Knackige Wochen im Job hinter sich gebracht. Stapel auf dem Schreibtisch, die nicht kurzfristig klein zu bekommen sind, machen die Hysti nervös. Aber der weltbeste Chef macht seinem Namen mal wieder alle Ehre, er hört zu, wenn man etwas sagt und packt selbst mit an und deshalb ist jetzt das Gröbste vollbracht und es bleibt noch eine Woche für den Feinschliff bevor die hysterische Familie in die österreichische Wahlheimat in den Skiurlaub aufbricht.
Immerhin privat einige schöne Treffen gehabt, das bringt die emotionale Lage immer wieder ins Gleichgewicht. Manchmal denke ich daran, wie traurig das Leben für Menschen sein muss, die nur Stress und nicht den Ausgleich durch Familie, Freunde und Kollegen haben, so wie ich. Das muss ganz furchtbar sein. Und deshalb wird hier auch immer mal wieder der ermüdende Hinweis auf meine Dankbarkeit für alle, die mein Leben so schön machen, zu lesen sein. Es ist wie ein Wunder, dass man so vielen guten Leuten begegnet ist. Mit einigen davon geht es heute Abend zum Lieblings-Thai zum Weiberabend und man freut sich schon, auf die Hühner ebenso wie aufs leckere Thaimahl.
Die neue Putzhilfe, die gestern eigentlich den Dienst antreten sollte, hat es vorgezogen, doch nicht zu erscheinen. Da man dieses Verhalten von den vorherigen Putzhilfen schon kannte, ist man nicht sonderlich überrascht, greift umgehend zum Telefonhörer und gibt eine Stellenanzeige für die Samstagsausgabe des Lokalblattes auf. Gleichzeitig macht man sich wenig Hoffnung, dadurch eine brauchbare Kraft zu finden, weil die Guten innerhalb von Freundeskreisen neue Stellen finden und es nicht nötig haben, auf eine Anzeige zu antworten. Aber man hofft, solange man lebt und hat einfach keine Lust mehr, selbst zu putzen. Immerhin teilt man dieses Schicksal mit einigen Freundinnen, nur dass in diesem Fall das geteilte Leid den Dreck auch nicht wegmacht. Vielleicht ist das die ausgleichende Gerechtigkeit. Weil ich wie oben beschrieben zwischenmenschlich so reich gesegnet wurde, landen zum Ausgleich alle Putzkrücken bei mir. Wenn`s denn sein muss, ist es mir so lieber als andersrum.
Obwohl ich mich hier über die #Aufschrei-Aktion ein wenig aufregen musste, gestehe ich, dass ich ein wahnsinniger Angsthase bin wenn es darum geht, nachts allein und zu Fuß in der Großstadt unterwegs zu sein. Zum Glück kommt das selten vor, weil in den allermeisten Fällen der Hystimann oder mindestens eine Freundin dabei ist. Aber wenn es einmal sein muss, ist mir gar nicht wohl in meiner Haut. Und dieses Unwohlsein beruht nicht auf einer Angst vor Frauen, die mir vielleicht nachts auf einer sonst einsamen Straße entgegenkommen könnten. Obwohl ich das Gefühl männlicher Bedrohung also auch kenne und manchmal die entsprechende Angst teile, finde ich die Twitteraktion aber trotzdem scheiße, weil`s der falsche Rahmen ist.
Passend zum vorangegangenen Punkt das Lied des Tages: Iron Maiden, "Fear oft he dark"
Fear of the dark,fear of the dark
I have constant fear that something's always near
Fear of the dark,fear of the dark
I have a phobia that someone's always there