Sonntag, 28. April 2013
I feel you
Ich bin hochsensibel.

Was sich zuerst einmal nach Heulsuse anhört ist jedoch ein zunehmend erforschtes und testbares Phänomen. Kurz gesagt ist es so, dass Hochsensible praktisch alle Sinneseindrücke stärker wahrnehmen können als der Durchschnitt der Bevölkerung, natürlich in ganz individuellen Ausprägungen. Das funktioniert mit Gerüchen und Geräuschen, aber meistens besonders gut mit Gefühlen. Was bei nicht Hochsensitiven das Gehirn nicht erreicht, weil es vorher herausgefiltert wird, flutscht bei unsereins durch und muss vom Gehirn zusätzlich zu den "normalen" Informationen verarbeitet werden. Wir nehmen stark vereinfacht gesagt mehr wahr und belasten unser Gehirn zusätzlich damit.

Praktisch sieht das bei mir so aus, dass ich schneller und empfindlicher auf Gerüche und Geräusche reagiere als Mitmenschen. Ich finde zum Beispiel öfter, dass Leute "komisch" riechen als der von mir daraufhin befragte Mann. Mir ist es im Alltag am liebsten, wenn Leute gar nicht riechen, also am besten nicht schlecht, aber auch nicht übermäßig künstlich, also parfümiert. Ich bin überaus lärmempfindlich, schlafe nur mit Oropax, und habe beim Besuch von Einkaufspassagen immer meine eigene Musik im Ohr, weil mich die wechselnde Beschallung in den verschiedenen Shops überfordert.
Besonders ausgeprägt ist aber die "psychosoziale Feinwahrnehmung, das heißt, Befindlichkeiten, Stimmungen und Emotionen anderer Menschen werden leichter und detaillierter erkannt". Das ist bei mir genau so. Ich finde meist, dass das eine sehr feine Sache ist. Durch mein grundsätzlich extrovertiertes Wesen fällt es mir leicht auf Menschen zuzugehen und die vorhandenen sehr feinen Antennen helfen mir, die Lage auszuloten und schnell den richtigen Zugang zu finden. Meine langjährigen und tiefgehenden Beziehungen sind diesem Privileg geschuldet und ein großes, großes Glück.

Die Kehrseite der Medaille ist die Sache mit der Reizüberflutung, weswegen ich übrigens an einem Sonntagmorgen seit vier Uhr vor dem Rechner sitze und diesen Text schreibe. Wenn sehr viele verschiedene (emotionale) Reize auftreten, wie bei der gestrigen Familienfeier, kommt mein armes Hirn mit der Verarbeitung des Ganzen nicht mehr mit und reagiert auf die durchaus vorhandene Erschöpfung recht kontraproduktiv, nämlich mit Schlafentzug. Das Gedankenkarussell dreht sich viel zu schnell, es kann nicht mehr alles richtig aussortiert und zugeordnet werden. Das ist anstrengend.

Ich habe in letzter Zeit viel zum Thema Hochsensibilität gelesen und ein paar Onlinetests gemacht. Das Ergebnis ist eindeutig aber letztendlich nur die Bestätigung einer Tatsache, die mir schon lange bewusst war. Introvertierte Hochsensible haben Probleme im Alltag, weil sie sich durch die vermehrt auftretende Reizüberflutung zum Selbstschutz noch zusätzlich zurückziehen und nicht verstanden werden. Bei mir ist das glücklicherweise nicht so, die Vorteile überwiegen bei weitem. Ich brauche zwar nach für mich aufregenden Ereignissen meine Ruhe, um zu überdenken und richtig einzuordnen. Ist das passiert, habe ich aber gleich wieder Lust auf Menschen. Meine Antennen wollen und müssen gefordert werden, auch wenn dadurch mal die eine oder andere schlaflose Nacht drin ist. Man kann sie ja immer noch zum schreiben nutzen. Alles ist gut, wie es ist.

Lied des Tages muss zwingend "I feel you" von Depeche Mode sein. Weil der Titel praktisch Programm ist und weil Dave Gahan eh der Tollste ist und weil es einer der vielen Vorteile eines Antennenmenschen ist, Musik so schön fühlen zu können.


I feel you
Your precious soul
And I am whole

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Donnerstag, 25. April 2013
Familienzuwachs
Nein, kein Kurz-vor-Torschluss-Panik-Kind und auch kein kleiner Hase, obwohl zumindest der kleine Hase ein jahrelang gehegter Herzenswunsch der Hausherrin ist.

Aber zwei neue Spielkameraden für unsere alteingesessenen und heißgeliebten drei Goldfische. Die Tatsache, dass wir nicht ganz normal sind, sieht man ganz deutlich an unserer Affenliebe zu den Viechern. Wir sitzen ewig am Becken und diskutieren jede noch so kleine Goldfischaktion. Sollte einmal ein Fischlein krank werden tritt sofort ein exakt ausgeklügelter Notfallplan ein, der sehr teure Medizin, Einzelbäder in Salzwasser und stündliche Stoßgebete für baldige Genesung beinhaltet. Ich bin sehr sicher, dass es viele Kinder gibt, denen wesentlich weniger Aufmerksamkeit entgegen gebracht wird, was mehr als tragisch ist. Jedenfalls lieben wir die kleinen Schlingel sehr und weil letzten Sommer einer plötzlich gestorben ist , gab es heute Nachschlag.

Der Fischpapa – er darf mit Fug und Recht so genannt werden, er macht die ganze Drecksarbeit wie Winterschmodder aus dem Becken entfernen, neu bepflanzen, regelmäßig Fischkacke absaugen usw. – ist mit dem Teenager losgezogen, um mit sicherer Hand die allerbesten Fische überhaupt aus dem Gewusel in der Zoohandlung auszusuchen. Interessanterweise haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Fische aus dem Laden mit dem schlechtesten Ruf die widerstandsfähigsten sind. Also wieder dort gekauft.

Sehen Sie hier den Einzug der neuen Zwei in Bildern.




Zum Temperaturausgleich im Transportbeutel, aber gleich wird’s ernst.



Der Fischpapa schüttelt sanft ins neue Zuhause.



5 Freunde sollt ihr sein.




Das Fischappartment mit Gartenanlage. Den Garten nutzen die Viecher undankbarerweise nur wenig.


Und hier noch ein paar Bildchen der Pflanzaktionen der vergangenen Tage.




Ranunkeln sind die aktuellen Hysti-Lieblings-Gartenblumen. Leider halten die Biester nicht mehr lange, deshalb dem aufkommenden Kaufrausch widerstanden und nur einen Kasten bepflanzt.






Osterbepflanzung, aufgehübscht mit – Überraschung – Ranunkeln! Die Autorin hat gerade beschlossen, als Ranunkel wiedergeboren zu werden.






Das Christbäumchen vor dem Eingang mit seinen Freundinnen, den Stiefmütterchen. Sobald die Stiefmütterchen schlapp machen, wird das Christbäumchen in die Sommerfrische verschickt und hat bis zur Herbstbepflanzung Ferien. Schönes Leben!

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Samstag, 20. April 2013
Hunger, Pipi und die Sterne
Der April ist traditionell Geburtstags-Marathon-Monat. Ganz, ganz viele der Hysti-Lieben haben im April Geburtstag. Der Mann und die herzigen Patenzwillige am gleichen Tag, die Mutter (=Hystikusine) und der Opa (=Hystionkel) der herzigen Patenzwillinge am gleichen anderen Tag, die Hystimutter und natürlich der beste Freund. Und noch ein paar andere nette Menschen aus dem näheren Hystiumfeld.

Das kann kein Zufall sein, denkt Frau Hysti seit langem, das muss an den Sternen liegen. Denn im Gegensatz zu den verwandten Geburtstagskindern sucht man sich die anderen, wie zum Beispiel Mann und besten Freund, ja selbst aus und wenn das dann so gut passt wie im Hystifall, muss da eine höhere Gewalt die Finger mit im Spiel haben. In jeder drittklassigen Horoskopseite kann man schließlich lesen, dass das Sternzeichen von Mann und bestem Freund die absolut perfekte Ergänzung zum Hystisternzeichen ist. Und wie als allerletzter Beweis dieser Theorie hat der langjährige Lebensgefährte des besten Freundes natürlich das gleiche Sternzeichen wie Frau Hysti, er ist genau 4 Tage älter.

Blödsinn, sagt der Mann, der so gar keinen Zugang zur Astrologie hat, alles reiner Zufall, was sollen den die Sterne mit der Persönlichkeit eines Menschen zu tun haben? Uns selbst und das schwule Freundespaar lässt er als Beweis nicht durchgehen und damit ist die Diskussion auch schon wieder zu Ende.

Wie dem auch sei, natürlich war man auch heute Nachmittag wieder auf Geburtstagsgeschenkejagd und hat dabei in einer innenstädtischen Buchhandlung zwei Karten gefunden, die das Familienleben der Hystis ganz wunderbar spiegeln. Die Karten mussten einfach gekauft und mit einer persönlichen Widmung feierlich an Mann und Teenager übergeben werden.






Die Karte für den Mann, der trotz der oben genannten Kurzsichtigkeit für Esoterisches ein Guter ist und seit vielen, vielen Jahren das Hunger-Pipi-Kalt-Theater mit bewundernswerter Geduld erträgt. Erschwerend kommt in seinem Fall noch das Kopfschmerz-Müde-Übellaunig-Gestresst-Theater der Gattin hinzu. "Kopfschmerz - Müde - Gestresst. Mädchen sind die Pest" Das da noch keiner drauf gekommen ist. Ich werde das als Karte in Umlauf bringen und jede Menge Kohle damit machen, die Männer werden es mir aus den Händen reißen.



Der Karte des Sohnes ist nichts mehr hinzuzufügen. Außer, dass ihm Arsch versohlen wahrscheinlich lieber wäre!

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Samstag, 30. März 2013
Ostern mal langweilig
Vier Tage Osterurlaub liegen hinter den Hystis und stillschweigend freut sich ein jeder, nächste Woche wieder arbeiten zu dürfen. Die Ansicht, dass es nirgendwo schöner ist als daheim, konnte man im Hause Hysti eh noch nie teilen, man verreist zu gerne. Aber wenn das Wetter mitmacht, lässt es sich zugegebenermaßen auch ganz gut zuhause aushalten, wenn man frei hat. Vergangene Woche war das Wetter aber leider nicht gut sondern ganz, ganz beschissen und so ergab es sich, dass man aus der Not heraus viele Dinge erledigt hat, die nötig aber leider absolut unspaßig sind, wie zum Beispiel Steuererklärung erledigen, Keller entrümpeln und mit dem Teenager Schuhe kaufen gehen. Man war ferner bis zum Abwinken im Fitness-Club und in der Sauna, hat viel geschlafen und hat – und das war der einzige Lichtblick – Freunde getroffen.

Der Geburtstags-Freund machte aus der Not eine Tugend, besorgt die letzten Reste Weinpunsch vom lokalen Weinhändler, entfacht ein Feuer im Garten und wirft den Grill an. Fertig ist die Geburtstags-Punsch-Schneegestöber-Outdoor-Party. Aufgrund zahlreich anwesender Bekannter in Sauf- und Feierlaune ein sehr lustiger Abend. Wir konnten urlaubsbedingt ausschlafen, andere traf es härter. Die mussten vom Gastgeber tags darauf aufgrund alkoholbedingter Spätfolgen sehr frühzeitig vom Büro nach Hause chauffiert werden.

Den besten Freund nach viel zu langer Zeit in seiner jetzigen Heimatstadt besucht. Zwar war es diesmal nichts mit der trauten Zweisamkeit von früher, denn Frau Hysti reiste mit Mann und Teenager an und der beste Freund hatte den südamerikanischen Lebensgefährten samt einer südamerikanischen, nicht deutschsprechenden Freundin im Gepäck. Nun ist es so, dass der beste Freund zwar Hystis heißgeliebte, ewige Nummer 1, sein Partner aber ein unglaublich charismatischer Showman ist, der sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der beste Freund ist außerhalb des Jobs eher ruhig und überlegt und kommt daher gegen den Latinohurrikan an seiner Seite nicht an. Deshalb zwar viel gelacht und unglaublich viel Spaß gehabt, aber den manchmal arg Vermissten viel zu wenig gesprochen. Zum Glück haben wir früher sehr viel Zeit miteinander verbracht, das ist das Fundament, das diese Freundschaft trägt.


Das Osterfest zeigt sich vom Wetter unbeeindruckt und wird aller Wahrscheinlichkeit nach morgen stattfinden. Deshalb heute Vormittag die in der Garage zwischengelagerten Pflänzchen, dem Wetterbericht zum Trotz, eingepflanzt. Ob sie jetzt durch Nachfrost oder durch Lichtmangel in der Garage sterben macht auch keinen Unterschied.



Außerdem noch schnell ein paar Schokoeier auf den Esstisch geworfen und fertig ist die Ostertafel.



Hier speisen morgen Mittag die Kleinfamilie Hysti nebst Hystimutter und Schwiegereltern. Die Hystimutter und die Schwiegermutter hatten beide bis vor wenigen Tagen einen Gipsarm, die Schwiegereltern haben zudem einen kleinen grippalen Infekt, welcher bereits am Telefon in den schillerndsten Farben geschildert wurde, man ist im Hause Schwiegereltern nämlich sehr passioniert krank und aufgrund jahrelanger Übung auch außerordentlich gut darin und man spricht sehr gerne über dieses ausgefallene Hobby. Die Hystis freuen sich schon auf angeregte Ostertischgespräche der Großelternfraktion.

Serviert wird eine Karotten-Kokos-Ingwersuppe, Kalbsfilet im Speckmantel mit Serviettenknödel, Spätzle und Feldsalat, ein Eierlikörtiramisu und zum Kaffee Osterlämmchen.
Passend zum Thema soll noch erwähnt werden, dass Frau Hysti heute ihr Dirndl von der Schneiderin abholen konnte, welche es für schlappe 22 Euro weiter gemacht hat. Raten Sie dreimal, warum das nötig war!

In diesem Sinne, frohe Ostertage!

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Dienstag, 19. März 2013
Hysti macht Frühling
  • Schluss mit Winter! Dem Wetterbericht zum Trotz heute nach der Arbeit in den Gartenmarkt gestochen und einen Wagen voll Frühlingsblümchen gekauft. Oma Hysti warnt zwar, dass ein einziger Nachtfrost ausreicht, um der Blütenpracht ein schnelles Ende zu machen, aber wer den Frühling nicht wagt, der nicht gewinnt.




  • In der Lokalpresse ein moralapostolischer Bericht über die Zunahme von Bordellwohnungen. Wen wundert`s, hat man doch vor kurzem im der Großstadt den Straßenstrich verboten und den Bau eines Großbordells nicht genehmigt. Ein Schelm, der denkt, dass Verbote den Markt regulieren könnten und nicht die durchaus vorhandene Nachfrage. Das lokale Käseblatt erzählt uns jetzt rührende Geschichten von der alten Oma, die von der Bordellwohnung über sich um den Schlaf gebracht wird und von der armen Familie, die morgens vor der Haustüre zuerst mal gebrauchte Kondome und Spritzen von der Straße klauben muss, bevor die Kinderchen das Haus verlassen können. Alle braven und anständigen Leser greifen schon verstohlen zum Taschentuch, entscheiden sich dann aber doch lieber für die Kotztüte, weil sie nämlich den absolut heuchlerischen Kommentar gelesen haben. Vom männlichen Redakteur für alle Geschlechtsgenossen, mit der Anregung, sich doch mal zu überlegen, dass es gar nicht schön ist, Frauen als Ware zu sehen und dass das alles ein "ganz mieses Spiel" ist. Blablabla, das Wort zum Sonntag. Wahrscheinlich lacht sich die Redaktion tot über die armen Irren, die für diesen klischeetriefenden Mist heute mal wieder bezahlt haben.

    Sex ist eine Ware und die wird quer durch alle Schichten konsumiert. Wenn die Nachfrage nicht so groß wäre, wäre das Angebot auch nicht entsprechend. Verbote sind ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, die vom Offensichtlichen peinlich berührt ist und es lieber nicht sehen will, dass auch Opas und Papis und Anzugträger ab und zu Bedürfnisbefriedigung betreiben. Aus den Augen, aus dem Sinn.

    Einen vollkommen anderen und wesentlich glaubwürdigeren Einblick bekommt der interessierte Leser bei Frau Happywhore, die weiß, wovon sie spricht und auch noch sehr gut schreiben kann.
  • "Unsere Mütter, unsere Väter" gefällt der Hysti-Familie. Der Teenager ist gerade sehr sensibel für das Thema, ist der Nationalsozialismus doch momentan aktueller Schulstoff. Mama Hysti freut sich, dass er offensichtlich stark berührt ist und reflektiert. Natürlich sagt es sich so einfach, dass man seine Kinder immer so annehmen und lieben muss, wie sie sind. Aber wenn sich die eigene Brut zu einem Springerstiefel und Bomberjacken tragenden Idioten entwickelt, würde mir das Annehmen und Lieben sicherlich unheimlich schwer fallen. Als ich neulich in der Innenstadt an der Ampel stand, hat so ein Neonazi-Exemplar auf Krücken humpelnd den Fußgängerübergang benutzt. Der erste, recht unchristliche, Hysti-Gedanke war leider: "Geschieht Dir Recht, dass Du nicht gehen kannst, Volldepp.". Das mit der Feindesliebe üben wir noch.
Passend zum Thema das wunderbare Ärzte-Lied "Scheint die Sonne auch für Nazis?".




Das entsprechende Poster hängt übrigens an unserer Klotüre. Immer gegen Rechts, auch in den persönlichsten Bereichen. ;-)

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Montag, 18. März 2013
Mit Schneeschuhen zum Scheidungsanwalt
Am Samstag fuhr der Teenager alleine mit den anderen Chaoten aus seiner Schule zum Ski fahren, so dass für die Hystieltern ein vogelfreier Tag ins Haus stand. Der Mann liebt die Berge und Frau Hysti hat auch nicht wirklich etwas gegen sie, also machte man sich auf nach Oberammergau, um einen Gipfel mit Schneeschuhen zu bezwingen. Frau Hysti teilt zwar nicht die montane Euphorie ihres Gatten, ist aber eine brave Läuferin, solange es in ihren Augen nicht zu steil und damit zu gefährlich wird. Viele, viele Stunden ist sie schon hinter dem wegweisenden Mann hergetrabt, so auch vergangenen Samstag, wobei man mit Schneeschuhen an den Füßen nicht wirklich von Traben sprechen kann. Es ist schon ein spürbar anstrengenderes Gehen als ohne entsprechendes Sportgerät. Aber das Wetter war traumhaft schön, es hat kurz vorher geschneit und so stapfte man durch 25 cm feinpulverigen, jungfräulichen Neuschnee und genoss die Einsamkeit und die Stille. Besonders die Einsamkeit hat es Frau Hysti angetan, kein Mensch weit und breit, das ist so viel schöner, als überfüllte Skipisten!
Alles hätte so wunderschön sein können wie es auf diesen Bildern aussieht.







Hätte können, wenn man den Rückweg gefunden hätte. Die Wanderung war als Runde gedacht und irgendwann führte der Rückweg ins Nichts. Das hochgelobte GPS des Mannes zeigte einen Weg an, der da definitiv nicht war. Vielleicht ist dieser Weg ja im Sommer vorhanden und da dann mehr ein Pfad. Aber im verschneiten Winterwald war da einfach gar nichts, kein Schild, keine Markierung, nada!
Das bittere Resultat dieser Tatsache hieß Aufstieg bis zur letzen Abzweigung und dann einen breiteren Waldweg Richtung Tal. Diese kleine Störung kostete uns 1 ½ Stunden und gab der vorher guten Stimmung einen kleinen Dämpfer. Wir erinnern uns, Neuschnee + Schneeschuhe an den Füßen = große Anstrengung. Also wieder zurück auf den Waldweg und dann Richtung Tal.
Irgendwann auf halber Strecke talwärts zeigen GPS und Wanderkarte einen alternativen Weg zum Parkplatz an, der Mann vermutet, dass das der kürzere ist. Also den breiten Waldweg verlassen und auf der Alternativroute gen Tal. Irgendwann hört der Alternativweg einfach auf. Herr und Frau Hysti stehen allein im verschneiten Bergwald, das GPS schweigt verstohlen und hystiseits macht sich Entkräftung und damit verbundene Verzweiflung breit. Es fallen Worte wie "nie wieder", "..das war das allerletzte Mal.." und etwas wie "Scheiß alleine machen…". Der Mann zieht seinen letzten Joker in Form eines Schokoriegels und macht sich auf, die Umgebung zu erkunden. Dabei stößt er tatsächlich auf einen Trampelpfad, der sogar ihm zu unsicher erscheint und wie zum Beweis rutscht der Mann ab und schlittert zuerst mal einige Meter den Berg hinunter, bevor er sich wieder Halt verschaffen kann. Wenn das geht, ist Frau Hysti noch ein bisschen mehr verzweifelt als vorher, weil der Mann sich jetzt auch noch den Finger aufgerissen hat und in seinem tollen Bergrucksack zwar ein Erste-Hilfe-Täschchen ist, darin sind aber keine Pflaster mehr. Der Mann nutzt die sehr kurze Mitleidsphase seiner Gattin aus und eröffnet, dass er keine andere Möglichkeit sieht als nochmal bis zu unserem Freund, dem Waldweg, aufzusteigen. Frau Hysti weint ein paar verzweifelte Tränchen und fügt sich dann ihrem Schicksal. Die Stimmung ist sehr, sehr frostig, was nicht am Wetter liegt. Frau Hysti überlegt, während sie sich schweißgebadet den Berg hinauf schleppt, ob es auch das Gegenteil von Express-Trauung, also Express-Scheidung gibt und wenn ja, ob so ein Express-Scheidungs-Anwalt wohl auch eine Niederlassung im überaus katholischen Oberammergau hat. Die Chancen dafür stehen eher nicht so gut.
Nach 7 Stunden, 15 km Strecke und 900 Höhenmetern erreichen wir das Auto. Die Tour hätte laut dem Tourenplaner 4 Stunden dauern sollen. Den geplanten Besuch im weltbesten Eiscafe am Marktplatz können wir uns abschminken, weil wir schnell nach Hause rasen müssen um den Teenager samt Skiausrüstung am Busparkplatz einzusammeln. Essen tröstet Frau Hysti immer, aber nicht mal diesen Joker kann der Mann noch ausspielen, ohne seinen Sohn versetzen zu müssen. So etwas nennt man auch Zwickmühle.

Zwei Tage später sind die Hystis immer noch verheiratet, der Sohn wurde pünktlich eingesammelt und die ganze Familie hat sich Trostessen von der Lieblingschinesin einverleibt. Verstohlen hat Frau Hysti schon nach weiteren Schneeschuhtouren fürs nächste Jahr gegoogelt. Weil es einfach wunder-wunderschön ist und wirklich Spaß macht, wenn man die Strecke nur einmal und nicht doppelt und dreifach geht. Und vor allen Dingen, wenn man eine wirklich stabile Beziehung hat!

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Donnerstag, 7. März 2013
Von Winterlingen, Schlampenschleppern und Himmelsgeschenken
  • Gestern Abend auf dem Parkplatz des Fitnessstudios der allergrößte Mercedes-SUV, den ich jemals gesehen habe. Auch der größte, den der Mann jemals gesehen hat, weshalb er das Ding umrunden und nach der Typenbezeichnung sehen wollte. Das habe ich ihm ganz entschieden untersagt, weil ich nämlich vermutet habe, dass der Typ, dem die Angeberkarre gehört, ganz bestimmt an einem der Cardiogeräte an der Fensterfront hängt und sich diebisch freut, wenn sein dummes Auto Aufsehen erregt. Natürlich ist das ein hanebüchenes Vorurteil, denn vielleicht gehört der Schlitten ja auch einer kleinen, unscheinbaren Frau, die zufällig ihren Autofetisch auslebt. Aber die wäre mir genauso suspekt wie der - vielleicht meinem kranken Hirn entsprungene -Schlampenschlepperfahrer. Ich kann es nicht ändern, Menschen, die so augenscheinlich Statussymbole spazieren fahren oder zeigen, stecken einfach in der Schublade „Muss Mangel an Persönlichkeit durch Protz substituieren“ fest.
  • Um gleich beim Thema zu bleiben, heute Mittag auf dem Supermarktparkplatz ein Herr mit Mercedes-Cabriolet, Verdeck offen, Auto parkend, Typ umkreist fußläufig das Auto und telefoniert dabei . Als ich wieder aus dem Supermarkt komme, rennt er immer noch um das Auto und telefoniert recht wichtig, in seinem doofen Sakko mit Wildlederapplikationen auf den Ellbogen. Das kann nichts anderes als ein Depp sein, ein netter Mensch benimmt sich nicht so blöd. Jedenfalls ganz und gar nicht mein Beuteschema, wenn ich Nackenbehaarung hätte, hätte sie sich sicher mitten auf dem Parkplatz aufgestellt.
  • Zum großen Glück gibt es auch sehr viele vernünftige Männer wie zum Beispiel Herrn Gauck, der klipp und klar sagt, was er vom #Aufschrei hält, nämlich nichts. "Eine besonders gravierende, flächendeckende Fehlhaltung von Männern gegenüber Frauen kann ich hierzulande nicht erkennen." Bravo, ich nämlich auch nicht und zufällig bin ich eine Frau und habe praktisch rund um die Uhr mit Männern zu tun. Weil ich mit zweien zusammenlebe und mit diversen zusammenarbeite und sogar, hört hört!, mit einigen befreundet bin. Natürlich gibt es von den #Aufschrei-Tanten jetzt eine #Aufschrei#Aufschrei-Immer zweimal-mehr-#Aufschrei-als Du-Aktion gegen das Gauck-Statement. Aber was schert es die Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr reibt?
  • Weil meine eigenen Männer ja allermeistens ganz passable Vertreter ihres Geschlechts sind, finden jetzt auch beide Billy Talent ganz toll. Und wenn wir Kunst ganz toll finden, geben wir auch Geld dafür aus, deshalb gleich mal das entsprechende Album erworben. Der Künstler lebt ja auch nicht von Applaus allein und gerade die Sparte Indie muss gefördert werden, wenn nicht doch eines Tages Dieter Bohlen als großer Sieger übrigbleiben soll.
  • Als ich heute an der Ampel halten musste, habe ich in einem Garten einen riesigen Teppich aus gelben Blümchen entdeckt und diese per Google als Winterlinge identifiziert. Ich bilde mir sogar ein, dass es draußen überall nach Blüten riecht, obwohl ja noch gar nicht viel blüht. Schon bemerkenswert, was das mittägliche Sonnenbad mit unserem Hirn anstellt. Das nennt man dann wohl Frühlingsgefühle.
  • Meine neugefundene Putzhilfe hat mir der Himmel geschickt. Pünktlich, sauber und wahnsinnig lieb. Hoffentlich bleibt das noch lange genau so. Die durch sie gewonnene Zeit ist der größte Luxus, den ich mir überhaupt vorstellen kann. Danke, danke, danke!

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Sonntag, 3. März 2013
Leck mi am Arsch, is der heiß!
Tragisch ist, wenn man eines Tages ziellos durchs Netz surft und man dabei der Liebe seines Lebens begegnet, nämlich in Form des Sängers von Billy Talent, während er "Fallen Leaves" singt. Die Stimme und die Performance! To die for! Die Überschrift war die einzig mögliche Reaktion auf dieses Video.



Als ich dem Mann von meiner neuen Liebe erzähle erwidert der, dass er gerade ein Weißbier trinkt, das ihm super schmeckt. Ist man jetzt schon hysterisch, wenn man hier von einem ernsthaften Kommunikationsproblem spricht?

Möglich, dass der Blick heute aufgrund von Restalkohol etwas getrübt ist. Frau Hysti säuft und Frau Hysti büßt dafür, eine altbekannte Regel. Man war zwar mit schlimmem, vergnügungssüchtigem Volk unterwegs aber der äußere Rahmen hätte vorab nicht zwingend auf einen darauffolgenden Kater schließen lassen. Wie dem auch sein, es war so schön, dass man dem Mann noch auf dem Heimweg vorschwärmen musste, mit welch netten Leuten wir uns doch immer wieder treffen können. Der Mann meint, das läge einfach daran, dass wir uns mit den Arschlöchern nicht verabreden würden. Da ist was Wahres dran, wenn man genauer darüber nachdenkt.

Gerade habe ich im Duden nachsehen müssen, wo denn der von Word reklamierte Fehler bei "büst" im Sinne von Buße tun ist. Trotz intensiven Bemühungen bin ich nicht selbst darauf gekommen. Das ist kein gutes Zeichen. Tötet Alkohol die Hirnzellen endgültig ab oder erholen die sich nach einer angemessenen abstinenten Zeit wieder?

Update: Mein Blogger-Passwort habe ich auch vergessen. Mein großes Lebensziel "No brain, no pain" ist offensichtlich zum Greifen nah!

Update 2:

Leider, leider hat man in der Zwischenzeit entdecken müssen, dass der Angebetete ein massives Sabber-Problem hat. Hier zu sehen zwischen 1:00 und 1:30.



Nicht gerade lecker. Und das jetzt, nachdem sich der Mann bereit erklärt hat, die junge Liebe dahingehend zu unterstützen, dass er mir morgen aus der Bücherei die entsprechende CD mitbringt.

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Samstag, 16. Februar 2013
Schön sein
Eines schönen Abends kommt das feucht-fröhliche Gespräch mit den mitreisenden Freunden auf ein Thema, welches derzeit immer öfter im Freundeskreis kontrovers diskutiert wird, nämlich plastische OPs bzw. das Spritzen von Botox.

Mehrere Freundinnen hatten auch schon Eingriffe oder wenigstens die entsprechenden Beratungsgespräche. Und leider muss ich zugeben, dass ich dies überhaupt nicht nachvollziehen kann. Nämlich deshalb nicht, weil man ja als Gesamtpaket altert und ich nicht verstehe, was es für Vorteile bringt, wenn man diesen Prozess bei Einzelteilen aufhalten will. Welchen Vorteil hat man zum Beispiel, wenn die Lippenfalten unterspritzt werden, aber der Hals und die Hände runzelig sind? Oder wenn der Busen straff ist, aber das Hinterteil hängt? Diese Fragen hat mir bisher auch noch keine der Befürworterinnen zufriedenstellend beantworten können. Immerhin hat bisher niemand vor, sich Stück für Stück aufhübschen zu lassen. Es sind immer einzelne optische Mängel, auf die sich die jeweilige Besitzerin eingeschossen hat. Wenn die Beseitigung dieser optischen Schwachstellen zu einer unglaublichen Steigerung von Glück und Zufriedenheit führen, geht die Sache vielleicht in Ordnung. Aber wie bereits erwähnt, ist das Alter ja eine Bitch und gibt sich nicht mit nur einem Angriff zufrieden, und was dann? Zufriedenheit und Glück wieder weg, oder was? Niemand hat diese Argumente bisher für mich zufriedenstellend entkräften können. Und auch "Ich mache das alles nur für mich selbst" kann ich nicht so recht glauben. Wenn ich für mich selbst bin, zum Beispiel daheim auf dem Sofa, oder weit weg vom Schuss, so wie hier im österreichischen Niemandsland, ziehe ich bestimmt keine unbequemen hohen Schuhe oder enge Klamotten an und schmiere mir Farbe ins Gesicht. Aber natürlich ist mein Selbst glücklicherweise nicht jederfraus Selbst und vielleicht gibt es ja Frauen, die sich für einen gemütlichen Abend allein daheim oder für einen einsamen Spaziergang so richtig aufbrezeln. Oder sich nur für sich selbst unters Messer legen. Was ich aber ehrlich gesagt nicht ganz glaube. Und sofort stellt sich dann die heikle Frage nach dem Wert von Beziehungen jeglicher Art, die auf dem vergänglichen Fundament der Optik bzw. des schönen Scheins ruhen. Der geschätzte Knochendoktor, mit dem ich dieses Thema kürzlich erörtert habe, bringt meine Einstellung auf den Punkt:"Wenns an den Falten scheitert, is eh scho alles zu spät."

Ich bin ein paar Jahre jünger als besagte Freundinnen und kann natürlich nicht in die Zukunft sehen. Vielleicht flippe ich ja in 10 Jahren total aus und schlachte das Sparschwein, damit die Spritzen aufgezogen und die Skalpelle gewetzt werden können. Kann sein, wankelmütige Hexe, die ich nunmal bin. Aber ich kann es mir momentan absolut nichtvorstellen, weil ich bisher immer völlig andere Prioritäten gehabt habe. Und sich mir verdammt nochmal der Sinn nicht erschließt, weil ja aufgeschoben nicht aufgehoben ist. Endlosschleife.

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Donnerstag, 7. Februar 2013
(Be-)Rührung
Inzwischen gehört es ja fast zum guten Ton, am letzen Arbeitstag vor dem Urlaub erste Krankheitssymtome zu spüren, so auch gestern. Heute hat man Halsschmerzen und Husten und musste deshalb den geplanten Sauna-Entspannungs-Tag kurzfristig knicken. Man will ja bis zum Winterurlaubsstart am Sonntag wieder fit sein, also kein Fitness-Training und keine Sauna.

Weil man aber ja nicht todkrank ist und den freien Tag ganz ohne männlichen Anhang – also frei im wahrsten Sinne des Wortes! - nicht ganz verplempern will, beschließt man, sich um eine neue Brille zu kümmern. Das steht schon länger an, aber weil man unweiblicherweise weder gerne Klamotten, noch Schuhe oder eben Brillen einkauft, wurde dieses Vorhaben immer wieder verschoben.

Also nichts wie rein in die große innenstädtische Einkaufspassage, wo es auch eine Filiale des großen deutschen Optikers gibt.

Zur Stärkung und Motivation – ich shoppe wirklich, wirklich nicht gerne! – noch auf ein kleines Frühstück zum Leckerbäcker, der glücklicherweise auch eine Filiale in der Mall hat.
Und während ich da sitze und meine Semmel mit Honig bestreiche und meinen köstlichen Milchkaffee trinke – Sie merken, ich esse wesentlich lieber als ich shoppe – kommt eine größere Gruppe behinderter Jugendlicher mit ihren Betreuern herein und sucht nach Plätzen. Die Jugendlichen sind in etwa so alt wie der Sohn. Ein bunt zusammengemischter Trupp, manche sind geistig behindert, manche sitzen in Rollstühlen und einige sind mehrfach behindert. So auch ein junges Mädchen, das seinen eigenen jugendlichen Betreuer – einen Zivi oder wie das jetzt heißt - dabei hat, der den großen Rollstuhl mit Kopfstütze schiebt. Und sobald der Rollstuhl an seinem Platz am Kaffeetisch steht, setzt sich der junge Mann neben das Mädchen, nimmt dessen Hand und lässt diese nicht mehr los. Die anderen Jugendlichen bekommen Butterbrezen und wahlweise Kakao oder Fanta und freuen sich sichtlich darüber. Das Mädchen im Rollstuhl kann wohl nicht auf normalem Wege essen und auch nicht sprechen, aber es sitzt mit den anderen am Tisch und der blutjunge Betreuer in Chucks und ähnlicher Snowboardjacke, wie sie mein Teenager auch hat, hält die ganze Zeit über ihre Hand. Diese Geste berührt mich unglaublich. Weil es so selbstverständlich ist, wie er da sitzt, mit der freien Hand seinen Kaffee trinkt und mit der anderen Hand das Mädchen hält. Weil auch die anderen Betreuer so lieb zu den Jugendlichen sind und diese sich so sehr über ihre Breze und das Getränk freuen, dass man erahnen kann, dass das kein alltäglicher Ausflug ist. Und weil die ganze Mannschaft ohne großes Aufsehen zu erregen einfach in mitten der anderen Gäste, von denen einige hilfsbereit zusätzliche Stühle anbieten, sitzt.

Wahrscheinlich war diese Szene beruhigender, als es ein Wellnesstag hätte sein können. Weil sie in kürzester Zeit vieles relativiert hat. Einfach durch die eine Hand, die die andere Hand nicht loslässt. Und mich auch nicht.

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Leave them kids alone
Wir haben uns vor fünf Jahren für eine weiterführende Schule für den Teenager entschieden, welche keinen besonders guten Ruf hat. Ein Gymnasium mit rund 1.300 Schülern, das für seine Friss-oder-stirb-Pädagogik bekannt ist. Ausschlaggebend für diese Wahl waren die Nähe zum Wohnort und die Tatsache, dass der Sohn keine erkennbare musische Begabung hat, welche für den Besuch einer der besser gerankten Schulen in der Großstadt gesprochen hätte. Der wesentlich weitere Schulweg schien uns nicht gerechtfertigt. Außerdem gehen viele Kinder aus dem kleinen Dorf auf unser Gymnasium und dieser soziale Aspekt war und ist uns besonders wichtig. Dem Sohn auch.

Zudem war Mama Hysti noch nie Anhängerin einer wie auch immer gearteten Kuschelpädagogik. Wenn im Kindergarten und in der Grundschule die anderen Muttis schon am Weinen waren, hat Frau Hysti noch milde gelächelt und gemeint, da müssten die lieben Kleinen halt durch, weil alles ja gar nicht so schlimm und das Leben sowieso ein hartes ist, also besser gleich daran gewöhnen.

Diese Einstellung sollte eigentlich eine gute für das oben genannte Gymnasium sein, aber nach inzwischen 4 ½ Jahren Elternerfahrung auf dieser Schule habe selbst ich die Schnauze gründlich voll. Denn leider, leider hat sich die Vorhersage, dass die Schule überdurchschnittlich viele verbeamtete Psychopathen auf die Schüler loslässt, als wahr erwiesen. Während ich mich in der Unterstufe noch ganz gut beherrschen konnte, und mich mit dem Argument, auch im späteren Leben treffen die Kinder auf Arschlöcher, sie müssen lernen, damit umzugehen, beruhigt habe, ist jetzt so langsam Schicht im Schacht.

Die aktuelle Englischlehrerin des Sohnes ist dermaßen gestört, dass sie ganz offiziell in der Unterstufe nicht mehr eingesetzt wird, weil sie zu den Kleinen so böse ist. In der Oberstufe wird sie auch nicht mehr eingesetzt, weil sie den Jugendlichen massenhaft das Abi versaut. Also nur noch Mittelstufe, und da hat`s jetzt den Sohn erwischt. Der verliert trotzdem seinen Humor nicht und fühlt sich bei der Lehrerin ständig an den unvergleichlichen Heath Ledger als Joker erinnert, also an Wahnsinn in seiner schauerlich-schönsten Form. Wir haben desweiteren Bekanntschaft mit einem kurz vor der Pensionierung stehenden Religionslehrer gemacht, der ständig die pubertierenden Mädchen durch Bemerkungen über ihre Ausschnitte in arge Verlegenheit bringt, und das schon seit Jahrzehnten. Die derzeitige Klassleiterin des Sohnes beleidigt die Schüler regelmäßig (Idioten, Monster, arschlochmäßiges Verhalten) obwohl andere Lehrer kein Problem mit der Klasse haben. Die von der Klassenleiterin erzwungene Hospitation von Rektor und Konrektor – zum Glück beide bodenständige, vernünftige Männer – hat keinen Grund zur Beanstandung des Verhaltens der Kinder gegeben. Die Rektoren wissen wahrscheinlich auch, wer bei diesem Konflikt das eigentliche Problem ist.
Diese Lehrerfreakshow ließe sich immer weiter fortführen. Und dabei handelt es sich bedauerlicherweise nur im die Psychos. Die netten, aber total unfähigen Kandidaten wurden noch gar nicht berücksichtigen. Diese besondere Unterart des gemeinen Lehrers zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich ein – in schlimmeren Fällen auch zwei - Jahre lang recht unauffällig verhält. Das böse Erwachen kommt dann erst beim Lehrerwechsel in der nächsten Jahrgangsstufe. Nämlich genau dann, wenn der neue Lehrer auf die unglaublichen Wissenslücken stößt, die sein Kollege hinterlassen hat. Ich hatte jetzt schon in drei Hauptfächern Lehrergespräche, wo mir mehr oder weniger unverblümt gesagt wurde, dass die Lücken der Kinder (Klassenstärke!) im laufenden Unterricht nicht mehr geschlossen werden können. Ja, und jetzt?!? Jetzt wird das Problem ohne große Umstände direkt an die Elternhäuser weitergereicht, die die Suppe je nach Bildungs- und Kontostand mehr oder weniger gut auslöffeln können. Dabei waren die Kinder ja die letzten Jahre nicht auf Sabbatical, sondern sind Tag für Tag zur vermeintlichen Wissensvermittlung in die Schule getrabt. Wenn dann plötzlich Wissenslücken so tief wie der Marianengraben in Klassenstärke vorhanden sind, sollte vielleicht auch mal in Kreisen der Lehrenden und noch viel mehr bei deren Dienstherren die Zeit der Selbstreflektion beginnen.

Verbeamtete Lehrer dürfen nicht ohne regelmäßige Kontrolle der fachlichen und persönlichen Eignung eingesetzt werden. Es kann doch nicht sein, dass jemand ohne jedwede persönliche Konsequenz über Jahre hinweg weder Lehrstoff- noch Erziehungsziel erreicht. Wer in der freien Arbeitswelt Mist abliefert, ist schneller weg, als er Piep sagen kann. Unsere Freaks werden Monat für Monat recht ordentlich bezahlt, denn solange sie sich zu keiner Straftat hinreißen lassen, passiert ihnen nichts und der Entrüstungssturm der aufgebrachten Eltern lässt sie kalt. Der kommt ja Jahr für Jahr wieder, man hat sich inzwischen damit arrangiert.

Natürlich gibt es auch die Guten. An denen hängen die Jugendlich sehr, gerade die hormongebeutelten Mittelstufenschüler sind regelrecht angewiesen auf moralische Unterstützer in der Schule. Ich habe das Gefühl, dass unser sehr geschätzter Konrektor seine Lehrernieten bei der Stundenplanerstellung gerecht verteilt, mehr als zwei gleichzeitig hatten wir noch nie. Und für jede Niete gibt es dann auch wieder ein Lehrersahnehäubchen, deshalb geht die Sache dann im Großen und Ganzen wieder in Ordnung.

Zum großen Glück ist der Teenager eine rechte Frohnatur, Freakkontakt prallt meist an ihm ab. Manchmal sogar mehr als an seiner Mutter. Frau HYSTI, Sie erinnern sich.

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Donnerstag, 31. Januar 2013
Fear of the dark
  • Knackige Wochen im Job hinter sich gebracht. Stapel auf dem Schreibtisch, die nicht kurzfristig klein zu bekommen sind, machen die Hysti nervös. Aber der weltbeste Chef macht seinem Namen mal wieder alle Ehre, er hört zu, wenn man etwas sagt und packt selbst mit an und deshalb ist jetzt das Gröbste vollbracht und es bleibt noch eine Woche für den Feinschliff bevor die hysterische Familie in die österreichische Wahlheimat in den Skiurlaub aufbricht.
  • Immerhin privat einige schöne Treffen gehabt, das bringt die emotionale Lage immer wieder ins Gleichgewicht. Manchmal denke ich daran, wie traurig das Leben für Menschen sein muss, die nur Stress und nicht den Ausgleich durch Familie, Freunde und Kollegen haben, so wie ich. Das muss ganz furchtbar sein. Und deshalb wird hier auch immer mal wieder der ermüdende Hinweis auf meine Dankbarkeit für alle, die mein Leben so schön machen, zu lesen sein. Es ist wie ein Wunder, dass man so vielen guten Leuten begegnet ist. Mit einigen davon geht es heute Abend zum Lieblings-Thai zum Weiberabend und man freut sich schon, auf die Hühner ebenso wie aufs leckere Thaimahl.
  • Die neue Putzhilfe, die gestern eigentlich den Dienst antreten sollte, hat es vorgezogen, doch nicht zu erscheinen. Da man dieses Verhalten von den vorherigen Putzhilfen schon kannte, ist man nicht sonderlich überrascht, greift umgehend zum Telefonhörer und gibt eine Stellenanzeige für die Samstagsausgabe des Lokalblattes auf. Gleichzeitig macht man sich wenig Hoffnung, dadurch eine brauchbare Kraft zu finden, weil die Guten innerhalb von Freundeskreisen neue Stellen finden und es nicht nötig haben, auf eine Anzeige zu antworten. Aber man hofft, solange man lebt und hat einfach keine Lust mehr, selbst zu putzen. Immerhin teilt man dieses Schicksal mit einigen Freundinnen, nur dass in diesem Fall das geteilte Leid den Dreck auch nicht wegmacht. Vielleicht ist das die ausgleichende Gerechtigkeit. Weil ich wie oben beschrieben zwischenmenschlich so reich gesegnet wurde, landen zum Ausgleich alle Putzkrücken bei mir. Wenn`s denn sein muss, ist es mir so lieber als andersrum.
  • Obwohl ich mich hier über die #Aufschrei-Aktion ein wenig aufregen musste, gestehe ich, dass ich ein wahnsinniger Angsthase bin wenn es darum geht, nachts allein und zu Fuß in der Großstadt unterwegs zu sein. Zum Glück kommt das selten vor, weil in den allermeisten Fällen der Hystimann oder mindestens eine Freundin dabei ist. Aber wenn es einmal sein muss, ist mir gar nicht wohl in meiner Haut. Und dieses Unwohlsein beruht nicht auf einer Angst vor Frauen, die mir vielleicht nachts auf einer sonst einsamen Straße entgegenkommen könnten. Obwohl ich das Gefühl männlicher Bedrohung also auch kenne und manchmal die entsprechende Angst teile, finde ich die Twitteraktion aber trotzdem scheiße, weil`s der falsche Rahmen ist.
  • Passend zum vorangegangenen Punkt das Lied des Tages: Iron Maiden, "Fear oft he dark"

    Fear of the dark,fear of the dark
    I have constant fear that something's always near
    Fear of the dark,fear of the dark
    I have a phobia that someone's always there

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    Freitag, 25. Januar 2013
    Glücklich und dankbar...
    ...muss man dafür sein, dass bei Twitter die gequirlte Scheiße, die bei der Aktion #Aufschrei von sich gegeben wird, naturgemäß auf 140 Zeichen beschränkt ist. Das ist in diesem Fall aktive Schadensbegrenzung. Meike Lobo bringt hier ganz wunderbar auf den Punkt, wozu mir momentan Zeit, Kraft und Nerven fehlen. Da ich diesem Posting überwiegend zustimme kann ich mich entspannt zurücklehnen, mich noch ein bisschen weiter ärgern und meinen Gedanken nachhängen. Warum nur kaufen Millionen und Abermillionen FRAUEN Bücher über Kerle mit großen Geldbeuteln, Autos und Beulen in der Hose und gleichzeitig absolut vorsintflutlichem Frauenbild? Vom bequemen Opfersessel aus schimpft es sich leicht auf den machtbesessenen Vorgesetzten, der seine Position ausnutzt und dabei wird gerne verschwiegen, dass offen zur Schau getragene Macht auf einige Damen durchaus aphrodisierende Wirkung hat. Da zieht der nette und politisch korrekte aber finanziell weniger potente Mitbewerber schon mal den Kürzeren. Und wenn man es so sehr hasst, auf seine weiblichen Attribute reduziert so werden, warum schießen dann Nagelstudius aus dem Boden wie Pilze, warum wird den Botox-Spritzern die Bude eingerannt und warum nur wird man im kommenden Sommer Probleme haben, Schuhe ohne 15cm Stilettoabsätze zu bekommen? Fragen über Fragen.

    Sexismus ist doof. Es wäre besser, wenn es ihn nicht gäbe, was natürlich auch für alle anderen Arten von respekt- und morallosem Verhalten gilt. Die kurzfristige virtuelle Welle, zu der ein jeder Trottel unreflektiert und beifallsheischend seinen Senf zugibt, wird uns davor aber nicht retten.

    Und jetzt schaue ich weiter "Queer as Folk" und ärgere mich darüber, dass kein Mensch wegen der unglaublichen Vorgänge gegen Lesben und Schwule in Russland #aufgeschrien hat.

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    Dienstag, 22. Januar 2013
    Von Krippen, Botox, Absinth und saucoolen Hunden
    • Der Vater einer sehr netten Ex-Kollegin des Mannes hat im Laufe seines langen Lebens nach und nach eine Krippe geschnitzt, die ein wirkliches Kunstwerk ist. Frau Hysti ist sehr beeindruckt, von der Krippe und vom furchtbar netten Schnitzer. Um die Krippe in ihr Sommerpausenquartier zu verabschieden, hat die Ex-Kollegin viele lustige und freundliche Menschen zu einem Umtrunk inklusive Wintergrillen eingeladen. Just an diesem Tag schneit es wie blöd, so dass das Event stimmungsvoller nicht sein könnte. Ein sehr schöner Abend. Man dankt und freut sich auf das nächte gemeinsame Stelldichein.





    • Die schlimmen Füße machen momentan zeitgleich Ärger und das ist ungut, weil man ja in knapp 3 Wochen in den Winterurlaub aufbrechen will. Deshalb einen Termin beim Stammorthopäden erkämpft (normale Wartezeit: 3 Monate), um dem Problem mit Kortisonspritzen beizukommen. Der Stammorthopäde ist ein saucooler Hund und das, obwohl er Porsche fährt und mir solche Kerle normalerweise eher suspekt sind. Obwohl ihm die Gebrechlichen die Bude einrennen schafft er es immer, menschlich und medizinisch total aufmerksam zu sein und nimmt sich neben dem Abtasten und Spritzen Zeit für einen kleinen Plausch. Thema diesmal die kurz vor den lokalen Presse- und Opernbällen stark ansteigende Nachfrage nach Botox bei seinen Kollegen von der plastischen Chirurgie und dass seiner Meinung nach das moralische Ende unserer Gesellschaft kurz bevorsteht. Der Gute hat nämlich kürzlich nach einem harten und sehr langen OP-Tag ganz gegen seine sonstige Gewohnheit durchs Fernsehprogramm gezappt und ist dabei zum ersten Mal aufs Dschungelcamp gestoßen. Botox und Dschungelcamp können einen schon mal zum (Ver-)Zweifeln bringen. Aber solange es noch Typen wie den Knochendoktor gibt, gibt es auch noch Hoffnung für die Menschheit.
    • Vergangenen Sonntag mit alten Freunden in einer Pizzakette zu Mittag gegessen. Weil man einen Stammitaliener hat und schätzt dieses Kettenrestaurant bisher gemieden, obwohl man schon so manches Lob gehört hat. Die Pizzen waren aber wirklich sehr lecker, das muss Frau Hysti zugeben. Übers Ambiente kann man jedoch diskutieren. Der Freund ist ein Frauenschreck, viele weibliche Wesen aus unserem Freundeskreis haben kleinere oder größere Probleme mit ihm, weil er einen eher rüden Umgangston pflegt und gerne auch mal Einen über den Durst trinkt. Mir ist das egal, ich passe mich der Situation und dem Gesprächspartner gerne an, verbal wie trinktechnisch. Am Sonntag hat mich der Unhold aber zu einen Absinth auf Ex überredet „pur, Wasser und Zucker brauch ma ned“. Pfui Teufel, ganz widerwärtig! Fast so widerwärtig wie Underberg. Das ist das widerlichste Getränk überhaupt. Zum Glück habe ich meinen ersten und letzten Underberg im Freien zu mir genommen, weil ich das Ganze leider unverzüglich wieder von mir geben musste. Man gehört halt doch eher der (Weich-)Eierlikörfraktion an.
    • Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass mich der Teenager ganz bestimmt noch in den Wahnsinn treibt? Wenn nicht, erwähne ich es jetzt.
    • Weil man sich momentan einmal mehr in einem Job-Familien-Zweifrontenkrieg befindet ist man abends recht ausgepowert und kann nichts anderes mehr tun, als zum 100.000sten Mal "Queer as folk" anzusehen. Immer gleich 3– 4 Folgen am Stück. Ich glaube, diese Serie ist die letzte Barriere zwischen mir und der Klapse.
    • Die Freundinnen gehen wieder zum Weiberfasching, Frau Hysti verweigert dieses Jahr. Ich verarbeite gerade noch das Trauma vom letzen Mal.

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    Dienstag, 15. Januar 2013
    Der Lude und sei Metze
    Sehr amüsiert diese "Typologie der Saunagänger" gelesen. Saunabegeistert wie man nun einmal ist, gibt es sogar eine kleine hystifamilieninterne Saunatypologie. Dies ist nützlich, da man im Fitnessstudio immer einmal wieder mit denselben Menschen in der Sauna ist und deren Namen nicht kennt. Wenn man sich dann im trauten Familienkreis über diese Mitmenschen und deren Eigenheiten unterhält ist es praktisch, wenn kurze und prägnante Namen eindeutig den verschiedenen Mitsaunierern und –trainierern zugeordnet sind. Der Mann, ein eher stiller und beobachtender Zeitgenosse, ist sehr gut im Erfinden von treffenden Namen. Seine schönste Kreation ist "der Lude und sei Metze" für ein Paar, das wirklich genau so aussieht, wie man sich einen Luden und seine Metze vorstellt.

    Die Dame ist wahrscheinlich ähnlich alt wie ich, so genau kann man das unter dem dicken, pastellastigen Makeup nicht feststellen. Das kohlrabenschwarz gefärbte lange Haar ist immer ein bisschen toupiert und sieht – genau wie das dicke Makeup – nach dem Sport noch genauso aus wie vorher. Frau Metze ist eher klein und sehr wohlproportioniert, was durch hautenge, knappe Trainingsklamotten stark betont wird. Die viele Haut, die dadurch noch zu sehen ist, ist stark solariumgebräunt, inklusive dem dafür typischen Orangestich. Die Metze habe ich um Gegensatz zum Luden noch nie in der Sauna getroffen, auch nicht unter der Dusche, sie duscht nämlich nach dem Training nicht. Ich habe schon mehrmals beobachtet, dass sie einfach die Trainingsklamotten aus- und die Straßenklamotten anzieht. Dazwischen besprüht sie die allseits bekannten kritischen Körperzonen mit vermeintlich wohlriechendem Zeug.

    Der Lude ist ebenfalls klein, er reicht mir vielleicht bis zum Kinn, und ein bisschen untersetzt. Er trainiert immer im Muskelshirt, obwohl seine Brust- und Schulterbehaarung wahrscheinlich nicht ganz so viele Leute sehen wollen, ich jedenfalls will es nicht. Genauso wenig wie die obligatorische dicke Goldkette um den Hals. Er ist wie seine Holde ein großer Anhänger von Kunstbräune. Wenn er ins Solarium geht, zieht er sich nicht dort komplett aus, wie das jeder normale Mensch machen würde. Er begibt sich zuerst in die Herrenumkleide, entledigt sich dort des wunderschönen Muskelshirts und rennt dann shirtlos, nur in der Trainingshose, einmal quer durchs Studio zu den Solarien. Shirtlos ist bei ihm nicht schön, also warum macht er sowas? Ich jedenfalls mag ihn weder halbnackt durch die Geräte wuseln sehen, noch mag ich mit ihm zusammen in der Sauna sitzen, weil er ein schlimmer Schweiß-aus-den-Haaren-Schüttler ist, und das kann ich auf den Tod nicht ausstehen.

    Getoppt wird das Saunagehabe des Luden momentan nur durch den Saunaaffen, dem hier schon ein kompletter Blogeintrag gewidmet wurde. Ist der Saunaaffe im Studio, passen wir ganz genau auf, wann er Richtung Umkleide aufbricht und warten dann mindestens eine halbe Stunde ab, um das gemeinsame Saunavergnügen zu umgehen.

    Dann gibt es noch den Griechen, ein netter Mensch, der gar kein Grieche ist, aber wie einer aussieht. Mit ihm ist man gern in der Sauna,weil man sich gut unterhalten kann. Ebenfalls ein netter Mitsaunierer ist der Freund von Trainerin XY, der immer dann im Studio ist, wenn xy Dienst hat, und der ebenso gern in den Bergen unterwegs ist wie der Mann, so dass es immer Gesprächsstoff gibt. Weder der Grieche noch der Trainerinnenfreund geben doofe Geräusche wie Ächzen und Stöhnen in der Sauna von sich, sie schwitzen auf ihr Handtuch und spritzen nicht rum. Solche freundlichen Menschen bekommen von der Hystifamilie auch nette, wohlwollende Namen. Andere eben nicht.

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