Dienstag, 22. Januar 2013
Von Krippen, Botox, Absinth und saucoolen Hunden
  • Der Vater einer sehr netten Ex-Kollegin des Mannes hat im Laufe seines langen Lebens nach und nach eine Krippe geschnitzt, die ein wirkliches Kunstwerk ist. Frau Hysti ist sehr beeindruckt, von der Krippe und vom furchtbar netten Schnitzer. Um die Krippe in ihr Sommerpausenquartier zu verabschieden, hat die Ex-Kollegin viele lustige und freundliche Menschen zu einem Umtrunk inklusive Wintergrillen eingeladen. Just an diesem Tag schneit es wie blöd, so dass das Event stimmungsvoller nicht sein könnte. Ein sehr schöner Abend. Man dankt und freut sich auf das nächte gemeinsame Stelldichein.





  • Die schlimmen Füße machen momentan zeitgleich Ärger und das ist ungut, weil man ja in knapp 3 Wochen in den Winterurlaub aufbrechen will. Deshalb einen Termin beim Stammorthopäden erkämpft (normale Wartezeit: 3 Monate), um dem Problem mit Kortisonspritzen beizukommen. Der Stammorthopäde ist ein saucooler Hund und das, obwohl er Porsche fährt und mir solche Kerle normalerweise eher suspekt sind. Obwohl ihm die Gebrechlichen die Bude einrennen schafft er es immer, menschlich und medizinisch total aufmerksam zu sein und nimmt sich neben dem Abtasten und Spritzen Zeit für einen kleinen Plausch. Thema diesmal die kurz vor den lokalen Presse- und Opernbällen stark ansteigende Nachfrage nach Botox bei seinen Kollegen von der plastischen Chirurgie und dass seiner Meinung nach das moralische Ende unserer Gesellschaft kurz bevorsteht. Der Gute hat nämlich kürzlich nach einem harten und sehr langen OP-Tag ganz gegen seine sonstige Gewohnheit durchs Fernsehprogramm gezappt und ist dabei zum ersten Mal aufs Dschungelcamp gestoßen. Botox und Dschungelcamp können einen schon mal zum (Ver-)Zweifeln bringen. Aber solange es noch Typen wie den Knochendoktor gibt, gibt es auch noch Hoffnung für die Menschheit.
  • Vergangenen Sonntag mit alten Freunden in einer Pizzakette zu Mittag gegessen. Weil man einen Stammitaliener hat und schätzt dieses Kettenrestaurant bisher gemieden, obwohl man schon so manches Lob gehört hat. Die Pizzen waren aber wirklich sehr lecker, das muss Frau Hysti zugeben. Übers Ambiente kann man jedoch diskutieren. Der Freund ist ein Frauenschreck, viele weibliche Wesen aus unserem Freundeskreis haben kleinere oder größere Probleme mit ihm, weil er einen eher rüden Umgangston pflegt und gerne auch mal Einen über den Durst trinkt. Mir ist das egal, ich passe mich der Situation und dem Gesprächspartner gerne an, verbal wie trinktechnisch. Am Sonntag hat mich der Unhold aber zu einen Absinth auf Ex überredet „pur, Wasser und Zucker brauch ma ned“. Pfui Teufel, ganz widerwärtig! Fast so widerwärtig wie Underberg. Das ist das widerlichste Getränk überhaupt. Zum Glück habe ich meinen ersten und letzten Underberg im Freien zu mir genommen, weil ich das Ganze leider unverzüglich wieder von mir geben musste. Man gehört halt doch eher der (Weich-)Eierlikörfraktion an.
  • Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass mich der Teenager ganz bestimmt noch in den Wahnsinn treibt? Wenn nicht, erwähne ich es jetzt.
  • Weil man sich momentan einmal mehr in einem Job-Familien-Zweifrontenkrieg befindet ist man abends recht ausgepowert und kann nichts anderes mehr tun, als zum 100.000sten Mal "Queer as folk" anzusehen. Immer gleich 3– 4 Folgen am Stück. Ich glaube, diese Serie ist die letzte Barriere zwischen mir und der Klapse.
  • Die Freundinnen gehen wieder zum Weiberfasching, Frau Hysti verweigert dieses Jahr. Ich verarbeite gerade noch das Trauma vom letzen Mal.

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