Montag, 23. September 2013
Gute Laune, gutes Tschiki-Tschaka
Nun ergab es sich gestern, dass sich unser Mädelsausflug dem Ende zuneigte und wir uns aufmachten, mit der Bahn den Heimweg anzutreten. Zuerst von Regensburg nach München und dann von München gen Heimatstadt. Die Strecke Prag-Regensburg-München wird von der Regionalbahn Alex betrieben, es gibt noch 6-er-Abteile anstatt der bei uns üblichen Großraumwagen und das überwiegend osteuropäische Servicepersonal fährt mit einem Saftschubbsenwägelchen durch den Zug und bietet warme und kalte Getränke an. Daran ist ja zuerst einmal nichts Besonderes, hätte der Kellner dabei nicht laut irgendwelche Partyhits gesungen, wie absolut zugedröhnt gekichert und beim Anblick unserer gesetzten Damenrunde die Weisheit des Tages von sich gegeben, nämlich "Gute Laune, gutes Tschiki-Tschaka". Um keinen Zweifel am Gesagten aufkommen zu lassen, hat der tschechische Eisenbahnphilosoph eine optische Untermalung in Form von eindeutigen Gesten in Richtung seines Genitals mit im Gepäck. Ich war baff, sprachlos, von den Socken. Um mich zu vergewissern, dass mein krankes Hirn mir keinen Streich spielt, schnell nochmal das DB-Schildchen an seinem Hemdchen gecheckt. Eindeutig, ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn, und der fasst sich in den Schritt wie Michael Jackson zu seinen besten Zeiten. Ungläubiges Staunen auch bei den Mitreisenden. Unglücklicherweise haben wir dann genau falsch reagiert, nämlich wie auf Kommando alle losgeprustet. Dadurch angespornt hat er uns dann beim Servieren des Kaffees noch den Tipp gegeben, heute Abend noch "gute Liebe zu machen" und jedes Mal, wenn er am Abteil vorbei kam, "Gute Laune, gutes Tschiki-Tschaka" gerufen. Man hätte ihn gleich von Anfang an behandeln sollen wie ein lästiges Kleinkind oder einen jungen Hund der versucht, sich in den Vordergrund zu spielen, nämlich kurz und kräftig abstrafen und dann ignorieren. So hatten wir den Schwachkopf die ganze Fahrt über auf der Pelle.

Ich habe die alte Bauernregel "Dumm fickt gut" bisher noch nie einem Praxistest unterzogen. Sollte daran aber nur ein Fünkchen Wahrheit liegen, ist der Zugmann ohne Zweifel absolute Weltspitze.

Pei der Planung unseres kleinen Ausflugs leider nicht bedacht, dass dieser auf ein Oktoberfest-Wochenende fällt und wir ja München Hbf kreuzen müssen. Nichtbayern sei gesagt, dass in unseren Zügen jetzt zwei Wochen lang der absolute Wahnsinn ausbricht. Vorteil daran ist, dass man auf der Strecke München-Heimatstadt ab dem späten Nachmittag theoretisch kein Ticket lösen müsste, man wird eh nicht kontrolliert. Eindeutiger Nachteil ist aber, dass wir bei unserer Abfahrt um 7:30 Uhr morgens schon auf Teenagermädchen in Dirndln gestoßen sind, jede eine Flasche Sekt in der Hand, welche auf der Fahrt schon ohne Glas gelehrt wurde. Abends auf der Rückfahrt um 19:30 dann ein Großaufgebot Polizei am Münchner Hauptbahnhof und in den Zügen massenhaft Besoffene, die meisten zwar nett und lustig, einige aber auch ein bisschen furchteinflößend mit lautem Gebrüll und Sprüchen weit unter der Gürtellinie. Muss man jetzt nicht zwingend haben und beschließt noch im Zug, den nächsten Ausflug ganz sicher außerhalb der Wiesenzeit anzutreten.

Die Einsicht, dass ich wahrscheinlich nicht mehr in den Verlagsbereich zurückkehren kann, so wie ich das eigentlich mal geplant habe, verfestigt sich immer mehr. Von den 6 Ausflüglerinnen von gestern arbeitet inzwischen nur noch eine in der Branche und sie berichtet von weiterhin ungünstigen Entwicklungen aufgrund des sich rasant ändernden Leseverhaltens. Weil der jetzige Job so viel Spaß macht, trifft einen diese Tatsache nicht mehr so hart, obwohl die Verlagszeit wirklich toll war und ich meinen Beruf gerne mochte und eigentlich wieder darin arbeiten wollte. Aber es ist okay, wie es ist, der jetzige Job ist sicher und spaßig und das kann auch nicht jeder von seinem Job behaupten.

Ich habe kein Lied des Tages im Ohr. Ich gebe mir jetzt noch 5 Minuten und wenn mir bis dahin keines eingefallen ist gibt es halt keins.

And the winner is – Sportfreunde Stiller mit "Applaus, Applaus".

Weil "Mein Herz geht auf, wenn Du lachst" auf erfreulich viele Leute zutrifft, deren Bilder gerade wie per Diaschau vor meinem inneren Auge ablaufen. Wie gut, dass die alle da sind.

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Freitag, 20. September 2013
And you're the only one who knows
  • Man würde eigentlich gerne über "Ein ganzes halbes Jahr" schreiben, findet aber nicht die richtigen Worte, was schade ist. Denn man hat richtig viel über das Buch nachgedacht über persönliche Freiheit und Loslassen und dass Liebe eben doch nicht alles überwinden kann. So ein schönes Buch! Hätte ich es nicht verliehen, würde ich es gleich nochmal lesen.
  • Morgen steht ein Mädelsausflug nach Regensburg an, weil eine liebe Freundin gebührend gefeiert werden muss. Alle freuen sich schon sehr. Wir sind ehemalige Kollegen und auch dreizehn Jahre, nachdem uns die plötzliche feindliche Übernahme unseres Arbeitgebers unserer Arbeitsplätze beraubt hat, treffen wir uns noch regelmäßig und es ist jedes Mal so vertraut, als ob wir uns noch immer täglich sehen würden. Das ist auch nicht selbstverständlich.
  • Ein großes Plus des aktuellen Arbeitgebers ist das umfangreiche Mitarbeiterfortbildungsprogramm, welches ich auch regelmäßig nutze. Aktuell "Stressabbau durch Achtsamkeit" oder so ähnlich. Nachdem ich eine Stunde da war muss ich leider sagen, dass es mir nicht besonders gut gefällt, denn es ist überwiegend gemeinsames Atmen nach Ansage. Hinterher sagt jeder der möchte, was er dabei empfunden. Sowas hasse ich. Ich habe einmal zusammen mit dem Hystimann einen VHS-Kurs „Progressive Muskelentspannung“ gemacht, das war der absolute Horror und wurde nach 2 oder 3 Stunden abgebrochen. Man kann wohl sagen, dass ich nicht wirklich der Body and Mind Typ bin. Stress baue ich ab, indem ich mich körperlich auspowere oder indem im mir Musik zuführe, am liebste live. Und ich möchte dabei nicht bewusst atmen, und falls der Fremde neben mir bewusst atmen möchte, steht ihm das frei, aber ich möchte nicht wissen, was er dabei fühlt.
  • Für den oben genannten Mädelsausflug Schinkenhappen gebacken und nicht bemerkt, dass da irgendwas nicht stimmt. Der Mann wirft einen Blick auf die fertigen Exemplare und sagt "Da fehlt das Grüne." Betrübt muss Frau Hysti eingestehen, dass sie von immerhin 4 Zutaten der Füllung eine vergessen hat, nämlich einen Bund Petersilie. Man kann nicht wegdiskutieren, dass diese kleine Schlamperei das Backergebnis sowohl optisch als auch geschmacklich negativ beeinflusst hat.



  • Dafür ist die heutige Zwetschgenmarmelade richtig gut geworden. Eine nette Nachbarin hat perfekte Zwetschgen vorbei gebracht, welche zwar optisch nicht schön aber unglaublich geschmackvoll waren. Das Resultat ist eine 1A Marmelade nicht zuletzt deshalb, weil Frau Hysti dieses Jahr daran gedacht hat, die mitgekochten Zimtstangen vor dem Einsatz des Zauberstabs zu entfernen. Letztes Jahr wurden die Zimtstangen aufgrund fortschreitender geistiger Umnachtung der Hausfrau nämlich leider mitpürriert, was die Marmelade zwar unerwartet knusprig, aber nicht wirklich leckerer gemacht hat.

    Die heutige Marmeladen stilecht abgefüllt in englische Erdbeermarmeladengläser vom letzten Inselurlaub. Denn nur wo Erdbeere draufsteht ist auch Zwetschge drin. Klar, oder?



  • Hystis haben heute Hochzeitstag und Frau Hysti sitzt abends alleine auf dem Sofa und bloggt. Das ist nicht etwa ein Zeichen des schleichenden Verfalls der Hystiehe sondern vielmehr ein Zeichen der außerordentlichen Toleranz der Frau Hysti gegenüber ihrem Partner, der heute anderweitig unterwegs ist, mit dem ausdrücklichen Segen seiner Angetrauten. Und da diese morgen selbst ohne Anhang außerhäusig ist, wurde der obligatorische Hochzeitstags-Stammjapanerbesuch kurzerhand auf Sonntag verschoben. Stillschweigend wird Frau Hysti ihre großzügige Geste in Sachen Hochzeitstagsfreigang des Mannes natürlich sicher abspeichern um diesen Joker bei nächster Gelegenheit für eigene Zwecke auszuspielen. Nichts ist im Leben umsonst und in der Ehe schon gar nicht.
  • Netterweise hat der Mann einen Strauß Bauernblumen mitgebracht, was Frau Hysti freut. Sie mag nämlich keine pompösen Schnittblumensträuße, weil diese nämlich total unnatürlich und dazu noch teuer sind. Für das Geld dann bitte lieber CDs oder Bücher oder Eintrittskarten. Aber so ein kleiner, hübscher Strauß vom städtischen Bauernmarkt geht immer.



  • Um dem Tag doch noch einen romantischen Anstrich zu geben ein wunderwunderschönes Lied des Tages, nämlich Billy Joel mit "And so it goes".
    Wenn ich es mir so recht überlege, würde ich es zu den 5 schönsten Liedern der Welt zählen.

    Ich habe das Lied zum ersten Mal bei einem Konzert des hochgeschätzten Kollegen gehört, vorher kannte ich es gar nicht. Hinterher zuerst auch nicht, deshalb musste ich den Herrn Kollegen auch fragen, wie das Lied heißt, in dem das Wort "Sanctuary" vorkommt, weil das das einzige Wort war, das ich mir merken konnte, emotional mitgenommen, wie ich war. Seitdem mache ich auch Mitarbeiterfortbildung in Englisch, damit mir nichts mehr entgehen kann.



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Donnerstag, 19. September 2013
Was soll man denn auch immer bloggen?
Vielleicht, dass man sich kurz nach dem letzten Posting noch in Italien eine üble Entzündung im schlimmen Fuß zugezogen hat, welche einem einen humpelnden Sommer eingebracht hat und die sich auch 4 Monate später noch nicht verdrückt hat. Das ist schlecht, weil der Lieblingsorthopäde schon die schwersten Geschütze aufgefahren hat und jetzt nur noch eine weitere OP in seiner Trickkiste hat. Nicht gerade Frau Hystis Lieblingsproblemlösung, weshalb man sich vorerst für weiteres Abwarten und Tee trinken entschieden hat.

Immerhin ist die verletzungsbedingte depressive Verstimmung so ziemlich überwunden, man findet sich ab und arrangiert sich so langsam mit Omaschuhen inklusive Fußbett und weitestgehender Sportunfähigkeit (fuckfuckfuck!). Zum Ausgleich aktives Painmanagement durch vermehrte Konzertbesuche, nämlich noch 7 Stück bis zum Jahresende.

Heute erst Karten für „The Airbone Toxic Event“ erstanden. Vor zwei Jahren hat das unten eingebettete Lied den Hystimann schon beim ersten Hören in seinen Bann gezogen, es wurden nach und nach alle CDs gekauft und jetzt gibt’s die Damen und Herren also live. Sehr schön, man freut sicht.

Unten stehendes Lied sollten all jene anhören, denen schon mal nächtens in einem schummrigen Club von einer geliebten aber verlorenen gegangenen Person das Herz aus der Brust gerissen wurde. Sie werden sich wieder erkennen, besser kann man diese Situation musikalisch nicht umsetzen. Genau so ist es!

Leider, leider sieht der Leadsänger in diesem Clip aus wie ein Bankkaufmann im 1. Lehrjahr, das ist schlecht, weil es Frau Hysti auf der Bühne doch lieber drecksaumäßig mag. Und die Geigerin/Keyboardteuse macht den Eindruck, als ob sie gerade erst langsam aus dem Winterschlaf erwacht. Nichts desto trotz, der Song ist wirklich schön und die Stimme ganz außergewöhnlich, sie geht mir durch und durch.

Wirklich, wirklich schön ist auch „Ein ganzes halbes Jahr“. Man kann sich nicht erinnern, jemals beim Lesen so sehr geweint zu haben. Der Hystimann war ob des Geheules ganz betroffen, ist seine Angetraute doch sonst ein kaltes Biest, das eher nörgelt als flennt. Also lesen, wenn Sie mal so richtig schön leiden wollen.

Jetzt aber endlich das Bankkaufmannlied:

The Airborne Toxic Event mit „Sometime around midnight“.

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Freitag, 24. Mai 2013
Hysti reiste jüngst zu Pfingsten
Hysti reiste heute gen Süden und gen Sonne, so war es wenigstens geplant. Italien sollte das Ziel sein. Man ist jetzt auch in Italien und das liegt auch im Süden, soweit ist alles stimmig. Nur die Sache mit der Sonne sollte noch einmal mit dem Verantwortlichen ausdiskutiert werden. Nicht, dass das sauschlechte Wetter eine wahnsinnige Überraschung gewesen wäre. Der Mann, ein Bergfex und Alpenpaßfetichist, hat gestern freiwillig ein Pickerl gekauft, weil es ihm zu riskant erschien, den geplanten, kostenlosen Alpenübergang mit Sommerreifen zu wagen. Der Mann hat solange ich mich zurückerinnern kann noch nie freiwillig die österreichische Autobahngebühr bezahlt, wir fahren immer und bei jedem Wetter kostenlos über die Berge und nicht unter ihnen durch oder an ihnen vorbei. Aber eben nicht bei Schneefall mit Sommerreifen. Alle Hysti-Alarmglocken läuten, den man ist ein äußerst nervöser, ungeduldiger und von Reiseübelkeit geplagter Beifahrer und würde sich eh am allerliebsten von A nach B beamen, um dem Ungemach einer längeren Autofahrt zu entgehen. Aber hilft ja alles nix, rein in die Karre und drüber über die Alpen. Und mittendrin ist man einigermaßen froh darüber, einen mitdenkenden Mann abbekommen zu haben, den selbst auf der kostenpflichtigen, nicht ganz so hohen Alpenpassierstrecke fällt das Thermometer in den Minusbereich, es fährt der Streudienst und die Straßenschilder sind dermaßen eingeschneit, dass sie ihren Zweck quasi nicht mehr erfüllen können.
Auf der anderen Alpenseite angekommen empfangen einen Dauerregen, der bis zur Stunde anhält, und immerhin satte 10 Grad Außentemperatur. Juheirassa!



Man beachte die Temperaturanzeige unten links.




So genau wollten wir`s gar nicht wissen.




Aber man will nicht jammern und klagen, denn uns empfängt die schönste aller Ferienwohnungen in wunderbarer Lage mit dem nettesten Gastgeber, den man sich überhaupt denken kann. Wie haben die Wohnung vor 2 Jahren in einer WWW-Ferienwohnungs-Börse entdeckt, sie hatte ca. 1 Million positive Bewertungen und jede davon ist wahr. Man logiert also jetzt in den Bergen über dem Gardasee, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Die Wohnung liegt in einer restaurierten Mühle aus dem 15. Jahrhundert und ist wie eine Puppenstube eingerichtet. Wunderschön, das Hystiherz geht ganz weit auf. Der Hausherr ist wahnsinnig nett und erinnert sich noch genau an unseren Besuch vor zwei Jahren. Man fühlt sich gleich wieder wie zu Hause. Gar nicht so wie in der lieblosen, teuren Bude mit den blöden Gastgebern voriges Jahr in Südengland. Aber das ist ein anderes Thema!
Und jetzt das Allerbeste: In dieser kleinen, feinen Wohnanlage ist unsere Wohnung die einzige Ferienwohnung! Keine Touristennase weit und breit, nur die Hystis inmitten der italienischen Ureinwohner, die hier immer leben. Perfekt! Nix ist einem mehr zu wider als Urlaub inmitten einer Horde Deutsch sprechender Menschen zu machen. Außer in Österreich, natürlich!
Der Gardasee ist während der Pfingstferien fest in deutscher Hand, mindestens jedes zweite Auto hat ein deutsches Kennzeichen. Wir aber sitzen gemütlich fernab des ganzen Trubels und fahren nur runter in den Wahnsinn, wenn uns danach ist. Alles ist super und das Wetter wird ab Sonntag auch merklich besser werden. Was will man mehr, man hat Rotwein und Steinpilzravioli und eine wunderschöne Loggia und einen Pool, wobei man heute mit Ausnahme des Rotweins und der Nudeln keinen dieser Vorzüge genießen kann. Aber herzeigen kann man sie ja mal.




Der Pool, an dem man theoretisch wunderbar liegen und lesen und in die umliegenden Berge schauen kann.




Die Loggia, auf der man theoretisch wunderbar essen und Wein trinken und im Korbsessel Blogeinträge schreiben kann.



Das alles und noch viel mehr ab Sonntag dann.

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Mittwoch, 22. Mai 2013
Adelante amigos
Eine meiner festen Überzeugungen ist, dass die Qualität von Beziehungen eng mit der zusammen verbrachten Zeit verbunden ist. Weil, wenn man viel Zeit hat irgendwen oder -was genau zu entdecken, und einem das Entdeckte überwiegend gefällt, dann prägt und verbindet das ungemein.
Darüber denke ich momentan viel nach, mit dem Hintergrund, dass sich die zusammen verbrachte Zeit mit den Hühner-Freundinnen in den letzten zwei Jahren dramatisch verringert hat. Und auch den besten Freund sieht man nur noch viel zu selten, seit er weggezogen ist. Die Hühner-Freundinnen und der beste Freund sind wichtig, man sollte sie eigentlich immer griffbereit haben, wenn auch nicht alle gleichzeitig, weil jeder für sich eine raumfüllende Persönlichkeit hat, welcher man erst mal gerecht werden muss.
Erschwerend kommt hinzu, dass man selbst ein ganz, ganz schlechter Telefonierer ist und regelrecht zusammenzuckt, wenn das Telefon klingelt und man gerade an seinem Lieblingsort – dem Sofa – ist und sich vielleicht gerade Blödsinn in Form von Streams oder minderwertiger Literatur zu Gemüte führt oder einfach nur nachdenkt. Dann fällt es immer sehr schwer, sich auf ein Telefonat einzulassen, ist der Anrufer auch noch so hoch geschätzt. Telefonieren zählt aber auch nicht wirklich zur Kategorie Qualitätszeit miteinander verbringen. Zeit verbringen hat für mich viel mit persönlichem Austausch, also beieinander sitzen und reden, zu tun. Mit den Hühnern war es einst so, dass wir durch unsere heißgeliebten Kinderlein zusammengeführt wurden, damals, als die Kinderlein noch Kinderlein waren und keine dummen Teenager. Man hat die Hühner quasi ständig getroffen, im Kindergarten, nachmittags auf dem Spielplatz, beim Kinderturnen, in der Grundschule, überall. Und man hat die gemeinsame Warte- und Kinderhütezeit mit ellenlangen Gesprächen gefüllt und sich dabei sehr gut kennen gelernt. Wir haben alle wenig oder gar nicht gearbeitet und haben das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden, nämlich für die Kinder da zu sein und Zeit mit den Freundinnen zu verbinden. Zeit für Freundschaften zu haben war damals nicht das große Thema, man war da, wo alle waren und was heute nicht gesagt wurde, konnte morgen unters Volk gebracht werden.
Aber Kinder werden groß, was Segen und Fluch zugleich ist, und Lebenssituationen ändern sich, ebenfalls Segen und Fluch, man möchte ja schließlich auch keine Endlosschleife in der Sandkastenphase drehen. Im Hühnerfall war es so, dass einige sukzessive immer mehr in den Job zurückgekehrt sind, so wie man selbst, und die anderen entweder weitere Kinderlein in die Welt gesetzt oder ihren Focus auf andere, eher familiär orientierte Großprojekte gelegt haben. So wie man vor ca. 15 Jahren aus ganz verschiedenen Richtungen ans gleiche Ufer gespült wurde, driftet man jetzt langsam wieder auseinander und das löst ein bisschen Wehmut aus, nicht nur bei mir. Man versucht mit vereinten Kräften festzuhalten, was war. Man geht miteinander weg oder trifft sich an Geburtstagen oder mal zu viert mit den entsprechenden Männern. Das ist immer schön und lustig und bestimmt viel mehr, als viele andere haben. Aber der wahnsinnige Luxus des fast täglichen Sehens und das gefühlt massenhafte Vorhandensein von Zeit, wenn die Kinder stundenlang zusammen spielen und die Mütter stundenlang dabeisitzen und reden, reden, reden ist vorbei. Schuld daran ist natürlich der veränderte Alltag, die Bitch, der aber auf der anderen Seite ja auch wieder neue und schöne Erfahrungen und wertvolle Menschen mit sich bringt. Und weil das alles ja grundsätzlich normal und gut und richtig ist hoffe ich einfach ganz fest, dass das Fundament, das wir Hühner damals zu Kleinkindmuttizeiten gelegt haben, noch ganz lange trägt. Und sehe die Wehmut als das was sie ist, nämlich ein Indikator für Zuneigung und für die Prioritäten, die man so hat in seinem kleinen Leben.
Das ganze Gewinsel lässt sich übrigens auch 1:1 auf den besten Freund übertragen, wobei uns naturgemäß nicht die Brut, sondern der Sport zusammengeführt hat. In diesem Fall hat das Leben, die Bitch, aber kleine Fallstricke wie chronische Verletzungen meinerseits und eine große Liebe in nicht ganz so fernen Städten seinerseits eingebaut. Aber man lässt sich davon nicht unterkriegen und bekommt zur Belohnung eine mitternächtliche SMS, die mit "Hey Puta" beginnt, was für Außenstehende nicht sonderlich charmant klingen mag, für mich aber ein Zeichen dafür, dass alles gut ist, ist.

Lied des Tages muss natürlich Rammsteins "Te quiero puta" sein.

Sollten Sie des Spanischen mächtig sein muss erwähnt werden, dass der Text natürlich in keinster Weise der vollkommen asexuellen Beziehung zum besten Freund nahe kommt.





Adelante amigos.

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Montag, 20. Mai 2013
Some things will never change
Dornenvögel angesehen und geweint, genau wie vor 30 Jahren. Manche Dinge ändern sich nie.

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Freitag, 17. Mai 2013
Life`s a bitch
  • Man ist heute leider nicht so fit, wie man es gerne wäre oder sogar sein musste. Grund dafür ist, dass man gestern Abend ein Konzert besucht hat. Das Konzert ist aber ganz und gar nicht die Ursache für das heutige Missbefinden, es war nämlich ein wunderschönes Konzert, das man sich gestern ob seiner Großartigkeit sogar zum zweiten Mal angehört hat. Und jetzt kommen wir zum Knackpunkt. Nachdem man sich das Konzert das erste Mal angehört hat, ging es einem auch schon ziemlich übel. Damals hat man jedoch ziemlich viele verschiedene Arten Alkohol ziemlich durcheinander getrunken und dachte, der Kater wäre die Strafe für dieses höchst unreife Verhalten. Aber Frau Hysti versucht ja, aus Schaden klug zu werden und beim zweiten Mal alles besser zu machen und ist deshalb gestern Abend beim Rotwein geblieben und – man halte sich fest – es waren zwei schlappe Gläser davon. Zwei Gläser Rotwein und 1 mickriger 0,1 Prosecco verteilt auf 5 Stunden, mit Saftschorle dazwischen, darf doch aller Logik nach nicht zum gleichen fucking Kater führen wie das Durcheinandersaufen 2 Monate vorher. Tut es aber, weshalb man jetzt leider selbstmitleidig auf dem Sofa liegt und sich fragt, wohin man sich in aller Herrgotts Namen verziehen soll, wenn das gesamte Wohnzimmer samt Sofa in ca. zwei Stunden abgebaut werden soll, weil schließlich der Parkettschleifer morgen Früh auf der Matte steht. Außerdem ist man fest als Möbelpacker bzw. CD-Platten-Geschirrverpacker eingeplant, weil dieser ganze Plunder steht neben dem Mobiliar auch noch im Wohnzimmer bzw. füllt dasselbe aus. Life is a bitch!
  • Weil man mit vielen Leuten unterwegs war natürlich mal wieder die ganze Nacht nicht pennen können, weil man ja nicht nur säuft, sondern auch noch den Hochsensiblen-Dachschaden hat. Viel zu viel Content gestern und keine Chance auf zeitnahe Verarbeitung. Die Birne dreht hohl und der Magen dreht mit. Hat auch nicht jeder. Life`s a bitch, a bitch, a bitch!
  • Der Mann hat gestern die abendliche Hystiabwesenheit genutzt und nach ca. 1000-stündiger Onlinerecherche während der letzten 3 Tage endlich mal sein dummes Mountainbike in einem doofen Onlineshop bestellt. Natürlich funktioniert der Billigheimer-Onlineshop nicht vernünftig, das Bike hängt jetzt im Warenkorb, der Preis im Warenkorb stimmt nicht mit dem Preis auf der Website überein, man kann die Bestellung nicht abschließen und weil die holde Gattin ja heute frei hat, um theoretisch das Wohnzimmer bruchsicher zu verpacken, soll sie doch bitte die verfahrende Bikesituation klären, während der Besteller selbst gemütlich im Büro sitzt und arbeitet. Unnötig zu sagen, dass beim Billigheimerbikedealer natürlich sofort eine Endloswarteschleife anspringt, wenn man anruft, weil bestimmt eine Million andere Kunden auch Fragen zu ihrer Chaosbestellung haben. Life is such a bitch!
  • Nachdem man die ordentlichen Frauen und singenden Wunder- und temporäre Sorgenkinder gestern nach dem Konzert heimgeschickt hat, ist man noch mit den vergnügungsgeilen Weibern auf einen Absacker – welcher übrigens in der oben genannten Mini-Alkoholmenge bereits berücksichtigt wurde – in eine kleine Abschleppbar gegangen. Die liebe Singlefreundin ist da Stammgast und kennt jeden und man muss zugeben, dass es dort ziemlich lustig war, obwohl man ja das ganze Flirt- und Aufreißtheater eigentlich nicht wirklich gern mag. Aber die Männer in der neuen Abschleppbar sind altersadäquat, was das Ganze deutlich entspannter macht als zu Zeiten der akuten Pädo-Phase der Freundinnen. Die damals besuchten Etablissements haben hystiseits entweder den Flucht- oder den Mutterreflex ausgelöst. Beides nicht das, was man auf den seltenen abendlichen Streifzügen haben möchte. Aber gestern war`s nett, vielleicht aber auch eine der wenigen positiven Auswirkungen des fucking Rotweins. Bestimmt aber eine Auswirkung der unschlagbar lustigen und durchgeknallten Freundinnen.
  • Weil geteiltes Leid halbes Leid ist, bereite ich jetzt zeitnah ein unglaublich fettes und ungesundes Mahl zu, nämlich Currywurst mit Pommes. Vielleicht streiche ich noch den geplanten Tomatensalat. So wird sichergestellt, dass es Mann und Teenager auch noch übel wird, und dann ist die Party hier am Überkochen.

Lied des Tages das wunderschöne „Cuando calienta el sol“ im Original. Tatsächlich kann es aber niemand auf der ganzen Welt so Herz zerreißend schön singen wie die großen und kleinen Künstler gestern Abend.



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Mittwoch, 15. Mai 2013
Highway to the Dangerzone
  • Wie der geneigte Leser vielleicht schon bemerkt hat, ist Musik elementarer Bestandteil des Hystialltags und ganz besonders des Hystiarbeitswegs. Heute Morgen vor dem CD-Regal intuitiv nach dem uralten Top-Gun-Soundtrack gegriffen. Scheiß-Film und Scheiß-Musik meint der Mann und möchte die CD aus dem Aussteuerbestand seiner Gattin am liebsten gar nicht in seinem geheiligten Musikregal stehen haben. Aber mit der Sonnenbrille auf der Nase und „Highway to the Dangerzone“ im Ohr hat man morgens um Sieben auf der Bundesstraße das ultimative Freiheitsgefühl und so richtig Lust, das Letzte aus seinem Opel rauszuholen. Der Titel sollte Tagesprogramm werden.
  • Beschwingt das Büro betreten und auf gepflegtes Chaos gestoßen, welches nur durch einen ganzen Berg von Merkzetteln in einigermaßen geordnete Bahnen gelenkt werden kann. Wenn einer käme und über Nacht die nur für mich verständlichen Schmierereien wegnehmen würde, wäre ich total erledigt. Der weltbeste Chef und Frau Hysti selbst stehen kurz vor längeren Urlauben und da muss noch Vieles und kann nicht Alles mehr. Wie das halt immer so ist. Zum großen Glück sind sowohl der Chef als auch der diensthabende HiWi einmal mehr ein Quell der Freude, so dass das Durcheinander drumherum zwar anstrengend, aber eigentlich total nebensächlich ist.
  • Mittags vom Chaosjob ins Chaosprivatleben geswitcht und sich mit dem Mann zum Turboschuhkauf im großen Einkaufsparadies getroffen. Der Mann ist ein sehr zögerlicher Einkäufer und überlegt ständig hin- und her, bevor er zugreift. Da seine Sneakers aber im wahrsten Sinne des Wortes aus dem letzten Loch pfeifen und vor dem Urlaub noch Ersatz her muss und weil man in der Tageszeitung in einem Prospekt akzeptable Schuhe entdeckt hat, gibt es heute kein Zurück mehr. Frau Hysti treibt ihn rein in den Laden, die Schuhe sehen gut aus, sie passen, der Preis stimmt, man kauft die Treter in braun und in schwarz und ist in 10 Minuten fix und fertig und trennt sich auch gleich wieder, zwar nicht endgültig, aber wenigstens bis zum Abendessen.
  • Leider, leider war es keine gute Idee, die rote Hystijeans mit dem Lieblingshemd des Sohnes zu waschen, weil die kleinen weißen Karos des Hemds jetzt rosa sind. Die schlechte Hausfrau ist schuldbewusst und saust deshalb in die Filiale des schwedischen Oberteenagerausstatters, um genau das selbe Hemd wieder zu bekommen. Gibts nicht mehr in seiner Große. Das schlechte Gewissen durch den Kauf dreier anderer Hemden beruhigt und erleichtert die Einkaufshölle verlassen. Einkaufen mag ich nicht!
  • Zuhause angekommen überrascht die Oma, die in der Hystiküche steht und ihr Breichen rührt. Ihr Herd ist nämlich vormittags kaputt gegangen und das ist nicht gut, wenn man eine warme Mahlzeit haben möchte. Notfallplan B in Gang gesetzt, welcher Beruhigung der Hystimutter und Alarmierung des Mannes vorsieht. Der Mann muss die Lage auf dem Internetmarkt sondieren und die Oma schnellstmöglich mit einem neuen Herd versorgen, weil dieser ja Goldes wert ist und die Hystinerven durch Vermeidung erzwungener gemeinschaftlicher Küchennutzung schont.
  • Wenigstens der Teenager ist ein Herzchen und findet die drei müttlerlich ausgewählten Hemdchen passabel, so dass er dem Hemd mit Rosastich nicht mehr nachweinen muss. Das Hemd wird wegen erhöht homoerotischer Wirkung als Polierlumpen aussortiert.
  • Weil wir gerade beim Thema sind ruft der beste beste Freund an und eröffnet, dass er übers verlängerte Pfingstwochenende nach Seoul fliegt. Ja, richtig gehört, nach Seoul, wegen absolut günstiger Gelegenheit und man ist ja so ungebunden und kosmopolitisch und überhaupt. Dagegen kann die dumme kleine Freundin in ihrem Kuhdorf nicht anstinken und nur viel Spaß und eine gute Wiederkehr wünschen. Schwul müsste man sein! Im nächsten Leben vielleicht, man hatte ja in diesem einen so guten Lehrer, da kann nicht mehr viel schief gehen.
  • Der Mann kommt heim, präsentiert seiner Schwiegermutter seinen Herdvorschlag, welcher ohne Theater angenommen und sofort bestellt wird. Daraufhin probiert der Mann seine neuen Schuhe noch einmal an und stellt fest, dass sie ihn jetzt doch drücken. Der Sohn erkennt seine Chance und erquatscht sich gleich das braune Paar, obwohl er eigentlich gar keine neuen Schuhe braucht und ja auch schon drei neue Hemden abgegriffen hat. Die verzweifelte Gattin und Mutter hat keine Kraft mehr, dem Teenagerbegehren etwas entgegen zu setzen und ruft statt dessen beim Schuhhändler an und lässt nachsehen, ob die blöden Schuhe auch noch in Größe 47 zu haben sind. Sind sie und werden bis morgen reserviert und dann vom Hystimann abgeholt. Wenn die jetzt wieder nicht passen muss er barfuß laufen.
  • Man sinkt erschöpft aufs Sofa und überlegt, ob man im nächsten Leben anstatt schwul vielleicht doch lieber Prinzessin von Dänemark werden will, weil über die läuft gerade eine Reportage im Fernsehen, und deren Leben erscheint perfekt. Sie ist schön, hat einen gut aussehenden, reichen Mann, herzallerliebste Kinderchen und eine Königin als Schwiegermutter. Alles super, die muss sich nicht mit so profanen Dingen wie Schuhen, Hemden und Herden rumschlagen wie unsereins! Aber dann kommt eine SMS vom Lieblings-HiWi und man fällt vor Lachen fast vom Stuhl und beschließt, dass das eigene Leben doch gar kein so schlechtes ist.
Lied des Tages natürlich Highway to the Dangerzone.

Ich hätte ja gerne ein Video mit Top-Gun-Bildchen und vor allem mit Tom Cruise gehabt, aber das Urheberrecht mag das mal wieder nicht. Egal, Tom Cruise erscheint heutzutage eh bei weitem nicht mehr so cool und anziehend wie früher. Er ist klein und arrogant und kann nicht lesen. Irgendwie verschiebt sich das Anforderungsprofil an Männer mit den Jahren. So ein paar Basicfeatures sieht man inzwischen doch ganz gerne.

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Samstag, 11. Mai 2013
In der Messiebude geht es lustig zu
  • Weil heute der Parkett im Schlafzimmer abgeschliffen und neu geölt wurde, musste besagtes Schlafzimmer komplett geräumt werden. Wir sprechen hier von einem 7-türigen Kleiderschrank, einer Kommode, einem Doppelbett und einem Bücherregal. Alles musste raus und wurde zu gleichen Teilen in den restlichen Zimmern und der Garage verteilt. Der Teenager sagt, unsere vier Wände erinnern ihn momentan sehr an eine Messiebude und er ist Spezialist in Sachen Messietum. Sein Zimmer ist nicht nur während Renovierungsphasen das beste Beispiel dafür.
  • Als Belohnung für den nicht zu unterschätzenden Umräumaufwand haben wir jetzt einen sehr, sehr schönen Parkettboden. Dermaßen motiviert für das kommende Wochenende gleich das Wohnzimmer beim netten und kompetenten Fußbodenfachmann in Auftrag gegeben. Das bedeutet zwar, dass wir kommendes Wochenende wieder komplett mit Hin- und Herräumen und Putzen beschäftigt sein werden, aber danach heißt es dafür Bahn frei für den Pfingsturlaub und den Sommer.
  • Überhaut der Sommer bzw. das Wetter! Nicht wirklich der Bringer, momentan. Da hilft nur Trick 17, nämlich die Beschaffung von Grünzeug, für das es eigentlich noch zu kalt ist. Weil es dann nämlich einfach wärmer werden muss! Hystilogik. Falls die Logik nicht aufgeht, sehen Sie auf folgendem Bild 50,- Euro, die den Kältetod sterben müssen.




  • Weil wir gerade beim Thema Bilder sind, hier noch zwei, die am Donnerstag schon hochgeladen, dann aber doch nicht zu einem Eintrag verwurstet wurden.




  • Der Mandelbaum der Nachbarn, der unglaublich schön blüht. Er ist uralt und fast so breit wie das Grundstück. Wenn es windig ist, wehen kleine rosa Blütenblätter zu uns herüber. Märchenhaft!




    Unser Vatertagsmahl, Bifteki mit Tomatenreis, Zaziki und griechischem Salat. Mit einem sehr kalten Weißwein auf der Terrasse gegessen. Es gibt wirklich Schlimmeres.




    Als Lied des Tages wollte man am liebsten "Catch my fall" von Billy Idol haben, weil das die momentane Automusik ist. Das Lied gibts aber nicht bei youtube, aus Urheberrechtsgründen. Warum es dann alle anderen Lieder gibt, bleibt ein Rätsel. Wahrscheinlich nur, um mir eins auszuwischen. Dann nehm ich halt "Eyes without a face", ätschbätsch.






    Irgendwie war die Stmme früher, also vor über 25 Jahren, besser, eine richtige Gänsehautstimme war das nämlich. Jetzt nicht mehr, bei den Höhen haperts a bisserl. Aber der Bauch ist scharf. Wahrscheinlich kann man mit gut über 50 nicht mehr beides haben, Gänsehautstimme und scharfen Bauch. Er hat sich offensichtlich für den scharfen Bauch entschieden. Ob das für einen Sänger die klügste Entscheidung war, sei dahingestellt.

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    Mittwoch, 8. Mai 2013
    Reis hui, Couscous pfui
    • Vergangenen Freitag begab es sich, dass das Ehepaar Hysti am Kaffeetisch saß und sich lustige Schwänke erzählte. Dabei geriet der Mann dermaßen in Rage, dass er im Überschwang der Gefühle seine volle Kaffeetasse zu Fall brachte und sich der Inhalt derselben über den Tisch, den Boden und zum allergrößten Teil in den Schoß des gestikulierenden Geschichtenerzählers ergoss. Dies ist zunächst kein besonders hervorzuhebendes Geschehnis. Man hat die Bescherung aufgewischt und die versiffte Jeans in die Waschmaschine geworfen. Alles soweit ganz normale Vorgänge, wäre in der Hosentasche der Jeans nicht das Smartphone des Mannes gewesen und die Hosentasche der Siffhose hat im Eifer des Gefechts niemand mehr kontrolliert. Nach schlappen 10 Minuten Feinwäsche ist dem Mann das Fehlen des Telefons aufgefallen, er hat den aktuellen Aufenthaltsort messerscharf kombiniert, ist zur Waschmaschine gestürzt und hat das Handy aus den Fluten gerettet. Das Handy war nass. Schnell alle greifbaren Einzelteile ausgebaut und trockengelegt und dann das Telefon für 72 Stunden in eine Tüte mit ungekochtem Reis gepackt. Und – glauben Sie es oder nicht – das Telefon funktioniert wieder. Offensichtlich stimmt es, dass Reis Flüssigkeit aufnimmt, ähnlich wie diese kleinen Granulatpäckchen, die man immer wieder in Sendungen mit Textilien oder Elektronikzeugs findet. Ein dreifaches Hoch auf den Reis, jedenfalls!
    • Couscous mag ich nicht besonders. Er ist komisch braun, hat eine komische Konsistenz und der Geschmack haut mich auch nicht vom Hocker. Wegen der superguten Bewertungen und weil es doch irgendwie fancy ist, Couscous zu mögen, diesen Couscoussalat ausprobiert. Resultat: Ich mag keinen Couscous, der Sohn mag auch keinen Couscous und der Mann mag ihn, irgendwie. Zwei gegen Einen und einer der Zwei auch noch die, die überwiegend für die liebe Familie kocht. Sie dürfen Wetten abschließen, wie oft es bei Hystis noch Couscous geben wird.
    • Das vom Blümchengeschirr ersetzte alte Geschirr ins Sozialkaufhaus gebracht, weil das zum Entsorgen wirklich noch viel zu schade war. Die Frau vom Sozialkaufhaus war erfreut. Kein Wunder bei dem vielen hässlichen Sachen, die da rumstehen. So etwas würde ich nie mehr verschenken sondern gleich in die Tonne klopfen. Die Großstadt hat einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Bürgern mit Migrationshintergrund, Armut ist hier ständig Thema. Trotzdem macht es betroffen zu sehen, wie bedürftig die Menschen, wenn sie sich diesen Krempel nach Hause holen. Und einmal mehr dankbar für unser wunder-wunder-schönes Leben.
    • Der Teenager hat unglaublich gute Banana-Oat-Muffins für den morgigen Elternsprechabend gebacken. Ganz alleine und sogar ohne die Küche in ein Schlachtfeld zu verwandeln. Die Muffins werden zugunsten der Schülerzeitung verkauft und die Schülerzeitung liegt dem Teenager am Herzen, denn wenn er eins kann, dann ist das sehr gut schreiben. Heute macht es Spaß, seine Mutter zu sein. Es macht allermeistens Spaß, seine Mutter zu sein.
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    • Der Mann hat ein After-Work-Date mit seinen Ex-Arbeitskollegen, das schon ziemlich lange dauert. Im TV eine Reportage über Singlefrauen auf Männerfangurlaub. Eine sagt wortwörtlich, sie sucht ihren Traumprinzen. Traumprinz ist eines meiner meistgehaßten Wörter überhaupt. Die kleine Prinzessin möchte bitte vom Traumprinzen abgeholt werden. Man hofft inständig, dass der Mann das Kollegendate nicht vorgeschoben und sich vom Acker gemacht hat, weil man nie mehr raus will in die freie Wildbahn. Man glaubt nämlich nicht an Traumprinzen, das hat man noch nie.
    • Der Mann ist inzwischen zurückgekehrt. Ein Glück.

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    Montag, 6. Mai 2013
    25 Pferde im Zimmer nebenan.
    1990, ich war damals gerade mal süße 18, brachten die Sisters of Mercy ihr Album "Vision Thing" unters Volk. Ich war über lange Zeit hinweg sehr begeistert und hörte das Ding rauf und runter. Erstes Lied auf der Scheibe ist das namensgebende "Vision Thing" und das begann für mich jetzt 23 Jahre lang mit den Worten "25 horses in the room next door …".

    Heute Morgen nach langer Zeit die CD mit ins Auto genommen und auf dem Arbeitsweg angehört. Und wie ein Blitz trifft mich die Erkenntnis, dass das ja gar keine Horses sind, da im Zimmer nebenan, sondern Whores!

    Wie niedlich treudoof man als Teenager doch noch ist!

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    Sonntag, 5. Mai 2013
    Menschlichkeit für alle und Blümchen auf dem Teller
    • Ganz viel Zeit mit de neuen Ubuntu verbracht, mit zunehmender Begeisterung. Bis auf einen ziemlich großen Absturz nach einem selbst verlangten Upgrade läuft das System stabil, ebenso wie sein direkter Nachbar Windows. Die mitgelieferte Software ist für eingefleischte Windowsuser problemlos verwendbar und wenn Fragen zum Betriebssystem auftauchen, findet man hier jede Menge Lösungen. Man muss halt ein bisschen Zeit aufbringen, weil sich Microsoft quasi direkt ins Nutzerhirn installiert und man deshalb so manchen Automatismus beim Arbeiten austricksen muss. Motivation hierfür sind jedoch die großartigen kostenlosen Programme – die Bildbearbeitung Gimp ist zum Beispiel klasse – und die Tatsache, dass Viren und Trojaner zumindest im Moment kein Thema sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt, wenn sich Ubuntu und die anderen Linus-Distributionen weiter verbreiten. Wenn sich herumspricht, wie gut und einfach die ganze Sache funktioniert, werden sicher massenhaft Windowsuser umsteigen. Warum sollte man für das Virentheater und schlechten Service noch viel Geld bezahlen?
      Ubuntu bedeutet auf Zulu „Menschlichkeit gegenüber Anderen“ und diese Einstellung ist hier im wahrsten Sinne des Wortes Programm.
    • Ansonsten dieses Wochenende leider auch ziemlich viel werkeln und organisieren müssen. Beim Mann und mir lag in den vergangenen drei Jahren der Fokus bei den jeweiligen Jobs, was bei jedem von uns zu einer beruflichen Neuorientierung geführt hat, beim Mann lief berufsbegleitend noch eine knackige Weiterqualifizierung. Deshalb haben wir in dieser Zeit nur die unaufschiebbaren Renovierungen am Haus erledigt. Jetzt läuft beruflich bei beiden alles bestens, deshalb werden nun daheim die Fetzen fliegen. Begonnen wird mit dem Abschleifen der Parkettböden, was wir zwar nicht selbst erledigen, aber dafür die betroffenen Zimmer komplett ausräumen müssen. Kein besonders großer Spaß, besonders beim Schlafzimmer, in dem ein 7-türiger, vollgestopfter Kleiderschrank und ein eigentlich gar nicht so großes Bücherregal steht. 6 Umzugskisten voll mit Büchern später muss auch Frau Hysti einsehen, dass das Regal doch gar nicht so klein ist obwohl man großzügig aussortiert hat und nur die Lieblinge behalten werden. Interessant ist auch welche unglaublichen Mengen an Staub sich über die Jahre hinweg hinter den Büchern ansammeln! Man dachte bisher immer, man hätte einen einigermaßen adretten Haushalt!
    • Am Samstag zwangsweise das Mega-Riesen-Einrichtungshaus besucht, weil man verschiedenen Heimtex-Kram gebraucht hat und sowas dort in sehr großer Auswahl vorhanden ist. Außerdem bekommt man momentan mal wieder einen ziemlich fetten Rabatt auf die Rechnungssumme, was bei einer einzigen Bettwäsche gleich mal 16,- Euro im Vergleich zum Mitbewerber ausgemacht hat. Interessanterweise kommt bei dieser Bettwäsche mal wieder die Hypersensibilität zum Zug, ich rieche nämlich, dass das gute Stück nach dem Waschen noch total nach Chemikalien riecht und der Mann und die Hystimutter riechen das nicht. Juchuuu, es ist ja immer wieder schön, als Einzige in einer Chemieduftwolke zu schlafen.
    • In besagtem Möbelhaus auf dem Weg zur Kasse mein Herz an ein Blümchengeschirr zum sensationellen Preis verloren. Unser Alltagsgeschirr hat schon wieder ein paar Jährchen auf dem Buckel, sieht aber eigentlich noch gut aus. Es ist aber aus Steingut und Steingut hat den gravierenden Nachteil, dass es in der Microwelle wahnsinnig heiß wird. Deshalb war auch der Sparfuchsmann leicht zu überzeugen, dass das Blümchengeschirr unbedingt in großer Menge gekauft und das alte Steingutgeschirr in Rente geschickt werden muss. Zudem sind die Blümchen dunkelblau, apfelgrün und gelb und das sind genau die Dekofarben in der Hystiküche. Das Geschirr gehört zu mir wie mein Name an der Tür und ich bekomme sehr gute Laune, wenn ich die Blümchen im Comicstil nur sehe.
    • Aber sehen Sie selbst:





    Hier sehen Sie den Blümchen-Suppenteller beim ersten Praxistest mit Toskana-Farfalle. Sehr leckeres Rezept übrigens, seit Jahren ein Klassiker bei der gesamten Familie Hysti, was ein Wunder ist, da der Teenager ja praktisch fast nichts Normales isst und schon gar kein Gemüse. Das hier aber schon, was Mama Hysti freut, weil sie das vorzeitige Ableben des Sprösslings wegen Vitaminmangel so noch ein bisschen hinauszögern kann.

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    Donnerstag, 2. Mai 2013
    Testpost
    Dies ist ein Testpost um meinen nagelneuen Feedreader zu checken.

    Man könnte noch anfügen, dass ich seit 13:00 Uhr ununterbrochen vor der Kiste sitze und installiere und fluche und weiterinstalliere und weiterfluche ...!

    Aber grundsätzlich läuft jetzt alles, sowohl Windows als auch Linux.

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    Mittwoch, 1. Mai 2013
    Astrid Lindgren und Ubuntu
    Der geliebte Laptop hätte schon längst neu aufgesetzt werden müssen. Wenn man ehrlich sein will muss man nämlich zugeben, dass der Laptop nicht nur zum Verfassen schöner Blogeinträge genutzt wird sondern auch sehr regelmäßig, um sich per Stream die US-Lieblingsserien oder das eine oder andere Filmchen zu genehmigen. Keine aktuellen, mit wackeliger Handykamera gefilmten Filme, sondern DVD-Rips, meistens im englischen Original. Und da solche Streams nicht von selbstlosen Gutmenschen ins Netz gestellt werden, sondern die entsprechenden Portale Teufelszeug sind, fängt man sich beim Streamen schon mal etwas ein, was man so nicht auf seinem Rechner haben will. Der Laptop ist ja das persönliche Hystispielzeug, wichtige Dinge werden im Hause Hysti von einem anderen Rechner aus erledigt, der nur für Seriöses genutzt wird. Trotzdem ist es nicht schön, immer daran denken zu müssen, dass da etwas auf dem Laptop ist, das da nicht hingehört. Also muss das Teil plattgemacht und neu aufgesetzt werden. Den dafür erforderlichen Zeitaufwand würde man ja noch zähneknirschend in Kauf nehmen, wenn man nicht genau wüsste, dass mit dem nächsten Stream das ganze Theater wieder von neuem anfangen könnte. Deswegen heute beschlossen, jetzt endlich Nägel mit Köpfen zu machen und auf dem neuaufgesetzten Rechner noch zusätzlich ein Linux-System zu installieren, und zwar Ubuntu. Gestreamt wird dann nur noch mit Linux und der Virenmist sollte ein Ende haben. Der Probelauf heute, ohne Installation von einer DVD gestartet, lief tadellos, man war geradezu begeistert, was diese kostenlose Software alles draufhat. Der Plan ist jetzt , erstmal beide Systeme parallel laufen zu lassen und zu sehen, ob man mittelfristig auf das ganze Windows-Zeug zumindest auf dem Laptop verzichten kann.

    Um nicht den ganzen Feiertag am Rechner zu verplempern, zusammen mit dem Mann mit dem Rad in den nahen Naturpark gestochen. Erstens musste ausprobiert werden, ob das vom Teenager aus Größengründen abgelegte Mountainbike auch mutterkompartibel. Ist es, es geht ab sofort in meinen Besitz über, weil es nämlich erst zwei Jahre alt ist, auf dem Gebrauchtradmarkt aber nicht mehr viel bringen würde. Desweiteren war der Plan, einen mitten im Wald gelegenen Weiher anzusteuern, um dort nach Schneckennachwuchs für das Goldfischbecken Ausschau zu halten.

    Der Frühlingswald ist wunder-wunderschön, man fühlt sich inmitten des zarten Grüns und der weißen Blüten wie in einer Astrid-Lindgren-Verfilmung. Es riecht so gut und ist so still, dass man nie mehr weg will. Aber die am Ufer des Teiches aufgesammelten Schnecken möchten natürlich nicht lange im mitgebrachten Marmeladenglas durchgeschüttelt werden, deshalb radelt man heim und setzt sie in ihr neues Zuhause. Sehen Sie selbst.



    Der Schneckenteich. Ich hätte noch ein 1A-Bild vom Mann gehabt, wie er mit Maurerdekoltee nach einer Schnecke greift. Weil ich Rache befürchte, wird es nicht veröffentlich.




    Quer über dem Teich liegt ein umgestürzter Baum. Besser hätte es kein Landschaftsarchitekt planen können. Wenn man geschickt wäre, könnte man darauf ans andere Ufer balancieren. Ich bin nicht geschickt.




    Die vier Grazien kurz vor dem Einsetzen ins neue Heim.





    Alle Vier auf dem Startpunkt, dem Goldfischversteckhäuschen. Die neugierigen Fische drehen fast durch. Kurz Zeit später sind alle Schnecken weg und da Goldfische zwar fast alles, aber keine Schnecken fressen kann man davon ausgehen, dass die Kriecher das neue Territorium erkunden.

    Lied des Tages ist ein Tipp vom Teenager, welcher seiner Mutter gut gefällt. Der Tipp. Manchmal aber auch der Teenager.

    "Somebody that I used to know"in einer A-Capella-Version von Pentatonix. Die können was!

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