen und als absolute Krönung einen selbst hergestellten Hustensaft aus zerkleinerten Zwiebeln und Kandiszucker. Absolut ekelerregend, der Würgreflex setzt schon beim Öffnen des Hustensaftbehälters ein. Kein besonders gutes Hausmittel, wenigstens, was den Geschmack betrifft. Auch nur bedingt weiterzuempfehlen ist dieses, welches uns sagt, massenhaft Salz auf frisch verschütteten Rotwein gekippt, würde diesen wie von Zauberhand verschwinden lassen.

Als Frau Tölpel Hysti nämlich kurz vor Eintritt der blöden Krankheit Gäste geladen hatte und das heitere Tischgespräch durch große Gesten bereichern wollte, trat ein recht volles Rotweinglas eine kleine Flugreise an und entleerte dabei seinen Inhalt über den Tölpel und über den armen Teppich. Letzter Retter in der Not war – wie in schon bei der Neffenattacke – der gute alte Tuba Teppichschaum.

Da sich Gleich und Gleich aber bekanntlich gerne gesellt, hat auch die Freundin kurz darauf tief in die Töpelkiste gegriffen und den Silvesternachtisch kurz vor dem Servieren recht unsanft auf dem Küchenboden abgestellt.





Sie sehen hier eine etwas lädierte Zitronentarte. Die geretteten Reste schmeckten aber ganz vorzüglich. Ansonsten Silvester teilweise auf dem Sofa der Freunde vor dem offenen Kamin verbracht, während die Anderen draußen feuerwerkten und anstießen. Da man aber eh Silvester- und Faschingshasser ist, kein großer Beinbruch.

Leider musste wegen Übergabe der Pest an den Sohn auch die Übernachtungssession dessen Freundes und der geplante Wochenendtrip zur befreundeten Verwandtschaft in den bayerischen Wald gecancelt werden.

Man tröstet sich gegenseitig mit den vielen spaßigen Urlauben, die man in letzter Zeit hatte und geplanter maßen auch im kommenden Jahr wieder haben wird. Da muss auch mal ne Niete verkraftet werden.

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